Dienstag, 25. Dezember 2007

FROHE WEIHNACHTEN!

"Loyal Bushie" wünscht Frohe Weihnachten, viele Geschenke und tolle Tage mit der Familie.
God bless.

Hier noch der diesjährige Weihnachtsgruß aus dem Weißen Haus:

"But the angel said to her, 'Do not be afraid, Mary, you have found favor with God. You will be with child and give birth to a son, and you are to give him the name Jesus. He will be great and will be called the Son of the Most High...his kingdom will never end.'"
Luke 1:30-33
During the Christmas season, our thoughts turn to the source of joy and hope born in a humble manger on a holy night more than 2,000 years ago. Each year, Christians everywhere celebrate this single life that changed the world and continues to change hearts today. The simple and inspiring story of the birth of Jesus fills our souls with gratitude for the many blessings in our lives and promises that God's purpose is justice and His plan is peace.
At this special time of year, we give thanks for Christ's message of love and mercy, and we are reminded of our responsibility to serve. America is blessed to have fine citizens who reach out with a compassionate hand to help brothers and sisters in need. We also remember our brave men and women in uniform who have volunteered to defend us in distant lands. Many of those who have answered the call of duty will spend Christmas far from home and separated from family. We honor their sacrifice, ask God to watch over them and their families, and pray for their safe return.
Christmas is a time to rejoice and remember the birth of Jesus Christ. Laura and I pray your Christmas will be blessed with family and fellowship, and we wish you a day of glad tidings. Merry Christmas.
GEORGE W. BUSH

Sonntag, 23. Dezember 2007

Putin zum Ersten und die Dems zum Zweiten: Katastrophen unter sich!

Alle Uni-Arbeiten (Referate, Essays) sind für's erste für diesen Blog erledigt, also kann wieder gebloggt werden.

Zunächst einmal: Gratulation, Vladimir Putin! Nach "lupenreiner Demokrat" besitzt er jetzt auch noch den Titel "Person of the Year 2007". Ersterer wurde ihm durch Gerhard Schröder zu Teil und letzterer durch das Time Magazine. Dieser Blog hatte die große Befürchtung, nein, eigentlich die Überzeugung, dass ein anderer Größenwahnsinniger (zu dem kommen wir später noch) den Titel abstauben würde; vor diesem Hintergrund war Putin nun wirklich das kleinere Übel. Tja, was soll man dazu sagen? Das Time Magazine betonte nach Bekanntwerden der Wahl immer wieder, was es mit dem Titel "Person of the Year" auf sich hat: Er ist eben nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, eine Auszeichnung für die größte, tollste, verdienteste und überhaupt wundervollste Person des vergangenen Jahres. Viel eher wird er demjenigen zu Teil, der im letzten Jahr besonders prägend war und einen großen Einfluss auf das Weltgeschehen hatte - "for better or worse". So ist in der Liste der "Persons of the Year" von Martin Luther King bis Adolf Hitler alles zu finden. Vor diesem Hintergrund denkt sich dieser Blog: "Na ja, was soll's."
Dieser Blog schließt sich in seiner persönlichen Wahl zur "Person of the Year" Bill O'Reilly an und entscheidet sich für: General David Petraeus!
Ach ja, zu dem anderen Größenwahnsinnigen wollten wir ja auch noch kommen: Der wurde knapp Zweiter. Ein Gefühl, das er nur zu gut kennt. Da ist es also wieder passiert. Ob er sich auch gegen diese Wahl bis zum Supreme Court hoch klagen wird, ist noch nicht bekannt.

Zweitens: Auf der Liste der möglichen "Persons of the Year" ganz unten waren sicherlich die Demokraten im US-Kongress. Die waren nämlich nicht sehr prägend und haben so ziemlich gar nichts ihren Stempel aufgedrückt (und groß, toll, verdient oder wundervoll sind die schon fünf Mal nicht). Vor gut einem Jahr wurden sie mit großem Trara und dem Versprechen "jetzt wird alles anders" (O-Ton Nancy Pelosi: "There is a new Sheriff in town") mehrheitlich in den Kongress gewählt. Ein Jahr später bleibt nur noch das große Gähnen (und nicht zu vergessen Umfragewerte, die noch unter denen von George W. Bush liegen).
Ein ums andere Mal versuchten sie, Commander-in-Chief zu spielen. Jedem Gesetzentwurf, der sich mit dem Irak-Krieg beschäftigte, versuchten sie, ein Abzugsdatum aufzudrücken. Die Hoffnung war, früher oder später genug Republikaner auf die eigene Seite ziehen zu können, um möglicherweise sogar ein Veto des Präsidenten überstimmen zu können. Doch dann geschah - zumindest für sie - das worst case scenario: General Petraeus trat auf den Plan, im Irak ging es aufwärts und die Kongress-Abgeordneten der GOP sahen nicht den Hauch eines Grundes, warum sie sich auf die Seite der Dems schlagen sollten.
Diese Woche nun verabschiedete der Kongress die letzten Gesetze des Jahres und vor allem die weitere Finanzierung u.a. des Irak-Krieges. Gerade letzteres wurde bis zur letztmöglichen Sekunde hinausgeschoben, allerdings ohne Erfolg: George Bush bekam doch, was er wollte. Und dies gilt auch für so ziemlich alle anderen Gesetze dieses Jahres: Zuerst wurde von den Dems viel Tamtam gemacht, Medienfeldzüge geführt und immer fröhlich hinausgerufen "nicht mit uns" und dann waren doch sie es, die die schmerzhaften Kompromisse eingehen mussten und George W. Bush bekam letztlich (fast) immer, was er wollte. Die Veto-Drohungen und die Standhaftigkeit der republikanischen Abgeordneten waren genug, um die demokratische Kongressmehrheit zu durchbrechen. Eine "lame duck" sieht anders aus. Möge es 2008 so weiter gehen.

Sonntag, 2. Dezember 2007

The US: Number 1!

Es soll hier auch mal ein entspannteres Thema angesprochen werden - nämlich Sport! Genauer gesagt: Tennis!

Als Verfolger dieser Sportart möchte der Blog hiermit dem Davis Cup Sieger 2007 gratulieren: Den Vereinigten Staaten unter Captain Patrick McEnroe und mit den Spielern Andy Roddick, James Blake, sowie Mike und Bob Bryan!
Nach nur drei von fünf Spielen wurde soeben der Titel zum frühest möglichen Zeitpunkt gewonnen. Gegner war Russland.

Die US boys haben eindrucksvoll gezeigt, was mit einem beispiellosen Teamgeist und unbedingtem Siegeswillen möglich ist.

Congratulations!!!

Freitag, 30. November 2007

Die Debatte - ein Fazit

Letzte Nacht fand (wie im letzten post angekündigt) die Präsidentschaftsdebatte der republikanischen Kandidaten auf CNN statt. Hier ein kleines persönliches Fazit, was die relevanten Kandidaten betrifft:

Mike Huckabee: Großartig. Der Sieger. Hatte keine nennenswerten Schwachpunkte, dafür die Lacher aber immer auf seiner Seite. Er zeigte sich so, wie die Wähler es gern haben: Likeable!
Seine Umfragewerte werden also möglicherweise weiter ansteigen. Der neue Favorit?

John McCain: Solide, hatte gute Momente (z.B. als er sich mit Ron Paul zu den Themen Irak-Krieg und Isolationismus angelegt hat), hat wie immer glaubwürdig seine Meinung vertreten, auch wenn sie nicht sehr populär war, was dieser Blog generell an ihm bewundert. Also: Kommt eher positiv aus der Debatte heraus.

Rudy Giuliani: Es gilt ähnliches wie bei McCain. Die Diskussion mit Romney am Anfang war allerdings etwas merkwürdig und unnötig. Dabei ging es um die Tatsache, dass Romney unwissentlich eine Firma angestellt hatte, die illegale Einwanderer beschäftigte. Giuliani nannte Romneys Haus daraufhin eine "sanctuary mansion".

Fred Thompson: Verbuchte den ein oder anderen Lacher. Substance? Nicht viel gesehen. Weiterhin also eher eine Enttäuschung, wird das Rad nicht mehr rumreißen können.

Mitt Romney: Schwamm ein paar Mal ordentlich (die Bibel, Schwule im Militär). Gerade deswegen ist es nicht sein bester Abend gewesen. Huckabee ist ihm durch diese Debatte sicherlich NOCH gefährlicher geworden.

Ron Paul: Dazu ist alles gesagt. Seine Inhalte sind für diesen Blog absolut inakzeptabel. Der Applaus aus dem Publikum war erschreckend.

Mittwoch, 28. November 2007

TV-Tipp

Den heutigen TV-Tipp können sich vielleicht nur Arbeitslose und Studenten anschauen, aber dennoch möchte dieser Blog verweisen auf:

Die nächste TV-Debatte der republikanischen Präsidentschaftskandidaten!
Heute Nacht um 2.00 Uhr MEZ auf CNN.
Moderiert wird das ganze von Anderson Cooper. Die Fragensteller sind jedoch amerikanische Bürger, die Videos mit ihrer Frage bei youtube einschicken konnten. Schon im September haben sich die demokratischen Präsidentschaftskandidaten diesem Format gestellt. Heute Nacht sind wie gesagt die Republikaner dran.

Im Laufe des morgigen Tages wird es bestimmt eine Wiederholung auf CNN geben.

Dienstag, 20. November 2007

Webtipp: Blogs For Victory

Im Zuge des US-Präsidentschaftswahlkampfes wurde im Jahre 2003 ein amerikanischer Blog erschaffen, um die Kandidatur von Präsident Bush unterstützend zu begleiten: Blogs For Bush! Der Blog erfreute sich sobald großer Beliebtheit und hat heute eine große Leserschaft. Die Hauptautoren Matt Margolis und Mark Noonan sind mittlerweile sogar regelmäßige Gäste in US-Radiosendungen und haben ein Buch geschrieben: "Caucus of Corruption - The Truth about the New Democratic Majority".

Nach vier Jahren haben Margolis und Noonan sich nun entschlossen, ihre Agenda zu verändern und dem Umstand Rechnung zu tragen, dass Präsident Bushs Amtszeit sich dem Ende zuneigt und es für das konservative Amerika eine elementare Herausforderung gibt: Victory in 2008!!!

So wurde der Blog vor wenigen Tagen von Blogs For Bush in Blogs For Victory umbenannt und hat eine neue Webadresse bekommen, die dieser Blog hiermit nur wärmstens empfehlen kann: www.blogsforvictory.com

Die Feinde von BFV versuchen aus dem Ganzen natürlich ein Abrücken von George W. Bush zu machen. Die Antwort von BFV:
"So, let’s set the record straight. Changing from Blogs For Bush to Blogs For
Victory is merely a change in branding. We absolutely support President Bush.
The morons at Think Progress can tell themselves all they want that we have 'ditched Bush,' but nothing could be further from the truth. But, since when has the Left ever been concerned with the truth?"


BFV wird sich auch weiterhin mit allem beschäftigen, was das politische und gesellschaftliche Amerika bewegt und nun eben auch verstärkt die Kandidaten beider Parteien beobachten, wobei die Dems nicht viel zu lachen haben werden.


Zum Schluss noch ein Auszug aus dem "Willkommenspost" von BFV:

"I’ll never forget the more than four years I Blogged for Bush. [...] No matter how long I live or how far I go, I’ll always retain a soft spot in my heart for those rather seat-of-the-pants days of 2003 and 2004 where Matt and I just jumped into the battle and had at it. Blogging for President Bush over these past few years has been a pleasure and a challenge - pleasure in supporting policies strongly agreed with, challenging in answering the unending, and almost entirely unfair, attacks upon President Bush and his policies. [...] What Matt and I have experienced in the opposition has most been a tale of regurgitated lies coupled with some rather fantastic expressions of hatred.

[...] Of course, it is a time for a change. Actually, we had thought of changing sooner, but it has been fun keeping up Blogs for Bush…the more unreasonable and out of touch the anti-Bush sentiment, the more strongly we felt our duty to continue to support the President in a very public and steadfast manner. But the Bush Administration does draw to its close - come what may, a little less than a year from now we choose his successor, and just a little more than a year from now we’ll swear in the next President of the United States.

There is still much to do in America and we have a lot of battles yet to be won - we must win the war, we must keep the current crop of Democrats out of the White House and out of power as much as possible. We have the ongoing battles over life issues, judicial appointments, taxation and public morality, and they must all be won. Matt and I intend to continue those fights."

