So, here it comes:
1.) Osama bin Laden:
Pünktlich zum 6. Jahrestag der (oder besser gesagt seiner) Terroranschläge auf die USA meinte der Herr bin Laden mal wieder seinen geistigen Dünnsch*** veröffentlichen zu müssen. Als dieser Blog hörte, dass es ein neues Bin-Laden-Video gebe, war die erste Reaktion ein ausgiebiges Gähnen. Ich meine, dass die USA und Israel, sowie alle, die sie in irgendeiner Weise unterstützen, ganz arg böse sind und unter einer permanenten Terrorbedrohung durch seine Organisation leben, wissen wir ja nun. Doch statt "more of the same" hatte bin Laden diesmal auch ein paar neue Sachen auf Lager. Diese wiederum verursachten bei diesem Blog statt Gähnen eher Lachen. Denn bin Laden wollte es sich noch nicht mal nehmen lassen, den Klimawandel zu erwähnen. Abgesehen davon hätte ein großer Teil des Gesagten auch von Oskar Lafontaine und Genossen stammen können; haufenweise linkes Lamentieren über "those with the capital" und "the deception, shackles and attrition of the capitalist system" also.
Dieser Blog hofft einfach inständig, dass Osama alsbald die Begegnung mit einem Angehörigen der US Special Forces machen wird.
2.) General Petraeus vor dem Kongress:
Monatelang haben die Demokraten auf die Woche des 15. September gewartet. Ihnen war klar, was da passieren würde: General Petraeus würde vor Ausschüsse beider Kongress-Kammern treten und einen Bericht vorlegen, der so ernüchternd sein würde, dass sie - mit noch ein bisschen Medien-Spin - fortan endlich die nötigen Stimmen im Kongress zusammen haben würden, um Bush in seine Kriegsführung reinreden zu können.
Tja, nur leider ist es genau so nicht gekommen.
Petraeus' Botschaft war vielmehr, dass der Weg zwar weiter hart und in jeder Hinsicht verlustreich sein würde, aber durchaus zum gewünschten Ergebnis führen könnte. Die Sicherheitslage im Irak hat sich jedenfalls merklich gebessert - und zwar auf Grund der oft zitierten "surge". The troop surge is working!
Nur der US-Botschafter im Irak, Ryan Crocker, der ebenfalls vor den Ausschüssen aussagte, hatte über den politischen Fortschritt im Irak nicht viel Gutes zu berichten. Die Demokraten versuchten so zwar anschließend das Scheinwerferlicht auf diesen letztgenannten Punkt zu lenken, was aber nicht so recht gelingen wollte.
Präsident Bush hat bereits angekündigt, dass er den von Petraeus vorgetragenen Empfehlungen Folge leisten würde. Das heißt, dass zunächst über 2000 Marines aus der Anbar-Provinz abgezogen werden. Zusätzlich werden bis Weihnachten fast 6000 Soldaten abgezogen. Bis zum nächsten Juli soll die Truppenstärke dann wieder die sein, die sie vor der "surge" war.
Außerdem wird sich die Arbeit der US-Truppen inhaltlich verändern: Vom Anführen von Militäroperationen, über das Unterstützen der irakischen Truppen bei eben diesen, bis hin zur bloßen Aufsicht.
So ist es nun so, dass es zum ersten Mal seit langem, jedenfalls vorsichtig in Washington heißt, dass es eher George Bush ist, der die Karten, was den Irak angeht, in den Händen hält und weniger die Demokraten.
Hinzu kam für die Dems noch Folgendes: Die linke Organisation Moveon.org war ihnen im Vorfeld des Auftritts von General Petraeus alles andere als eine Hilfe. Moveon schaltete nämlich eine ganzseitige Anzeige in der New York Times, in der sie General Petraeus als "General Betray-Us" verunglimpfte und ihm vorwarf, nicht seine eigene Meinung, sondern die des Weißen Hauses vor dem Kongress vorzutragen. Nun weiß man, dass in Amerika vieles geht, aber ganz sicher nicht respektloses Verhalten gegenüber einem 4-Sterne-General in Kriegszeiten, der schon in einem Atemzug mit Eisenhower und Schwarzkopf genannt wird. Und so gerieten die Dems von Anfang an in Bedrängnis, da die Republikaner vehement forderten, sie sollten sich von dieser Anzeige distanzieren. Bis heute haben es vor allem auch die demokratischen Präsidentschaftskandidaten nicht geschafft, eindeutige Worte zu Moveon und ihrer Anzeige zu finden. Schlimmer noch: Der Senat verabschiedete eine Resolution, die diese Zeitungsanzeige verurteilt. Doch Hillary Clinton stimmte gegen die Resolution, während Barack Obama gar nicht erst auftauchte. Warum die demokr. Präsidentschaftskandidaten sich in dieser Situation wie die Aale winden ist klar: Mit der amerikanischen Linken, die in den letzten Jahren immer mehr von der Demokratischen Partei Besitz ergriffen hat, darf man es sich im Wahlkampf nicht verscherzen. Auch George Bush fand deutliche Worte dazu:
"And I was disappointed that not more leaders in the Democrat Party spoke3.) Tony Snow:
out strongly against that kind of ad. And that leads me to come to this
conclusion: that most Democrats are afraid of irritating a left-wing group
like MoveOn.org -- or more afraid of irritating them than they are of irritating the United States military. That was a sorry deal. It's one thing to attack me; it's
another thing to attack somebody like General Petraeus."
Am 14. September hat das Weiße Haus einen großen Verlust erlitten: Dieses Datum markierte den letzten Arbeitstag von Tony Snow, der zuvor fast eineinhalb Jahre lang der Pressesprecher des Weißen Hauses war. Bald nachdem Snow diesen Job vom eher spröden Scott McClellan übernommen hatte, tauften die Journalisten das tägliche Pressebriefing "die Tony-Snow-Show". Der ehemalige Fox-News-Anchor verstand es einfach, seine Erfahrung im Umgang mit TV-Kameras und seine rethorischen Fähigkeiten wirkungsvoll in Szene zu setzen. Zumindest in diesem Punkt galt Snow als sehr viel besser als die beiden ersten Bush-Pressesprecher Ari Fleischer und Scott McClellan, die keine journalistischen Erfahrungen in ihren Job mitgebracht hatten.
Tony Snow geriet vor ein paar Monaten in die US-Schlagzeilen, da bei ihm zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren Krebs festgestellt wurde. Doch es war weniger diese Erkrankung als viel mehr finanzielle Überlegungen, die Tony Snow bewogen, den Posten des Pressesprechers nun zu verlassen.
Dieser Blog wünscht Tony bei seinem Kampf gegen den Krebs viel Kraft und Goodspeed! Die "Tony-Snow-Show" wird uns fehlen.
Nachfolgerin wurde die bisherige Stellvertreterin Snows - Dana Perino.