Dabei wünscht dieser Blog: Good Luck!

Dienstag, 13. November 2007

Lieberman: "The Democratic flip-flop on foreign policy"

Spätestens seit der Kongress-Wahl im letzten Jahr ist bekannt, dass Joe Lieberman einer der wenigen Demokraten ist, die wissen, was die Stunde im Kampf gegen den Terror geschlagen hat.
Joe Lieberman wird offiziell ein "unabhängiger Demokrat" genannt, und unabhängig ist er auf jeden Fall. Innenpolitisch stimmt Lieberman im Senat mit den Demokraten ab, was Außen- und Sicherheitspolitik angeht, hält er es jedoch meistens mit den Republikanern. Letzteres, zusammen mit seiner eher positiven Haltung zum Irak-Krieg, hat bei den Wahlen im letzten Jahr dazu geführt, dass Lieberman die Vorwahlen verlor. Er konnte sich also nicht als Kandidat der demokratischen Partei zur Wiederwahl als Senator von Connecticut stellen. Statt dessen entschieden sich die Demokraten für den linken Kriegsgegner Ned Lamont, was als Zeichen für einen Linksruck in der demokratischen Partei galt. Lieberman kandidierte daraufhin als Unabhängiger und ließ Lamont bei den Hauptwahlen keine Chance.

In dem seither vergangenen Jahr hat sich Joe Lieberman immer mehr an die Seite der Republikaner und des Weißen Hauses gestellt, was den Krieg gegen den Terror an allen Fronten betrifft. Die Republikaner sind mittlerweile so begeistert, dass Lieberman für einige sogar schon als Vizepräsidentschaftskandidat in Frage kommt.

Diese Leute sahen sich vor ein paar Tagen sicherlich bestätigt, als Joe Lieberman beim "Center for Politics and Foreign Relations/Financial Times breakfast" eine Rede hielt, die nur wenigen Demokraten gefallen haben dürfte.


Unter anderem heißt es darin:

"In the weeks and months after September 11, Democrats and Republicans put aside our partisan divisions and stood united as Americans. As late as October 2002, a Democratic-controlled Senate voted by a wide bipartisan margin to authorize President Bush to use military force against Saddam Hussein.

As the Iraq war became bogged down in a long and costly insurgency, however, and as President Bush’s approval ratings slipped, Democrats moved in a very different direction—first in the presidential campaign of 2004, where antiwar forces played a decisive role in the Democratic primaries. As you may recall, they also prevailed in Connecticut’s Democratic U.S. Senate primary last year.

Since retaking Congress in November 2006, the top foreign policy priority of the Democratic Party has not been to expand the size of our military for the war on terror or to strengthen our democracy promotion efforts in the Middle East or to prevail in Afghanistan. It has been to pull our troops out of Iraq, to abandon the democratically-elected government there, and to hand a defeat to President Bush.

Iraq has become the singular litmus test for Democratic candidates. No Democratic presidential primary candidate today speaks of America’s moral or strategic responsibility to stand with the Iraqi people against the totalitarian forces of radical Islam, or of the consequences of handing a victory in Iraq to al Qaeda and Iran. And if they did, their campaign would be as unsuccessful as mine was in 2006. Even as evidence has mounted that General Petraeus’ new counterinsurgency strategy is succeeding, Democrats have remained emotionally invested in a narrative of defeat and retreat in Iraq, reluctant to acknowledge the progress we are now achieving, or even that that progress has enabled us to begin drawing down our troops there.

Part of the explanation for this, I think, comes back to ideology. For all of our efforts in the 1990s to rehabilitate a strong Democratic foreign policy tradition, anti-war sentiment remains the dominant galvanizing force among a significant segment of the Democratic base.

But another reason for the Democratic flip-flop on foreign policy over the past few years is less substantive. For many Democrats, the guiding conviction in foreign policy isn’t pacifism or isolationism—it is distrust and disdain of Republicans in general, and President Bush in particular."

You nailed it, Senator!

Montag, 12. November 2007

"Porqué no te callas?"

Diese Frage wollte wohl schon jeder einmal dem venezolanischen Dikt... ähh... Präsidenten Hugo Chavez stellen. Der spanische König hat es neulich getan.

In Santiago de Chile fand in den letzten Tagen der ibero-amerikanische Gipfel statt. Als die Staats- und Regierungschefs der entsprechenden Länder vor der Presse zusammen saßen, ließ es sich Chavez nicht nehmen, eine seiner Tiraden loszulassen. Diesmal traf es vor allem den ehemaligen spanischen Regierungschef José Maria Aznar. Diesen bezeichnete Chavez ein ums andere Mal als Faschist. Dessen Nachfolger Luis Rodriguez Zapatero mahnte daraufhin an, dass Aznar ein demokratisch gewählter Staatsmann gewesen sei, den man mit Respekt behandeln solle. Als Chavez sich von dieser Maßregelung nicht all zu beeindruckt zeigte und Zapatero dann auch noch mehrere Male in seinem Reden unterbrach, reichte es König Juan Carlos endgültig: Die Diplomatie wurde abgelegt und es wurde erfrischender Weise mal Klartext gesprochen.

Juan Carlos beugte sich nach vorn, schaute zu Chavez, der ein paar Plätze links vom spanischen König saß und sagte: "Porqué no te callas?" Dieser Blog ist der schönen spanischen Sprache nicht mächtig und die Übersetzungen sind verschiedenartig. In Deutschland wird das Ganze vor allem mit "warum hältst du nicht einfach den Mund?" übersetzt, während amerikanische Medien auf das gute alte "shut up" zurückgreifen, was aber eher "das Maul halten" bedeutet. Dieser Blog hofft eher auf die Richtigkeit letzterer Variante.

So oder so hat Juan Carlos für seine deutlichen Worte gegenüber einem absolut widerlichen Typen jedoch Anerkennung verdient, die dieser Blog ihm hiermit auch zuteil werden lässt.
Es ist zwar französisch, aber dennoch: Chapeau, Majestät!

Sonntag, 11. November 2007

Veterans Day 2007

Der 11. 11. eines jeden Jahres ist für viele Dinge - wichtigere wie unwichtigere - bekannt: St. Martinstag, Beginn der fünften Jahreszeit, der Tag des Endes des 1. Weltkrieges.

Zusammenhängend mit letztgenanntem Punkt ist der 11. November in den USA der "Veterans Day". Dies ist ein Feiertag, an dem Amerikas Veteranen gedacht wird, bzw. an dem sie geehrt werden - die noch lebenden, wie die schon gestorbenen.

Aus Präsident Bushs Proklamation:

"In times of war and of peace, our men and women in uniform stepped forward to defend their fellow citizens and the country they love. They shouldered great responsibility and lived up to the highest standards of duty and honor. Our veterans held fast against determined and ruthless enemies and helped save the world from tyranny and terror. They ensured that America remained what our founders meant her to be: a light to the nations, spreading the good news of human freedom to the darkest corners of the earth.

Like the heroes before them, today a new generation of men and women are fighting for freedom around the globe. Their determination, courage, and sacrifice are laying the foundation for a more secure and peaceful world.

Veterans Day is dedicated to the extraordinary Americans who protected our freedom in years past, and to those who protect it today. They represent the very best of our Nation. Every Soldier, Sailor, Airman, Marine, and Coast Guardsman has earned the lasting gratitude of the American people, and their service and sacrifice will be remembered forever. In the words of Abraham Lincoln: ' . . . let us strive on to finish the work we are in, to bind up the Nation's wounds, to care for him who shall have borne the battle . . . .' On this Veterans Day, I ask all Americans to express their appreciation to our Nation's veterans."

Mittwoch, 7. November 2007

Sarko aime l'Amérique!

Genau ein Jahr vor der US-Präsidentschaftswahl ist es offiziell: Wir Bush-Jünger können wieder reinen Gewissens französischen Wein trinken, nach Frankreich reisen und die "freedom fries" wieder in "French fries" umtaufen. Welch Erleichterung, man darf wieder beides tun: Die USA UND Frankreich lieben! Was gerade für diesen Blog gut ist, da die französische Grenze nicht all zu weit von seinem Wohnort entfernt liegt.

Natürlich ist (noch) nicht alles Gold, was glänzt. Französische Truppen werden wohl niemals den Irak betreten und wie groß der Jubel unter der Tricolore sein wird, wenn die ersten amerikanischen Bomben auf iranischen Boden fallen, bleibt ebenfalls abzuwarten.
Aber zumindest eines hat sich geändert, und zwar heftig: Der Ton. Und da dieser die Musik macht, ist schon mal viel gewonnen.

Los ging das Fest der Freundschaft bereits gestern Abend, als Bush nebst Gattin zum festlichen Dinner einlud. Bush hasst zwar alles, wo er mit Fliege um den Hals erscheinen muss, aber für den neuen Freund Sarko lässt man so einen Abend schon mal gerne über sich ergehen. Sarkozy entschädigte Bush auch gleich mit ein paar netten Worten vor dem Dinner:
"You know, I've come to Washington to bear a very simple, straightforward
message, and I bear it on behalf of all French men and women: I wish to
reconquer the heart of America, and I wish to reconquer the heart of America in
a lasting fashion. I've come to say one simple thing: France and the United
States are allies, have been allies, and will continue to be allies, and have
been so forever."

(Man beachte das Wort "reconquer". Der neue Präsident scheint sich darüber im Klaren zu sein, was der alte verbockt hat.)
Unter Gelächter fügte Sarkozy dann noch an, dass man ein Freund Amerikas sein und trotzdem französische Wahlen gewinnen könne.

Ebenfalls große Worte fand Sarkozy, als er heute eine Rede vor beiden Kammern des Kongresses hielt. Das Wort Irak erwähnte Sarkozy zwar kein einziges Mal, er äußerte sich jedoch über Afghanistan (in der englischen Übersetzung):
"Let me tell you solemnly today: France will remain engaged in Afghanistan as
long as it takes, because what's at stake in that country is the future of our
values and that of the Atlantic alliance. For me, failure is not an option.
Terrorism will not win because democracies are not weak, because we are not
afraid of this barbarism. America can count on France."

Über den Iran sagte der französische Präsident, dass der Besitz von Nuklearwaffen "inakzeptabel" sei und dass niemand "unsere Entschlossenheit" anzweifeln solle.

Natürlich ließ sich Sarkozy über Längen über die Kriege der letzten Jahrhunderte aus, in denen Frankreich und die USA Seite an Seite gekämpft haben (bwz. die USA für Frankreich). Nachdem er erklärt hatte, dass Frankreich auf ewig in Amerikas Schuld stehe, würdigte er die amerikanischen Soldaten:
"I want to tell you something, something important. Every time, whenever an
American soldier falls somewhere in the world, I think of what the American Army
did for France. I think of them and I am sad, as one is saddened to lose a
member of one's family. "


Sarkozy wurde mehr als freundlich im Kongress empfangen und oft von zum Teil stehenden Ovationen unterbrochen. Senator Patrick Leahy sagte sogar, dies sei die positivste Reaktion auf einen ausländischen Staatschef gewesen, die er in 30 Jahren gesehen habe.

Sarkozys US-Besuch stand ganz im Zeichen der Freundschaft, die schon George Washington (nach Bush "der erste George W.") und Lafayette verband. So folgte der französische Präsident heute einer Einladung Bushs auf den Mount Vernon, den südlich der Hauptstadt gelegenen Wohnsitz Washingtons. Schon in seiner kurzen Ansprache vor dem schon erwähnten Dinner am gestrigen Abend, gab Sarkozy eine kleine Lafayette-Anekdote zum besten:
Als Lafayette den zweiten US-Präsidenten John Quincy Adams besuchte, schlug dieser vor, einen Toast auf die Geburtstage von Washington und Lafayette auszubringen. Darauf entgegnete Lafayette:
"No, let there be no toast to my birthday, or even to that of George Washington.
Let us raise our glasses and toast the 4th of July, which is the day that
liberty was born."


Cheers/A la vôtre!!!

Dienstag, 23. Oktober 2007

Medal of Honor

Heute verlieh George W. Bush zum vierten Mal in seiner Amtszeit die Medal of Honor. Sie ist die höchste Auszeichnung, die ein amerikanischer Soldat bekommen kann und wird verliehen an "eine Person, die sich als Mitglied der Streitkräfte deutlich durch Tapferkeit und Furchtlosigkeit unter Lebensgefahr über und jenseits aller Pflichterfüllung hervorhebt, während sie sich im Kampf gegen einen Feind der Vereinigten Staaten befindet."

Ein Träger der Medal of Honor wird in der US-Gesellschaft als beispielloser Held angesehen und bekommt daher gesonderte Privilegien: U. a. eine Erhöhung der Besoldung, bzw. der Rente, das automatische Anrecht auf einen Platz an den US-Militärakademien für die Kinder eines Trägers der Medal of Honor und die Erlaubnis, die Uniform nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst tragen zu können, wann immer man will. Eine besonders schöne Tradition ist, dass selbst höherrangige Soldaten einem Träger der Medal of Honor stets zuerst salutieren, also selbst, wenn ein General auf einen Gefreiten trifft. Die meisten Träger der Medal of Honor konnten diese Privilegien jedoch nie genießen, da sie die Auszeichnung posthum bekommen haben.

So auch der heute geehrte Lieutenant Michael P. Murphy (29), ein Navy SEAL. Er ist der erste Soldat, der die Medaille für Kampfhandlungen in Afghanistan bekommt und hinterlässt seine Eltern und einen Bruder.

Am 28. Juni 2005 suchten Lieutenant Murphy und drei seiner Kameraden in den Bergen Afghanistans nach einem Terroristen, als sie von mehr als 50 Taliban-Kämpfern umzingelt wurden. Die vier SEALs machten sich zum einzigen Rückzugsweg auf, der ihnen geblieben war, wurden dabei aber in heftige Kämpfe mit den Taliban verstrickt. Alle vier waren bereits verwundet, als Lieutenant Murphy erkannte, dass sie es ohne Hilfe nicht mehr schaffen würden. Er entschloss sich also, die Deckung zu verlassen, um ein Funksignal zu bekommen und Verstärkung rufen zu können. Da er die Deckung verlassen hatte, bekam er weitere Schüsse ab, sagte aber dennoch "Danke", bevor er die Funkverbindung wieder abbrach. Nachdem er also unter Beschuss in offenem Terrain Verstärkung gerufen hatte, ging er zurück zu seinen Kameraden und kämpfte an ihrer Seite weiter, bis er tödlich verwundet wurde. Zwei seiner drei verbliebenen Kameraden starben ebenfalls. Nur einer, Petty Officer Marcus Luttrell, überlebte. Zu allem Übel wurde der von Lieutenant Murphy herbeigerufene Helikopter auch noch abgeschossen, wobei 16 weitere Soldaten starben. So wurde der 28. Juni 2005 zum bis heute verlustreichsten Tag für die US-Truppen in Afghanistan.

Wie es bei solchen Medal-of-Honor-Zeremonien im Weißen Haus immer der Fall ist, war auch die heutige sehr emotional. Die Eltern von Lieutenant Murphy weinten, als George Bush unter anderem sagte:

"Many of those who have received the medal have given their lives in the action
that earned it.Today, we add Lieutenant Michael Murphy's name to the list of
recipients who have made the ultimate sacrifice. Deep in the mountains of
Afghanistan, this brave officer gave his life in defense of his fellow Navy
SEALs. Two years later, the story of his sacrifice humbles and inspires all who
hear it. And by presenting Michael Murphy's family with the Medal of Honor that
he earned, a grateful nation remembers the courage of this proud Navy SEAL."



The Final Inspection

The soldier stood and faced God
Which must always come to pass
He hoped his shoes were shining
Just as brightly as his brass

"Step Forward Now, You Soldier
How shall I deal with you?
Have you always turned the other cheek
To the Church have you been true?

The Soldier squared his shoulders and said,
"No Lord, I guess I ain't because those of us who carry guns
Can't always be a Saint.

I've had to work most Sundays
And at times my talk was tough
And sometimes I've been violent,
Because the world is awfully rough.

But, I never took a penny
That wasn't mine to keep....
Though I worked a lot of overtime
When the bills got just too steep,

And I never passed a cry for help,
Though at times I shook with fear,
And sometimes, God forgive me,
I've wept unmanly tears.

I know I don't deserve a place
Among the people here,
They never wanted me around
Except to calm their fears

If you've a place for me here,
Lord, It needn't be so grand,
I never expected or had too much,
But if you don't I'll understand.

"There was a silence all around the Throne
Where the Saints had often trod
As the soldier waited quietly
For the Judgment of his God

"Step forward now, you soldier,
You've borne your burdens well,
Walk peacefully on Heaven's streets,
You've done your time in Hell."

Samstag, 13. Oktober 2007

Arafat, Annan, Carter, Gore,... - schlimmer geht's immer!

Wie viele Kinder hat Al Gore vor dem Hungern bewahrt? Wie viele Menschen hat er vor Krankheiten wie Aids geschützt? Wieviele Tyrannen hat er gestürtzt und wieviele Konflikte hat er friedlich gelöst? Diesem Blog fällt zu all diesen Fragen nur die Antwort "Null!" ein.

Und dennoch hat Albert Arnold Gore Jr. gestern den Friedensnobelpreis zugesprochen bekommen. Und zwar dafür, dass er - wenn er sich nicht gerade in seinem Haus aufhält, das in einem Monat zwei Mal so viel Energie verbraucht, wie ein durchschnittlicher US-Haushalt im ganzen Jahr - mit einem Privatjet durch die Lande fliegt, der nicht gerade die Definition von Umweltfreundlichkeit ist, um eine Dokumentation ("An Inconvenient Truth") in der ganzen Welt vorzuführen, die in der Wissenschaft, um es mal vorsichtig auszudrücken, nicht unbedingt widerspruchslos hingenommen wird. Genauso wenig, wie das Thema, dem Al Gore sich nach seiner verpatzten Präsidentschaftskandidatur verschrieben hat: Der von Menschen verursachte Klimawandel.

Na ja, wer von einem Komittee ein gutes Urteilsvermögen erwartet hat, das den Friedensnobelpreis schon Personen wie Jassir Arafat, Jimmy Carter oder Organisationen wie der UNO und der IAEO verlieh, der ist eigentlich selbst Schuld.

Zumindest wird diese Nobelpreis-Verleihung nicht kritiklos hingenommen. So bemerkte zum Beispiel der tschechische Präsident Vaclav Klaus, dass der Zusammenhang zwischen Gores Engagement und dem Weltfrieden nicht gerade unübersehbar ist. Auch auf die Zeitung "Die Welt" war wie so oft verlass, die in ihrem Kommentar auf der Titelseite unter anderem schrieb, dass der Friedensnobelpreis zu einer Ehrung verkommen ist, mit der vor allem politische Mehrheitsmeinungen bedacht werden. Außerdem geht es wie schon im Jahre 2002, als inmitten der Debatten um den bevorstehenden Irak-Krieg Jimmy Carter ausgezeichnet wurde, auch darum, George W. Bush an den Karren zu fahren.

Das Wall Street Journal hat sich mal umgeschaut, wer den Friedensnobelpreis in diesem Jahr nicht bekommen hat, durchaus aber eine glaubwürdige Alternative zu Al Gore gewesen wäre. Vielleicht werden ja im nächsten Jahr die ideologischen Verblendungen beim Nobelpreis-Komittee abgelegt. Obwohl - vielleicht kann dann (Wahljahr in den USA !) der unterlegene Demokratische Präsidentschaftskandidat ja direkt ausgezeichnet werden, ohne dass er (oder wohl eher sie) sich irgendeine PowerPoint-Präsidentation aus den Fingern saugt. Wenn das der Preis für ein Weißes Haus ist, das in Republikanerhand bleibt, so be it.

Samstag, 6. Oktober 2007

Happy German-American Day!

Der heutige Tag markiert in den USA den "German-American Day"! Jedes Jahr erklärt der US-Präsident per Proklamation den 6. Oktober zu einem Tag, der Amerikanern deutscher Herkunft (ein paar Verwandte und Bekannte dieses Blogs gehören auch dazu) und der deutsch-amerikanischen Freundschaft gewidmet ist.

Aus der diesjährigen Proklamation George Bushs:

"Generations of German Americans have helped shape our national culture and advance our legacy of freedom. On German-American Day, we recognize the many contributions that Americans of German descent have made to our vibrant country.
German immigrants, in search of a brighter future, were among the first pioneers to settle in Jamestown. Since then, German Americans have influenced our society in all walks of life and helped expand our democratic heritage and our deeply held belief in individual liberty. The leadership and strong spirit of German Americans have helped shape our country and advance the great blessings of our Nation.
German-American Day is also an opportunity to honor the strong ties between the United States and Germany and to celebrate our friendship. On this day, we underscore our commitment to working together to promote peace and making the world a more hopeful place."

Happy German-American Day!

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Rush Limbaugh oder "verkehrte Welt"

Rush Limbaugh - seines Zeichens konservativer Radio-Kommentator und Hassobjekt Nummer zwei eines jeden "Liberal" nach Bill O'Reilly - als US-Truppen-Beleidiger; und die Demokraten, angeführt von Harry Reid, als Verteidiger dieser US-Truppen. Was ist an diesem Bild falsch? Richtig: Restlos alles!

So soll es sich aber neulich zugetragen haben, jedenfalls wenn man den Mainstream-Medien glaubt, was man sowieso besser nicht tun sollte - auch und gerade in diesem Fall nicht.

Was sich nämlich wirklich zugetragen hat, ist folgendes:
Rush Limbaugh hatte in seiner Radiosendung einen Anrufer zugeschaltet, der sich darüber beschwerte, dass die Medien, um ihre Anti-Kriegs-Propaganda unterzubringen, gerne Soldaten vorbringen, die sich gegen den Irak-Krieg aussprechen, anstatt, so der Anrufer, mit "echten Soldaten" zu sprechen. Rush Limbaugh gab daraufhin einen Kommentar ab ("the phony soldiers"), den man dahingehend interpretieren könnte, dass er Soldaten, die gegen den Irak-Krieg sind, herabwertend als "falsche Soldaten" tituliert. Ja, man könnte es dahingehend interpretieren, wenn man das tut, was die Medien in einem solchen Fall gerne tun: Aussagen aus dem Zusammenhang reißen.

Ein paar Sätze später erläuterte Limbaugh nämlich am Beispiel des "Soldaten" Jesse MacBeth, wer oder was "falsche Soldaten" sind: Besagter Jesse MacBeth hatte sich nämlich als mit einem Purple Heart dekorierter Army Ranger und Irak-Veteran ausgegeben, der Kriegsverbrechen amerikanischer Soldaten im Irak mitangesehen haben wollte. Was MacBeth natürlich zu einem "Poster-boy" der Anti-Kriegs-Linken werden ließ. Die Geschichte hatte nur einen entscheidenden Haken: Sie war erstunken und erlogen. Jesse MacBeth war nach nur 44 Tagen in der Armee dessertiert und hat nie in seinem Leben auch nur einen Fuß auf irakischen Boden gesetzt - ein "phony soldier" also.

Doch wie gesagt: Dieser Zusammenhang zwischen dem Phony-Soldier-Kommentar und dieser Schande Jesse MacBeth hat nie wirlich seinen Weg in die Mainstream-Medien gefunden. Statt dessen stand ausgerechnet Rush Limbaugh als Beleidiger von ehrenhaften Soldaten am Pranger. Rush Limbaugh, der die Truppen unterstützt, wie kein Zweiter.
Diese falsche Interpretation des eigentlich Gesagten rief Harry Reid und dutzende weitere Demokraten im Senat auf den Plan, die nach einer Senatsdebatte (!) ein Papier unterschrieben, in dem Limbaugh dafür gebrandmarkt wird, Soldaten, die gegen den Irak-Krieg sind, beleidigt zu haben.

Man stelle sich das vor: Der Senat hat nichts besseres zu tun, als einen Radio-Kommentator unter anderem in einer Senatsdebatte öffentlich zu verdammen. Gleichgültig was Limbaugh nun in welchem Zusammenhang gesagt hat, ruft die eine Hälfte der US-Konservativen völlig zu Recht "free speech!", während die andere Hälfte sich verwundert fragt, ob die Terminkalender der Herren Senatoren nicht schon voll genug sind.
Und sie alle fragen sich, ebenfalls völlig zu Recht, wo denn eigentlich ein vergleichbarer Aufschrei bei den Demokraten blieb, als mal wirklich ein Soldat beleidigt wurde: Nämlich einer der ranghöchsten des Landes, General Petraeus, der von der linken Gruppierung Moveon.org angegriffen worden ist (dieser Blog berichtete).
Oder wollen sich da ein paar Leute etwa künstlich aufregen und eine Scheindebatte vom Zaun brechen, weil ihnen in Sachen Irak-Krieg langsam die Argumente ausgehen?

Es gilt jedenfalls: The Democrats have officially lost it!!!

Dienstag, 2. Oktober 2007

Deutschlands langsamer Abschied vom Westen

WELT-Kolumnist Jacques Schuster trifft öfter mal den richtigen Ton und findet vor allem die richtigen Worte. Von vielen seiner Journalistenkollegen ist das ja durchaus zu viel verlangt. In der gestrigen Ausgabe der WELT ist Schuster dies wieder einmal gelungen - und zwar in einem Essay mit der Überschrift "Deutschlands langsamer Abschied vom Westen", was gleichzeitig auch die These Schusters darstellt. Und zwar eine nicht all zu gewagte, wie dieser Blog findet. In der Tat ist Deutschlands langsamer Abschied vom Westen wohl keine große Neuigkeit mehr.
So zitiert Schuster als Beispiel gleich zu Anfang einen ehemaligen Berater Helmut Kohls, der es nicht als offensichtlich richtig betrachtet, sich im Raketenstreit mit Moskau auf die Seite der USA und Mitteleuropas zu schlagen.

Ja und überhaupt diese USA: Schuster führt hier erschreckende Umfragewerte auf, die zeigen, dass die Deutschen wissen, wo der Gegner steht: Auf der anderen Seite des Antlantiks. Dies habe nicht ausschließlich mit Bush zu tun, so Schuster. Die Deutschen seien den USA insgesamt gram.
"Die meisten von ihnen betrachten die Vereinigten Staaten als ein Land
kriegslüsterner Umweltsünder, die in falscher Frömmigkeit die Erde zu ihren
imperialistisch-kapitalistischen Ideen bekehren wollen. Wer nicht spurt, landet
in Guantánamo."
Schuster weiter:
"Immer mehr Deutsche halten nichts von den USA, beobachten das
Auseinanderdriften mit Freude und lauschen missmutig, wenn jemand sie an die
amerikanische Rolle bei der Befreiung Europas erinnert. Zuweilen scheint es
sogar, als hätten die heutigen Generationen den Amerikanern den Sieg 1945 nicht
verziehen. Sie ärgern sich über die europäische Abhängigkeit von Amerika und
stellen die eigene Schwäche gleichzeitig als moralische Stärke heraus. In ihrem
Weltbild steht Deutschland als Insel der Tugend da, und nur ihre Bewohner
wüssten, wie sich Schwerter zu Pflugscharen schmieden lassen."

Diese Empfindungen bettet Jacques Schuster in etwas weitaus Größeres hinein: Eine schleichende, aber beständige Entwestlichung Deutschlands. Der Amerikander Fritz Stern beobachtet:
"Die Revolte gegen 'den Westen' mit seinem vermeintlichen Materialismus und
seiner angeblich geistigen Leere, verbunden mit hegemonialer Arroganz, hat um
sich gegriffen".

Auch der Wert der Freiheit wird in Deutschland immer weniger als Priorität gesehen. Gleichheit und soziale Sicherheit gewinnen immer mehr an Boden. Dies scheint eine deutsche Eigenheit zu sein, da es bei den westlichen Nachbarn in dieser Hinsicht anders aussieht.
Am Ende seines Essays zieht Jacques Schuster seine Lehren aus diesen Beobachtungen und malt ein Zukunftsbild, das man wohl nur als schwarz bezeichnen kann:
"Über kurz oder lang wird die Linksunion, das Bündnis zwischen Sozialdemokraten,
den Kommunisten und den Grünen, einer Mehrheit der Deutschen hinnehmbar
erscheinen. [...] Außenpolitisch wird das Land hin und her schwanken,
unberechenbarer werden und der Welt durch lautstarken moralischen Rigorismus
auffallen."

Schusters Essay hat den Nagel auf den Kopf getroffen und auch sein Zukunftsbild ist eine Entwicklung, die diesem Blog leider nur all zu realistisch erscheint.
Der Trost für diesen Blog und seine Brüder und Schwestern im Geiste ist, dass die Freiheitsstatue immer noch Immigranten aus der Alten Welt gern willkommen heißt. Und westlicher als die USA geht es in keiner Hinsicht. Soll Deutschland dann mit seiner selbst gewählten Misere doch glücklich werden. Und vielleicht helfen beim nächsten Notfall ja die Russen.

Montag, 1. Oktober 2007

Admiral Mike Mullen - Reporting For Duty!

Navy Admiral Mike Mullen ist ein Name, den wir wohl noch öfter hören werden. Seit heute ist er nämlich der Vorsitzende der Vereinigten Stabschefs und damit das ranghöchste Mitglied der US-Streitkräfte und oberster Militärberater des US-Präsidenten - also eine nicht hoch genug zu bewertende Position in Kriegszeiten. Dieser Blog wünscht Mullen die Kraft und die Weisheit, die er in diesem Job brauchen wird.

Ersetzen wird Mullen den bisherigen Vorsitzenden der Vereinigten Stabschefs Marine Corps General Pete Pace. Pace war der erste Marine, der dieses Amt bekleidete. Dies tat er seit genau zwei Jahren, was einer Amtszeit gleichkommt. Normalerweise hätte Pete Pace noch eine zweite Amtszeit lang dienen können. Dies wäre jedoch nur durch eine neuerliche Bestätigung durch den US-Senat möglich gewesen. Verteidigungsminister Gates zog es jedoch vor, Pace nicht in die Senatsanhörungen zu schicken, da diese wohl ziemlich hässlich hätten werden können. So riet Gates Bush, einen neuen Vorsitzenden zu suchen. Dieser Blog hält dies zwar für Feigheit vor dem Feind (zumal Pace, so heißt es, den Kampf gerne aufgenommen hätte), doch die politischen Realitäten auf Capitol Hill sind halt insgesamt recht hässlich und dem muss ab und an eben Rechnung getragen werden. Robert Gates sagte dazu heute scherzhaft:
"The closest I've been to live combat is going to the Hill to testify, which is
why I've always wanted Pete there by my side."

Er würdigte Pace u. a. mit den Worten:
"Through it all, he has carried himself with humility, dignity and grace;
qualities that were on display when he joined those battle- weary Marines in the
rubble of an ancient city halfway around the world, and incurred, as he said, a
debt he could never fully repay. Pete, I believe I speak for everyone in the
nation when I say your debt has been more than repaid. In my service under seven
presidents, I have been privileged to serve with many great leaders. You are one
of the very finest."

Auch Präsident Bush fand nette Abschiedsworte:

"Pete has devoted his life to those who wear our country's uniform. And they are
devoted to General Pace. They're among the hundreds who've received his advice
and friendship. They're among the thousands who lined up at military bases
during his final tour to shake his hand and wish him well and say goodbye.
They're among the millions whose names he will never know but who will always
remember him. And they include that single soldier who came up to the General on
his last visit to the war zone. He looked at General Pace with gratitude,
respect and pride, and said, 'Thanks for your service. We'll take it from
here.'"

Peter Pace selbst fand in seiner Abschiedsrede deutliche Worte: Über die politischen Debatten in Washinton sagte er, dass es nie darum gehen könne, ob sich Amerika in einem Krieg befinde, sondern wie dieser am besten zu führen sei, um "unsere Freiheit und unseren way of life zu erhalten. Eine klare Absage erteilte er allen, "who are more interested in making somebody else look bad than they are in finding the right solution. They are more interested in letting their personal venom come forward instead of talking about how do we get from where we are to where we need to be". Warme Worte richtete Pace an die Adresse Präsident Bushs:
"All of us, certainly all of the Joint Chiefs and all of your combatant commanders, appreciate the way that you've listened. We wish that all of America could see their president and our commander of chief making decisions after listening very carefully. And for all of us who wear the uniform, thank you for not only making tough, right decisions, but also for standing behind us andsupporting us and never wavering once you've given us a mission to do."

Dieser Blog wird nie vergessen, wie dieser gestandene Marine Pete Pace am diesjährigen Jahrestag des 11. September die letzten Worte seiner Trauerrede vor dem Pentagon nur noch mit gebrochener Stimme sprechen konnte. Er verstand, welche Mission am 11. September 2001 auf die US-Streitkräfte zukam. Immer wieder sprach er davon, dass jenseits aller politischen Debatten in Washington nur der Sieg gegen den Terror das Ziel sein kann und dass jeder einzelne US-Soldat, egal wo auf der Welt im Einsatz, seinen Dienst im Gedenken an die 3000 Opfer von 9/11 tut - mit dem Ziel, ihre Mörder und deren Unterstützer zur Rechenschaft zu ziehen.

Semper Fi, General Pace!

Dienstag, 25. September 2007

Was die letzten Wochen bewegte

Nicht einmal in den Semester-Ferien hat man Zeit für regelmäßiges Bloggen. Viele Tage ist es nun schon her seit dem letzten Post und so muss heute einiges aufgearbeitet werden.
So, here it comes:

1.) Osama bin Laden:

Pünktlich zum 6. Jahrestag der (oder besser gesagt seiner) Terroranschläge auf die USA meinte der Herr bin Laden mal wieder seinen geistigen Dünnsch*** veröffentlichen zu müssen. Als dieser Blog hörte, dass es ein neues Bin-Laden-Video gebe, war die erste Reaktion ein ausgiebiges Gähnen. Ich meine, dass die USA und Israel, sowie alle, die sie in irgendeiner Weise unterstützen, ganz arg böse sind und unter einer permanenten Terrorbedrohung durch seine Organisation leben, wissen wir ja nun. Doch statt "more of the same" hatte bin Laden diesmal auch ein paar neue Sachen auf Lager. Diese wiederum verursachten bei diesem Blog statt Gähnen eher Lachen. Denn bin Laden wollte es sich noch nicht mal nehmen lassen, den Klimawandel zu erwähnen. Abgesehen davon hätte ein großer Teil des Gesagten auch von Oskar Lafontaine und Genossen stammen können; haufenweise linkes Lamentieren über "those with the capital" und "the deception, shackles and attrition of the capitalist system" also.

Dieser Blog hofft einfach inständig, dass Osama alsbald die Begegnung mit einem Angehörigen der US Special Forces machen wird.


2.) General Petraeus vor dem Kongress:

Monatelang haben die Demokraten auf die Woche des 15. September gewartet. Ihnen war klar, was da passieren würde: General Petraeus würde vor Ausschüsse beider Kongress-Kammern treten und einen Bericht vorlegen, der so ernüchternd sein würde, dass sie - mit noch ein bisschen Medien-Spin - fortan endlich die nötigen Stimmen im Kongress zusammen haben würden, um Bush in seine Kriegsführung reinreden zu können.

Tja, nur leider ist es genau so nicht gekommen.

Petraeus' Botschaft war vielmehr, dass der Weg zwar weiter hart und in jeder Hinsicht verlustreich sein würde, aber durchaus zum gewünschten Ergebnis führen könnte. Die Sicherheitslage im Irak hat sich jedenfalls merklich gebessert - und zwar auf Grund der oft zitierten "surge". The troop surge is working!

Nur der US-Botschafter im Irak, Ryan Crocker, der ebenfalls vor den Ausschüssen aussagte, hatte über den politischen Fortschritt im Irak nicht viel Gutes zu berichten. Die Demokraten versuchten so zwar anschließend das Scheinwerferlicht auf diesen letztgenannten Punkt zu lenken, was aber nicht so recht gelingen wollte.

Präsident Bush hat bereits angekündigt, dass er den von Petraeus vorgetragenen Empfehlungen Folge leisten würde. Das heißt, dass zunächst über 2000 Marines aus der Anbar-Provinz abgezogen werden. Zusätzlich werden bis Weihnachten fast 6000 Soldaten abgezogen. Bis zum nächsten Juli soll die Truppenstärke dann wieder die sein, die sie vor der "surge" war.

Außerdem wird sich die Arbeit der US-Truppen inhaltlich verändern: Vom Anführen von Militäroperationen, über das Unterstützen der irakischen Truppen bei eben diesen, bis hin zur bloßen Aufsicht.

So ist es nun so, dass es zum ersten Mal seit langem, jedenfalls vorsichtig in Washington heißt, dass es eher George Bush ist, der die Karten, was den Irak angeht, in den Händen hält und weniger die Demokraten.

Hinzu kam für die Dems noch Folgendes: Die linke Organisation Moveon.org war ihnen im Vorfeld des Auftritts von General Petraeus alles andere als eine Hilfe. Moveon schaltete nämlich eine ganzseitige Anzeige in der New York Times, in der sie General Petraeus als "General Betray-Us" verunglimpfte und ihm vorwarf, nicht seine eigene Meinung, sondern die des Weißen Hauses vor dem Kongress vorzutragen. Nun weiß man, dass in Amerika vieles geht, aber ganz sicher nicht respektloses Verhalten gegenüber einem 4-Sterne-General in Kriegszeiten, der schon in einem Atemzug mit Eisenhower und Schwarzkopf genannt wird. Und so gerieten die Dems von Anfang an in Bedrängnis, da die Republikaner vehement forderten, sie sollten sich von dieser Anzeige distanzieren. Bis heute haben es vor allem auch die demokratischen Präsidentschaftskandidaten nicht geschafft, eindeutige Worte zu Moveon und ihrer Anzeige zu finden. Schlimmer noch: Der Senat verabschiedete eine Resolution, die diese Zeitungsanzeige verurteilt. Doch Hillary Clinton stimmte gegen die Resolution, während Barack Obama gar nicht erst auftauchte. Warum die demokr. Präsidentschaftskandidaten sich in dieser Situation wie die Aale winden ist klar: Mit der amerikanischen Linken, die in den letzten Jahren immer mehr von der Demokratischen Partei Besitz ergriffen hat, darf man es sich im Wahlkampf nicht verscherzen. Auch George Bush fand deutliche Worte dazu:
"And I was disappointed that not more leaders in the Democrat Party spoke
out strongly against that kind of ad. And that leads me to come to this
conclusion: that most Democrats are afraid of irritating a left-wing group
like MoveOn.org -- or more afraid of irritating them than they are of irritating the United States military. That was a sorry deal. It's one thing to attack me; it's
another thing to attack somebody like General Petraeus."
3.) Tony Snow:

Am 14. September hat das Weiße Haus einen großen Verlust erlitten: Dieses Datum markierte den letzten Arbeitstag von Tony Snow, der zuvor fast eineinhalb Jahre lang der Pressesprecher des Weißen Hauses war. Bald nachdem Snow diesen Job vom eher spröden Scott McClellan übernommen hatte, tauften die Journalisten das tägliche Pressebriefing "die Tony-Snow-Show". Der ehemalige Fox-News-Anchor verstand es einfach, seine Erfahrung im Umgang mit TV-Kameras und seine rethorischen Fähigkeiten wirkungsvoll in Szene zu setzen. Zumindest in diesem Punkt galt Snow als sehr viel besser als die beiden ersten Bush-Pressesprecher Ari Fleischer und Scott McClellan, die keine journalistischen Erfahrungen in ihren Job mitgebracht hatten.
Tony Snow geriet vor ein paar Monaten in die US-Schlagzeilen, da bei ihm zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren Krebs festgestellt wurde. Doch es war weniger diese Erkrankung als viel mehr finanzielle Überlegungen, die Tony Snow bewogen, den Posten des Pressesprechers nun zu verlassen.
Dieser Blog wünscht Tony bei seinem Kampf gegen den Krebs viel Kraft und Goodspeed! Die "Tony-Snow-Show" wird uns fehlen.
Nachfolgerin wurde die bisherige Stellvertreterin Snows - Dana Perino.

Dienstag, 11. September 2007

WE WILL NEVER FORGET!

„In time, perhaps, we will mark the memory of September the 11th in stone and metal – something we can show children as yet unborn to help them understand what happened on this minute and on this day.
But for those of us who lived through these events, the only marker we’ll ever need is the tick of a clock at the 46th minute of the eighth hour of the 11th day. We will remember where we were and how we felt. We will remember the dead and what we owe them. We will remember what we lost and what we found.”

(George W. Bush am 11. Dezember 2001)

Schon sechs Jahre ist es nun her und dennoch kann jeder von uns immer noch die Frage beantworten, die Alan Jackson in einem Lied stellte: „Where were you when the world stopped turning?“ Es erscheint wie gestern, als wir einen ganzen Tag vor dem Fernseher verbrachten und dabei zuschauten, wie der Horror kein Ende zu nehmen schien. Schon damals haben gerade auch die Menschen in Deutschland verschiedenartig auf die Geschehnisse in New York City, Pennsylvania und Washington reagiert: Von Schadenfreude bis hin zu tränenreicher Betroffenheit reichte das Spektrum. Es wird niemanden überraschen, dass sich dieser Blog im letztgenannten Lager wider fand und immer noch wider findet.

Und so mögen wir niemals vergessen:

...die 3000 Opfer. „All of the victims of this tragedy were innocent. All of them were heroes.” (Rudy Giuliani)

...ihre Familien und Freunde, für die der 11. September eine persönliche Tragödie ist.

...die Retter: Feuerwehrleute, Polizisten und Freiwillige, die in die Twin Towers und das
Pentagon rannten, als alle anderen nur raus wollten und tagelang in den Trümmern nach Überlebenden suchten. Nach Rudy Giuliani: They have met the worst of humanity with the best of humanity.

...die Passagiere von United Airlines Flug 93. Ihre Geschichte hat uns damals Halt gegeben. Sie haben die erste Schlacht im Krieg gegen den Terror ausgefochten und den ersten Sieg davon getragen. Sie haben uns gezeigt, wie dieser Krieg zu gewinnen ist: Indem man sich nicht seinem Schicksal ergibt, sondern aufsteht und kämpft. Let's roll!

...die, die fortsetzen und zu Ende führen werden, was die Helden von Flug 93 begannen:
Die Männer und Frauen der United States Armed Forces und vor allem die, die bereits ihr Leben ließen.

...wer dieses Verbrechen aus welchen Gründen begangen hat: Radikale Islamisten, die nicht hassen, was wir tun, sondern wer wir sind. Der Krieg gegen den Terror ist kein „bumper sticker slogan“, sondern eine Realität, der wir uns mit allen Mitteln stellen müssen. Er ist ein Krieg, den wir mit allen Mitteln gewinnen müssen. Das sind wir jenen schuldig, die wir heute betrauern.

God bless America!

Dienstag, 4. September 2007

Salam Aleikum, Irak!

US-Präsident Bush reiste heute zum dritten Mal seit dem Sturz Saddam Husseins in den Irak. Wieder einmal ging das ganze unangekündigt über die Bühne, was einige zu dem Kommentar verleiten lässt, so sicher könne es ja dann im Irak nicht sein. Na ja, bei Bushs erstem Besuch im Herbst 2003 wurde seine Reise erst öffentlich gemacht, als man den Irak nach kurzer Zeit schon wieder verlassen hatte. Heute hielt sich Bush ganze sieben Stunden dort auf und die Öffentlichkeit wurde schon kurz nach Bushs Ankunft informiert. Zumindest ein Fortschritt ist also auch hier zu verzeichnen.

Diesmal besuchte Bush, der eigentlich auf dem Weg zum APEC-Gipfel in Sydney ist, nicht Baghdad, sondern die irakische Provinz Anbar, deren Sicherheitssituation von einem Debakel zu einer vom Weißen Haus oft erwähnten Erfolgsgeschichte wurde, die exemplarisch für den Gesamterfolg der Truppenaufstockung ("the surge") steht.
Auch die gesamte irakische Führung um Nuri al-Maliki reiste nach Anbar, um sich mit Bush und seinen führenden Militärkommandeuren auf einem US-Militärstützpunkt zu treffen und über die Lage im Irak zu sprechen.
Fox News:
"To a large degree, the setting was the message: Bringing al-Maliki, a Shiite,
to the heart of mostly Sunni Anbar province was intended to show the
administration's war critics that the beleaguered Iraqi leader is capable of
reaching out to Sunnis, who ran the country for years under Saddam Hussein."


Im ersten Teil seines Besuches ging es für Bush also um politische Gespräche mit der irakischen Regierung. Bush hatte nach den Gesprächen unter anderem folgendes zu sagen:
"The challenges are great, and I understand the pace of progress is
frustrating. It's frustrating for the American people; it's frustrating for the
Iraqi people. These people are working under difficult circumstances, after
having lived under the thumb of a brutal tyrant. Iraq's local and national
leaders are working to ensure that the military success in places like Anbar is
quickly backed up by real improvements in the lives of ordinary Iraqis. That's
what we discussed today. Secretary Gates, Secretary Rice and I discussed with
the Iraqi leaders that there has been some security success, and now it's
important for government to follow up.
Our troops and diplomats and civilian
experts will support the Iraqis in these efforts as they follow up. General
Petraeus and Ambassador Crocker gave us an update on how things are looking.
They gave us an update on the way forward and I was pleased with what I heard.
The strategy we put into place earlier this year was designed to help the Iraqis
improve their security so that political and economic progress could follow. And
that is exactly the effect it is having in places like Anbar."

Den zweiten Teil seines Besuches widmete der Oberbefehlshaber seinen Soldaten. Nachdem Bush auf dem Stützpunkt schon viele Hände geschüttelt und für Fotos posiert hatte, sprach er vor ca. 600 Marines, um ihnen für ihren Dienst zu danken. Es ist immer wieder schön zu sehen, mit wie viel Jubel Bush bei solchen Gelegenheiten von den Soldaten empfangen wird. Selbst ein CNN-Kommentator musste eingestehen, dass Bush bei den Truppen nach wie vor eine hohe Beliebtheit genießt. Besonders genüsslich war der zustimmende "Hooah"-Ruf der Marines, nachdem Bush folgendes gesagt hatte:

"But I want to tell you this about the decision -- about my decision about troop
levels. Those decisions will be based on a calm assessment by our military
commanders on the conditions on the ground -- not a nervous reaction by
Washington politicians to poll results in the media."


So zynisch manch TV-Kommentar zu diesem Bush-Besuch auch war, die Soldaten schienen es aufrichtig zu honorieren, dass ihr Commander-in-Chief sich wieder einmal an einem US-Feiertag (Labor Day) auf eine Reise begeben hat, die dem Secret Service wohl einige schlaflose Nächte bereitete, um ihnen persönlich für ihre Opfer zu danken.
George W. Bush gelang es ohne Zweifel, mit diesem Irak-Besuch ein Ausrufezeichen zu setzen. Gerade auch vor dem mit Spannung erwarteten Zwischenbericht über die Lage im Irak, der wohl in einer Woche von General Petraeus abgegeben werden wird. Gerade der Ort des Besuches hätte nicht klüger gewählt sein können: Zeigt doch die Entwicklung in Anbar, dass jede noch so hoffnungslose Situation im Irak mit der richtigen Strategie und vor allem dem nötigen Willen und Durchhaltevermögen um 180 Grad gedreht werden kann. Die Demokraten jedenfalls haben ein Reizwort ("Anbar") mehr verloren und es ist wieder einmal ein bisschen schwerer für sie geworden, "the surge" zum gescheiterten Experiment zu erklären.
Spin this, Democrats!

Samstag, 1. September 2007

MC Rove

Der 31. August 2007 war nun endgültig Karl Roves letzter Arbeitstag als Chef-Berater von Präsident Bush.

Dieser Blog will "The Architect" ein letztes Mal ehren. Und zwar mit einem Link zum vielleicht größten Auftritt Karl Roves, als er bei einem Pressedinner in Washington DC zum Rap-Star "MC Rove" wurde. Kick it!

Godspeed, Karl, und danke für aufgebrachte Demokraten und zwei Bush-Wahlsiege!

Mittwoch, 29. August 2007

Verschwörungstheorien leicht gemacht

Dieser Blog hält von Verschwörungstheorien generell eher wenig. Der Begriff "Paranoia" kommt ihm da in den Sinn. Nicht hinter allem, was in dieser Welt vor sich geht, steckt gleich "die Wirtschaft", die CIA, die USA, oder Israel. Hier haben wir auch gleich die potentiellen Hauptakteure einer jeden guten Verschwörungstheorie. Nur wenn eine solche Theorie einen dieser Begriffe enthält gibt es gute Aussichten darauf, dass man seine Theorie an den Mann bringen kann, denn gemeinhin gelten die Wirtschaft, die CIA, die USA und Israel schlicht und einfach als böse.
Aber was will dieser Blog seinen Lesern lange Vorträge über eine gute Verschwörungstheorie halten. Es genügt ein Blick auf diese Website. Dort findet sich das Verschwörungs-ABC, mit dessen Hilfe ein jeder lernen kann, was man so als Verschwörungstheoretiker alles wissen muss.
Die Liste reicht von A wie Allmacht ("die haben Deine Gegner. Sie können Kriege entfachen, Massenmorde vertuschen und jeden eliminieren, der ihnen in die Quere kommt.") bis zu Z wie Zionisten ("die stehen hinter allem und profitieren von den Kriegen dieser Welt – wahlweise als Waffen- oder Diamantenhändler, machtgierige Imperialisten oder ganz allgemein als Strippenzieher des internationalen Finanzsystems.").

Einge andere interessante Punkte:

Der Held dieses Blogs ist natürlich unter dem Buchstaben B mit von der Partie:

Bush, George W. 43. „Präsident“ (Gänsefüßchen) der USA; willfährige Marionette neokonservativer Kreise; Elefant im nahöstlichen Porzellanladen; Ursache, Verstärker und Nutznießer des internationalen Terrorismus; CIA-gesteuert; am Wickel der mächtigen jüdischen Lobby – und doch zugleich Reinkarnation Hitlers. Dem ist ALLES zuzutrauen. Dann tu’s auch!

Demokratie. Entpuppt sich bei näherem Hinsehen als besonders raffiniertes Herrschaftsinstrument der Mächtigen. Der kleine Mann wird mit Pseudo-Wahlen ruhig gestellt und von den Medien eingelullt. Diese werden ihrerseits von einflussreichen Kreisen kontrolliert, die so bestimmen, was der „Bürger“ liest und sieht und denkt. Dir muss klar sein, dass wahre Demokratie beinhalten würde, erstmal mit diesem ganzen „System“ aufzuräumen (dass „System“ keinen eigenen Eintrag unter S hat, haben übrigens „sie“ zu verantworten). Bevor dies geschieht, steht Demokratie bei Dir in Gänsefüßchen oder wird mit dem Zusatz „so genannte“ versehen – vor allem, wenn es um die USA geht.

Kreise. Vergiss den Matheunterricht von früher! In Deiner neuen Berufung als Verschwörungstheoretiker sind Kreise nicht rund, sondern „einflussreich“, „neokonservativ“ oder „der Ölindustrie nahe stehend“. Sie werden nicht gezirkelt, sondern treten im Aktiv und grundsätzlich in der Mehrzahl auf. Sie „drängen“ Regierungen zu Dummheiten oder „wirken“ auf etwas hin: Kriege, Hungersnöte, Gletscherschmelze – sei kreativ!

Neoliberalismus und neokonservativ. Zwei zentrale Elemente in Deinem Baukasten für Verschwörungstheorien. Beide Begriffe wecken bei Deinen Mitbürgern ein Maximum an negativen Assoziationen (Ausbeutung, Imperialismus, Kriegstreiberei) bei einem Minimum von Verständnis dafür, was sie eigentlich bedeuten.

Terrorismus. Eine der perfidesten Waffen in den Händen neokonservativer Kreise und deutscher Innenminister. Indem „sie“ Terroristen anheuern oder zumindest gewähren lassen, erzeugen sie die öffentliche Hysterie, die nötig ist, ihre von langer Hand geplanten Überwachungsmaßnahmen endlich durchsetzen zu können. Zitiere Orwell. Rechne Deinen Lesern vor, wie unwahrscheinlich Terrorismus statistisch betrachtet als Todesursache ist – eher fällt man einer amerikanischen Bombe oder klimaerwärmungsbedingten Naturkatastrophen zum Opfer. Und wer hat Kyoto nicht unterschrieben? So sieht es doch aus! Rücke die Dinge ins rechte Verhältnis: Terror-Anschläge, im Grunde demografisch unbedeutende Nadelstiche, werden mit unverhältnismäßiger Repression beantwortet. Denke bei all diesen Vorwürfen stets daran, zu fragen, ob das nicht eventuell auch Hitler schon so gemacht hat.

USA. Wenn es um die USA geht, kannst Du alle Hemmungen über Bord werfen, die Aufklärung und Political Correctness dem zivilisierten Mitteleuropäer ins Bewusstsein gebrannt haben. Normalerweise sind Vorurteile, Stereotype und Pauschalisierungen verpönt – beim „großen Bruder“ jenseits des Atlantiks aber darfst und solltest Du in die Vollen gehen: Verurteile die Amerikaner wahlweise kollektiv als zu prüde oder zu exhibitionistisch. Vergiss PISA und mach Dich lieber über die ungebildeten Trottel im Mittleren Westen lustig, von denen es in Deinen Michael-Moore-Büchern wimmelt. Interpretiere die Tatsache, dass Bill Gates reicher ist als beide Aldi-Brüder zusammen, als Ausdruck des raffgierigen Volkscharakters. Tu so, als wäre es ein weltbewegender Unterschied, ob die Europäer das Kyoto-Protokoll unterschreiben und sich nicht daran halten oder die USA es nicht unterschreiben und sich nicht daran halten. Schreie „Kein Blut für Öl!“, sobald ein US-Soldat einen Fuß außer Landes setzt. Rufe den kulturellen Notstand aus, wenn McDonald’s eine Filiale in der Dönerwüste Deines Kiezes eröffnen will. Wirf den USA vor, sich in den Nahostkonflikt einzumischen. Wirf ihnen gleichzeitig vor, ihr weltpolitisches Gewicht nicht angemessen für eine Lösung des Nahostkonflikts einzusetzen. Wenn in den USA ein Hurrikan ganze Städte verwüstet und Hunderttausende obdachlos macht, dann mach den Trittin und wedele linkerhand mit dem Kyoto-Protokoll herum, während Du in der Rechten das Megaphon hältst, in das du brüllst: „So was kommt von so was!“ Vergleiche Bush mit Hitler. Sei misstrauisch, sei maßlos, sei gnadenlos. Und vergiss nicht, was sie mit den Indianern gemacht haben – hat nicht auch Hitler seinerzeit…?

Vernichtungskrieg. Bush, die Zionisten, eben „sie“, sind wie Hitler. Folglich führen sie nicht einfach Kriege, sie führen Vernichtungskriege. Die Zionisten Israels führten 2006 einen 32-tägigen Vernichtungskrieg gegen den Libanon, bei dem etwa 1000 Libanesen ums Leben kamen. Seit Jahrzehnten arbeiten die Zionisten an der planmäßigen Vernichtung der Palästinenser (Hier kannst Du ruhig noch einen draufsetzen und von „Völkermord“ sprechen. Niemand wird es merkwürdig finden, dass dies der erste Völkermord der Geschichte ist, dessen Objekte sich rasant vermehren). Während Bush die Iraker vernichten will, um an ihr Öl zu gelangen, hat der „Diktator“ Saddam Hussein sich lediglich mit Giftgas gegen kurdische Unruhestifter verteidigt. Ein Vergleich mit Hitler ist hier völlig unangebracht.

Weltherrschaft. Das, was „sie“ gleichzeitig anstreben und besitzen. Lass Dir nicht vorgaukeln, die „Rückschläge“, die USA, Zionisten, neokonservative Kreise oder westliche „Demokratien“ einstecken müssen, widerlegten ihre Allmacht. Im Gegenteil: Sie zeigen, wie perfide „sie“ von ihren wahren Absichten ablenken.

Dienstag, 28. August 2007

Gonzales geht!

Meine beliebtesten Mitglieder der Bush-Administration sind schon fast die, die den Demokraten und allen sonstigen "liberals" regelmäßig die Zornesröte ins Gesicht treiben.
Nun sind es leider genau die, die mehr und mehr genug von den Hetzjagden ihrer politischen Gegner zu haben scheinen und ihre Posten verlassen.
Nach Karl Rove, der am Freitag seinen letzten offiziellen Arbeitstag haben wird, hat heute nun auch US-Justizminister Alberto Gonzales seinen Rücktritt angekündigt - dieser wird am 17. September erfolgen.

Gonzales ließ die Öffentlichkeit heute noch im Dunkeln, was die Gründe für seinen Rücktritt sind. Nicht einmal Floskeln à la "ich möchte mehr Zeit mit meiner Familie verbringen" kamen über seine Lippen.

Es ist nicht schwer zu erraten, dass Gonzales letztlich wohl einfach nur noch genug hatte. Und zwar davon, wie Bush es sehr richtig ausdrückte, aus politischen Gründen durch den Schmutz gezogen zu werden. Bush in seinem Statement:
"After months of unfair treatment that has created a harmful distraction at the
Justice Department, Judge Gonzales decided to resign his position, and I accept
his decision. It's sad that we live in a time when a talented and honorable
person like Alberto Gonzales is impeded from doing important work because his
good name was dragged through the mud for political reasons."


Ganz besonders zugesetzt haben Gonzales die Demokraten im Kongress in den letzten Monaten, da sie der Bush-Administration und namentlich Gonzales vorwarfen, im letzten Jahr acht Bundesanwälte aus politischen Gründen aus ihrem Dienst entlassen zu haben. Dieses Thema würde eigentlich einen eigenen Blog-Eintrag verlangen, daher nur so viel: All diese Bundesanwälte dienen einzig und allein auf Geheiß des US-Präsidenten. Dieser kann einen Bundesanwalt also selbst aus dem Grund entlassen, dass ihm seine Frisur nicht gefällt. Tatsächlich hat Bill Clinton kurz nach Amtsantritt alle 93 Bundesanwälte entlassen.
So haben die Kongress-Demokraten (und einige Republikaner haben sich auf ihre Seite geschlagen) nicht einen einzigen Beweis dafür, dass Gonzales oder sonst irgend jemand aus der Adminstration etwas Unrechtes getan hat. Tatsächlich haben sie schon zugegeben, dass es hier um nichts Illegales geht. Vorladungen vor Kongress-Ausschüsse wurden dennoch weiterhin fleißig verschickt.
Das Weiße Haus nannte diese Manöver zu Recht "rein politisch" oder "fishing expeditions".

Alberto Gonzales hat lange tapfer durchgehalten und Bush hat seinem langjährigen Weggefährten immer wieder öffentlich den Rücken gestärkt. Dennoch bat Gonzales heute also um die Entlassung aus dem Staatsdienst. Der von den Demokraten geführte US-Kongress, dessen Popularitätswerte noch weit unter denen von George W. Bush liegen, kann sich ja jetzt wieder um das kümmern, wozu er eigentlich da ist: Nein, nicht das Weiße Haus mit Vorladungen und Untersuchungen zuzuschütten, sondern durch weise Gesetzgebung das Leben der Amerikaner zu verbessern.

Als heißester Kandidat für die Nachfolge Gonzales' wird derzeit der Heimatschutzminister Michael Chertoff gehandelt. Da man für ihn dann allerdings auch noch einen Nachfolger bräuchte, würde dies zwei "Confirmation-hearings" vor dem Kongress nach sich ziehen. In der gegenwärtigen vergifteten politischen Atmosphäre ist dies für das Weiße Haus vielleicht weniger erstrebenswert.
Eine Alternative wäre so womöglich Fran Townsend, die gegenwärtig Heimatschutz-Beraterin von George Bush ist.

Mittwoch, 22. August 2007

Bush: "This enemy will be defeated!"

George W. Bush hat heute im US-Bundesstaat Missouri eine interessante Rede gehalten. Vor einer jährlichen Veteranenversammlung zog Bush Parallelen zwischen der früheren US-Politik gegen den Totalitarismus in Asien und dem Krieg gegen den heutigen Totalitarismus im Nahen Osten. Bush über den Zweck seiner Rede:
"I'm going to describe why helping the young democracies of the Middle East
stand up to violent Islamic extremists is the only realistic path to a safer
world for the American people. I'm going to try to provide some historical
perspective to show there is a precedent for the hard and necessary work we're
doing, and why I have such confidence in the fact we'll be successful."

Wie schon in vielen Reden zuvor nutzte Bush Japan als Beispiel dafür, was eine Demokratisierung bewirken kann: Japan wandelte sich von einem Kriegsgegner zu einem der engsten Alliierten der USA, zu einem Land, in dem Freiheit und Rechtsstaatlichkeit herrschen, und das keine unprovozierten Angriffskriege führt. Es sind allein diese Prinzipien, die nach Japan "exportiert" worden sind. Kulturell ist Japan das geblieben, was es immer war. Ausdruck dafür, ist zum Beispiel, dass Japan noch immer einen Kaiser als Staatschef hat. So viel dazu, dass die USA anderen Ländern ihr System aufdrücken wollen.
Bush:
"Today most of the nations in Asia are free, and its democracies reflect the
diversity of the region. Some of these nations have constitutional monarchies,
some have parliaments, and some have presidents. Some are Christian, some are
Muslim, some are Hindu, and some are Buddhist. Yet for all the differences, the
free nations of Asia all share one thing in common: Their governments derive
their authority from the consent of the governed, and they desire to live in
peace with their neighbors."

Bush zeigte in seiner Rede, dass es auch damals, während der verschiedenen amerikansichen Engagements in Asien, stets Zweifler und Pessimisten gegeben hat, deren Vorhersagen jedoch nicht eingetroffen sind. Gerade im Bezug auf Japan waren die Zweifel groß: So genannte Experten argumentierten immer wieder, dass Japan nun mal traditionell nichts mit Demokratie zu tun habe und überhaupt die japanische Kultur und Religion mit Demokratie unvereinbar seien. Sogar ein Regierungsmitglied Harry Trumans sagte: "Democracy in Japan would never work". Ja, das alles hört sich doch irgendwie bekannt an.

Selbst vor der Erwähnung Vietnams schreckte Bush in seiner Rede nicht zurück. Natürlich titeln jetzt alle Zeitungen damit, Bush vergleiche die Situation im Irak mit der in Vietnam. Dabei ging es ihm nur um einen einzigen Punkt: Cutting and running! In Vietnam hatte dies unzählige tote Vietnamesen zur Folge und den Ruf bei sämtlichen Schurken dieser Welt, mit Amerika könne man's ja machen, da die eh nur davon laufen. Bush:
"There was another price to our withdrawal from Vietnam, and we can hear it in
the words of the enemy we face in today's struggle -- those who came to our
soil and killed thousands of citizens on September the 11th, 2001. In an
interview with a Pakistani newspaper after the 9/11 attacks, Osama bin Laden
declared that 'the American people had risen against their government's war
in Vietnam. And they must do the same today'. His number two man, Zawahiri,
has also invoked Vietnam. In a letter to al Qaeda's chief of operations in Iraq,
Zawahiri pointed to 'the aftermath of the collapse of the American power in
Vietnam and how they ran and left their agents'.
Zawahiri later returned to this theme, declaring that the Americans 'know better than others that there is no hope in victory. The Vietnam specter is closing every
outlet.' Here at home, some can argue our withdrawal from Vietnam carried no
price to American credibility -- but the terrorists see it differently."


Natürlich sind die beiden Situationen - damals im Fernen und heute im Nahen Osten - nicht die selben. Es geht aber auch nicht um irgendwelche Details, sondern um prinzipielle Dinge: Auch heute geht es um eine totalitäre Ideologie, die sich so weit in der Welt ausbreiten möchte, wie möglich. Dem muss Einhalt geboten werden und das erreicht man nicht, indem man sich zurück lehnt. Und letztlich gibt es keine größere Kraft als die der Freiheit und Demokratie, um das Problem bei der Wurzel zu packen und ein für alle mal zu lösen. Bush:
"... because the shadow of terror will never be lifted from our world and the
American people will never be safe until the people of the Middle East know the
freedom that our Creator meant for all."

Sonntag, 19. August 2007

Media Bias

Es ist ja kein Geheimnis, dass Bush zumindest in Old Europe als der erste amerikanische Diktator gilt. So ziemlich alles hat er unter Kontrolle (was natürlich anderen Behauptungen widerspricht, andere (die Zionisten, die Öl-Lobby etc.) hätten IHN unter Kontrolle, aber wen stört das schon). Vor allem die amerikanischen Medien gehören zum Einflussbereich des Weißen Hauses (Fox News!!!). Die amerikanischen Medien sind also ein Instrument der Neocons, mit dem sie die Amerikaner manipulieren.

Die unzähligen Beispiele, die zeigen, dass eher das Gegenteil der Fall ist, dass Bush sich also pausenlos gegen die Mainstream-Medien zur Wehr setzen muss, werden natürlich ignoriert. Nun sind neue Fälle bekannt geworden, die zeigen, dass in den Redaktionsstuben der meisten Fernsehsender und Zeitungen vor allem die Liberals sitzen:

NBC-Journalist Joe Scarborough enthüllte vor ein paar Tagen folgendes:
"My first night here at MSNBC was the president's State of the Union Address in
2003. And I was shocked because there were actually people in the newsroom that
were booing the president basically from the beginning to the end."
Na ja, bei NBC ist das ja nun wirklich nichts neues. In der Wahlnacht 2000 hat die Redaktion der Nachrichtensendung von NBC, laut dem damaligen Vorsitzenden von General Electric Jack Welch, offen für Gore gejubelt.

Seine Aussage machte Joe Scarborough übrigens, als er in seiner Sendung von einem zweiten Fall von "liberal bias" in den amerikanischen Medien berichtete: Der Redaktionschef der Seattle Times Dave Boardman schickte ein Memo an seine Mitarbeiter, in denen er sie dafür kritisierte, bei Karl Roves Rücktritt applaudiert zu haben. Wörtlich:
"When word came in of Karl Rove's resignation, several people here started
cheering. That sort of expression is simply not appropriate for a newsroom."
Letzteres hat Boardman ja richtig erkannt!

Freitag, 17. August 2007

Stühlerücken im Weißen Haus

Zwei Wochen Entspannung auf Rhodos sind für diesen Blog seit gestern Geschichte. Obwohl die Rückkehr in den Alltag nie leicht ist, ist es zumindest schön, wieder fleißig bloggen zu können.

Zumindest eine Nachricht aus den letzten zwei Wochen soll nachträglich erwähnt werden:

Karl Rove gab am Montag bekannt, dass er zum 31. August das Weiße Haus verlassen wird. Roves offizielle Amtsbezeichnung war zuletzt Vize-Stabschef oder einfach nur Chef-Berater von George W. Bush. Doch Spitznamen hatte Rove viele: "Bushs Gehirn" oder "Der Architekt", wie Bush ihn selbst einmal nannte, waren die netteren. Doch auch als eine Art "Darth Vader" oder "black prince" wurde er gerne gesehen. Karl Rove kokettierte mit diesem Image, als er zum Beispiel einmal scherzhaft sagte, dass es eines seiner Hobbies sei, kleinen Tieren den Kopf abzureißen.

Der Hass seiner politischen Gegner war Rove jedenfalls stets sicher. Sie haben es ihm wohl nie verziehen, dass er einen Wahlsieg nach dem anderen für George W. Bush produzierte. So analysierte Rush Limbaugh ganz richtig:
"The only reason these people hate Rove is because he outsmarted them at nearly
every turn, and they hate that. You know, power is theirs by birthrate. Rove, in
their minds, is the one person that came along and took it away from them and
kept it away from them for all these years, and they just despise him. They are
the smartest people in the room, and to be outsmarted by rubes like Rove from
Texas, and Bush, just offends them all to hell."

Immer wieder versuchten gerade die Demokraten im Kongress, Rove etwas anzuhängen und ihn vor Untersuchungsausschüsse zu laden. Ihr Verfolgungswahn war allerdings nie von Erfolg gekrönt, da schon das Executive Privilege Rove vor den Hexenjagden der Dems bewahrte.


Dass Rove nun aus dem Weißen Haus scheidet, ist zwar schade, aber auch verständlich. Diese sechs einhalb Jahre im Weißen Haus waren für einen Mann mit seinem Arbeitspensum viel. Irgendwann ist es nun mal Zeit zu gehen.
Der Stabschef des Weißen Hauses, Josh Bolton, hatte dem Seniorstab Bushs gesagt, dass alle, die nicht vorhaben, bis zum Ende der Amtszeit zu bleiben, bis Anfang September ihren Posten verlassen sollen. Nach Kommunikationsdirektor Dan Bartlett ist nun Karl Rove das zweite berühmte Gesicht des Präsidentenstabes, das dieser Aufforderung nachkommt. Auch Pressesprecher Tony Snow wird das Weiße Haus aus gesundheitlichen und finanziellen Gründen wohl bald verlassen.

Die Medien rufen natürlich das große Flüchten von der Titanic aus und könne ihre Freude über Roves Abgang nur schwer verbergen. Die Kongress-Demokraten haben ihn bisher zwar nicht gekriegt, aber endlich ist er trotzdem bald weg.

Donnerstag, 2. August 2007

König Fußball

Ja, der Blog weiß, dass er seine Leser in den letzten Tagen etwas vernachlässigt hat. Hausarbeiten sind daran Schuld. Und auch in den nächsten zwei Wochen wird es nicht besser werden. Schuld daran wird ein All-Inklusive-Urlaub auf Rhodos sein (Yeeeehaaaaa!).

Deswegen zum vorläufigen Abschied diese positive Meldung:

Die Fußballnationalmannschaft des Irak hat überraschend den Asien-Cup gewonnen!
Ja, wenn man nicht mehr befürchten muss, bei Niederlagen von Saddams perversen Söhnen zum Zeitvertreib gefoltert zu werden, klappt's auch mit dem Siegen.

Die Bedeutung dieser Nachricht vollständig verstehen werden wohl nur die (und ich zähle mich dazu), die wissen, dass Fußball mehr ist als nur ein Spiel.

Der Stern: "'La Schiiya, la Sunniya, Irakiya Wuataniya', riefen die Feiernden aus den Autos, die eigentlich gar nicht fahren durften, 'Keine Schiiten, keine Sunniten, der Irak ist unsere Heimat!' Junge Frauen ohne Kopftuch, die Nationalfarben auf Wange und Stirn gepinselt, trillerten, sangen. Wildfremde fielen sich weinend in die Arme, rannten in der Gluthitze mit nacktem Oberkörper durch die Straßen."

Freitag, 27. Juli 2007

Al Kaida im Irak: "Public Enemy Number One"

George W. Bush hielt vor ein paar Tagen eine interessante Rede auf einem Luftwaffenstützpunkt in South Carolina.

Das Thema: Die Al Kaida im Irak. Denn eine der Lieblingsaussagen der Demokraten ist ja, dass die Al Kaida im Irak nichts gemeinsam hat mit der Al Kaida von Osama bin Laden. Ja, dieser Blog findet auch, dass sich das etwas weit hergeholt anhört, aber schließlich brauchen die Dems dieses Argument, um sagen zu können, dass der Krieg im Irak nur von der eigentlichen Priorität, nämlich dem War On Terror, ablenkt.



Um eben genau dieses Denken zu entkräften, hat Bush nun besagte Rede in South Carolina gehalten.

Hier die Hauptpunkte:


  • Die Führer und Hauptentscheidungsträger von Al Kaida im Irak sind stets Nicht-Iraker gewesen, die Verbindungen zur Al-Kaida-Führung um bin Laden hatten oder haben, bzw. sogar einen Treueschwur gegenüber bin Laden abgelegt haben. Berühmtestes Beispiel ist natürlich der 2006 getötete al Sarkawi. Bush: "In 2004, Zarqawi and his terrorist group formally joined al Qaida, pledged allegiance to Osama bin Laden, and he promised to 'follow his orders in jihad'."
  • Bin Laden selbst legt größten Wert auf den Kampf gegen die US-Truppen im Irak. Er nannte das Ganze einmal den "dritten Weltkrieg". Auch wenn die Demokraten das nicht so sehen, aber für bin Laden ist der Irak-Krieg die zentrale Front in seinem Dschihad gegen die USA. Im letzten Jahr hat bin Laden einen seiner Kommandeure Abd al-Hadi in den Irak geschickt, um die dortige al Kaida zu unterstützen. Dort ist Abd al-Hadi aber nie angekommen, denn die USA konnten ihn verhaften. Jetzt sitzt er in Guantanamo
  • Vor ein paar Wochen verhafteten die USA Mashadani, den ranghöchsten Iraker bei der al Kaida im Irak. Bei seinen Verhören sagte er, so Bush: "The foreign leaders of Al Qaida in Iraq went to extraordinary lengths to promote the fiction that al Qaida in Iraq is an Iraqi-led operation. He says al Qaida even created a figurehead whom they named Omar al-Baghdadi. The purpose was to make Iraqi fighters believe they were following the orders of an Iraqi instead of a foreigner. Yet once in custody, Mashadani revealed that al-Baghdadi is only an actor."
  • Manche führen als Argument an, dass die al Kaida Führungsriege um bin Laden nicht vollständig den Befehl über die Operationen der al Kaida im Irak hat. Deshalb sei die al Kaida im Irak eine selbstständige Organisation. Dies, so Bush, zeige ein falsches Verständnis von der Art und Weise, wie die al Kaida operiert: "Al Qaida and its affiliate organizations are a loose network of terrorist groups that are united by a common ideology and shared objectives, and have differing levels of collaboration with the al Qaida senior leadership. In some cases, these groups have formally merged into al Qaida and take what is called a "bayaat" -- a pledge of loyalty to Osama bin Laden." Eben in diese Kategorie falle die al Kaida im Irak. Sie sei Teil der dezentralisierten Befehlskette der al Kaida und keine eigenständige Organisation.
  • Bush liefert auch gleich den Grund, warum gerade in den Reihen der Demokraten viele darauf bestehen, dass die al Kaida im Irak nicht zur eigentlichen al Kaida gehört: Pure Politik. Bush: "It's because they know that if they can convince America we're not fighting bin Laden's al Qaida there, they can paint the battle in Iraq as a distraction from the real war on terror. If we're not fighting bin Laden's al Qaida, they can argue that our nation can pull out of Iraq and not undermine our efforts in the war on terror."
  • Bush fand auch noch deutliche Worte zu einer anderen oft geäußerten Anschuldigung: Die al Kaida im Irak hätten die USA selbst durch den Irak-Krieg geschaffen. Bush: "The argument follows the flawed logic that terrorism is caused by American actions. Iraq is not the reason that the terrorists are at war with us. We were not in Iraq when the terrorists bombed the World Trade Center in 1993. We were not in Iraq when they attacked our embassies in Kenya and Tanzania. We were not in Iraq when they attacked the USS Cole in 2000. And we were not in Iraq on September the 11th, 2001. [...] If we were not fighting these al Qaida extremists and terrorists in Iraq, they would not be leading productive lives of service and charity. Most would be trying to kill Americans and other civilians elsewhere -- in Afghanistan, or other foreign capitals, or on the streets of our own cities."

Resolut in der Öffentlichkeit, emotional im Privaten

Eine Sache, die in den Medien gerne verbreitet wird ist, dass George W. Bush nie an der Beerdigung eines im Irak oder in Afghanistan gefallenen Soldaten teilgenommen hat, geschweige denn jemals an einem Flughafen stand, um mit Flaggen bedeckte Särge in Empfang zu nehmen. Damit wird suggeriert, dass Bush sich in keinster Weise um die Soldaten schert, die auf seinen Befehl hin in Kriegsgebiete geschickt wurden und dort gefallen sind; die mehr als 3500 gefallenen Soldaten als bloße statistische Zahl.

Doch gerne verschwiegen wird, dass Bush viele andere Dinge für die Soldaten und ihre Familien tut: So besucht er regelmäßig die beiden großen Militärkrankenhäuser in Washington DC: Das Naval Medical Center in Bethesda und das Walter Reed Army Medical Center. Dort tritt er an die Krankenbetten von zum Teil schwer verwundeten Soldaten, trifft sich mit deren Familien und verleiht Orden.

Wann immer Bush einen US-Militärstützpunkt besucht, trifft er sich mit den Familien von gefallenen Soldaten. Hunderte Familien haben diese Erfahrung schon gemacht, darunter auch Angehörige, die Bush politisch nicht nahe stehen und auch deutliche Worte finden, was den Irak-Krieg angeht. Die Medien dürfen bei diesen Treffen nicht anwesend sein und Bush selbst spricht selten darüber. Wenn er es tut, dann sagt er, dass es vor allem eine Inspiration für ihn sei, die Kraft und Stärke derer zu sehen, die einen schmerzhaften Verlust erlitten haben. Was die Medien von den Treffen erfahren, erfahren sie von den Familien selbst. So berichtete Ellen Thornton über Bush:
„He’s very sincere, he’s very caring and very compassionate. You can tell that
he struggles every day with the loss of life.”
Und Ellen Holton sagt über ihre Begegnung mit Bush:
„I just looked at him and I’d already been crying. And he just came over and he
gave me a big hug and he kissed me on both cheeks, and he was crying at the same
time. He’s like ‘I’m sorry, I just cannot believe this’.”

Seit einiger Zeit bietet Bush Veteranen, die Amputationen erlitten haben an, zu gegebener Zeit mit ihm joggen zu gehen. Gestern war es mal wieder so weit: US Army Sgt. Neil Duncan und Army Specialist Max Ramsey wurden ins Weiße Haus eingeladen und joggten dort mit Bush.
Das Foto gibt es hier.

Donnerstag, 26. Juli 2007

General Patton is back!

Wer kennt ihn nicht, den Monolog am Anfang des Hollywood-Films über einen der Kriegshelden des 2. Weltkrieges, General George S. Patton. Auf YouTube tauchte jetzt ein Video auf, in dem die Szene dahingehend verändert wurde, als dass Patton über den heutigen Krieg gegen den Terror und vor allem über den Krieg im Irak spricht. Wieder einmal steht er vor einer überdimensionalen US-Flagge und nimmt kein Blatt vor den Mund.

Über den War on Terror: "This is not a goddamned video game. This is a modern fight for freedom and security of this nation and the world."

Über den Congress of Surrender: "I really wonder where we'd be today if some of our current members of Congress were residing during World War Two. I think we'd all be speaking German right now and the world would have a serious shortage of Jews. These people like Harry Reid, that son of a bitch, is like a man in combat that won't provide you the cover fire you ask for so you end up getting your goddamned head blown off."

Über den geforderten Rückzug: "Now there's another thing I want you to remember. I don't wanna get any more messages saying that we need to pull out of Iraq. We're not pulling out of anything, let the enemy do that. We are advancing constantly and we're not interested in pulling out of anything except a parking lot."

Dieses Video ist ein absolutes Muss und spricht zumindest diesem Blog aus der Seele.
Hier ist es zu finden.

Dienstag, 24. Juli 2007

Chavez - der lupenreine Demokrat Süd-Amerikas

Ist es nicht immer wieder schön zu hören, wie die Linken in Deutschland gerne den venezuelanischen Präsidenten Hugo Chavez verteidigen? Immerhin sei der demokratisch gewählt worden (ganz im Gegensatz zu seinem Kollegen weiter nördlich im Jahre 2000 versteht sich) und überhaupt kann einem jemand, der Bush vor der UN einen Teufel nennt ja wohl nur sympathisch sein. Wer schon seit vielen Jahren für Castro und Guevara schwärmt, ist natürlich auch taub für jedes Argument, das man vorbringt, um zu zeigen, dass Chavez vor allem für eines in die Geschichte eingehen wird: Aus Venezuela vollends eine sozialistische Diktatur gemacht zu haben.
Gerade hat Chavez ein weiteres dieser Argumente geliefert: Chavez hat angeordnet, genau zu beobachten, was ausländische Staatsbürger, die sich in Venezuela aufhalten so alles schreiben und sagen. Sobald sich jemand regimekritisch äußert soll er zukünftig des Landes verwiesen werden.

Chavez:
"How long are we going to allow a person — from any country in the world — to
come to our own house to say there's a dictatorship here, that the president is
a tyrant, and nobody does anything about it?"

OK. Chavez will (zumindest ausländische) Kritiker des Landes verweisen, er selbst ist aber kein Tyrann und Venezuela keine Diktatur.
Got it!

Montag, 23. Juli 2007

Für alle, die es interessiert

Heute Abend/Heute Nacht findet eine weitere der TV-Debatten statt, in denen sich die US-Präsidentschaftsbewerber der beiden Parteien vor den Vorwahlen präsentieren. Heute Abend sind die Demokraten dran und alle, die wissen wollen, was bei der Gegenseite so abgeht können sich das dieses Mal sogar live anschauen, da die heutige Debatte von CNN ausgestrahlt wird. CNN hat sich dazu entschlossen, das Format ein wenig zu ändern und hat dazu YouTube mit ins Boot geholt: Wie immer werden die Fragen nicht nur vom Moderator (dieses Mal: Anderson Cooper) gestellt werden, sondern auch von einfachen US-Amerikanern. Dieses Mal wird dies in Form von YouTube-Videos geschehen.

TV-Tipp: Die Debatte der Demokraten live aus South Carolina heute ab 1.00 Uhr auf CNN.
Die Republikaner sind am 17. September dran.

Sonntag, 22. Juli 2007

Why Bush Will Be A Winner...

...dies ist der Titel eines in der Washington Post veröffentlichten Artikels. Geschrieben wurde er vom konservativen Journalisten Bill Kristol. Wer so eine Stellungnahme abgibt (und dann noch in der nicht gerade Bush-freundlichen Washington Post) darf heutzutage ruhig behaupten, dass er sich weit aus dem Fenster gelehnt hat. Und tatsächlich lautet der erste Satz des Artikels auch:
"I suppose I'll merely expose myself to harmless ridicule if I make the
following assertion: George W. Bush's presidency will probably be a
successful one."

Zumindest dieser Blog wird nicht mit "ridicule" reagieren, da er ganz ähnlich denkt. Es soll aber festgehalten werden, dass niemand zum jetzigen Zeitpunkt wissen kann, welches Urteil die Geschichte einmal über den 43. Präsidenten der USA fällen wird. Darin eingeschlossen sind auch die, die ihn schon jetzt den schlechtesten US-Präsidenten aller Zeiten nennen.

Kristol begründet seine These, indem er auflistet, was Bush schon jetzt auf der Haben-Seite verbuchen kann: Als erstes nennt er die wirtschaftliche Lage in den USA:
"After the bursting of the dot-com bubble, followed by the attacks of Sept. 11,
2001, we've had more than five years of steady growth, low unemployment and a
stock market recovery."
Dies führt Kristol vor allem auf die "Bush-tax-cuts" zurück. Auch die Änderungen im Bereich der US-Altengesundheitsfürsorge Medicare wertet Kristol als Erfolg, da die vorausgesagten Horror-Szenarien nicht eingetroffen sind. Im Bereich des Rentenprogramms Social Security und der Immigrationspolitik sagt Kristol voraus, dass in der Zukunft Gesetze verabschiedet werden, die ähnlich dessen sind, was Bush vorgeschlagen hat.
Auf der Haben-Seite verbuchen könne Bush auch das Einsetzen der zwei konservativen Bundesrichter Samuel Alito und John Roberts.

Der zweite große Bereich, über den Bill Kristol schreibt ist der War On Terrorism: Außer im Irak habe es weniger Terror im In- und Ausland gegeben, als man es am 12. 9. 2001 geglaubt hätte. Vor allem hat es seit 9/11 keinen weiteren Anschlag in den USA gegeben. Der Afghanistan-Krieg sei einigermaßen gut abgelaufen; ein Problem stelle Pakistan dar. Kristol ist der Meinung, dass Bush hier (auch militärisch) noch eingreifen wird.
Kristol über die Bush-Außenpolitik generell:
"It has mostly been the usual mixed bag. We've deepened our friendships
with Japan and India; we've had better outcomes than expected in the two
largest Latin American countries, Mexico and Brazil; and we've gotten
friendlier governments than expected in France and Germany. China is
stable. There has been slippage in Russia. The situation with North
Korea is bad but containable."

Das zentrale Thema ist natürlich auch für Kristol der Irak: "
Bush is a war president, and war presidents are judged by whether they win or
lose their war. So to be a successful president, Bush has to win in Iraq."
Kristol schreibt, dass er nun denkt, dass dieser Krieg zu gewinnen ist, da man jetzt endlich die richtige Strategie habe:
"With the new counterinsurgency strategy announced on Jan. 10, backed up by the
troop 'surge', I think the odds are finally better than 50-50 that we will
prevail. We are routing al-Qaeda in Iraq, we are beginning to curb the
Iranian-backed sectarian Shiite militias and we are increasingly able to protect
more of the Iraqi population."
Und so kann sich, nach einem Sieg im Irak, die politische Lage im gesamten Nahen Osten zu Gunsten ,,unserer Freunde" verschieben.
Wichtig sei zum Schluss auch, das Weiße Haus nicht an einen Demokraten zu verlieren. Dies ist nach Kristols Meinung durchaus realistisch.
"Many Americans will recoil from the prospect of being governed by an unchecked
triumvirate of Hillary Clinton, Nancy Pelosi and Harry Reid."


Kristols Fazit:
"What it comes down to is this: If Petraeus succeeds in Iraq, and a Republican
wins in 2008, Bush will be viewed as a successful president. I like the odds."