Sonntag, 23. August 2009

Lockerbie-Attentäter freigelassen - Empörung in Washington

Die neuerliche west-europäische Verbeugung vor einem islamistischen Terroristen stößt zumindest einigen Herren in Washington bitter auf.

Der Libyer Abdel Baset al-Megrahi hat den Anschlag auf Pan Am Flug 103 über dem schottischen Lockerbie, bei dem 270 Menschen starben, zu verantworten. Erst 2001 wurde der libysche Geheimdienstoffizier zu lebenslanger Haft veruteilt. Weil al-Megrahi Prostatakrebs im Endstadium hat, wurde er in dieser Woche aus der Haft entlassen. Kenny MacAskill, Schottlands Justizminister, erklärte diesen Schritt mit humanitären Gründen. Eine wirkliche Erklärung, warum lebenslänglich in diesem Fall nicht wirklich lebenslänglich bedeutete und warum ein solcher Massenmörder nicht einfach auch in einem Gefängnis sterben kann, blieb er schuldig.
Der Gipfel der ganzen Geschichte war, dass Abdel Baset al-Megrahi bei seiner Ankunft in Libyen wie ein Held empfangen und umjubelt wurde.

Die genauen Hintergründe der Entscheidung von MacAskill sind unterdessen unklar. Libyens Diktator Gaddafi bedankte sich auch bei Königin Elizabeth und ihrem Sohn Andrew, "die alle zu der historischen und mutigen Entscheidung der schottischen Regierung beigetragen haben". Die genannten Mitglieder des britischen Königshauses weisen eine Beteiligung jedoch von sich. Ebenfalls bestritten wird, dass die Freilassung der Preis für einen größeren Zugang zu den Öl- und Gasvorräten Libyens war.

Die richtigen Worte für diesen Witz, der leider nicht zum Lachen ist, fanden jetzt US-Admiral Mike Mullen, Vorsitzender der Vereinigten Stabschefs, und FBI-Direktor Robert Mueller. Ersterer sprach von einer "klaren politischen Entscheidung", die außerhalb seines Fassungsvermögens liege und ihn entsetzt habe. Mueller schrieb dem Dhimmi MacAskill einen Brief mit Sätzen, die sonst in der Diplomatenwelt wohl weniger üblich sind: "Ich bin empört über Ihre Entscheidung, die sie ganz unverblümt auf der Grundlage von 'Mitgefühl' verteidigt haben", heißt es darin. Außerdem nennt er die Freilassung al-Megrahis "genauso unerklärlich wie schädlich für die Sache der Gerechtigkeit". In der Tat handele es sich hier um eine "Verhöhnung der Rechtsstaatlichkeit. Und Ihre Handlung ermutigt Terroristen in aller Welt [...]"

Außerdem, so Mueller, verhöhne die Freilassung des Terroristen al-Megrahi all jene, die von der Lockerbie-Tragödie betroffen waren und sind: Die Familien der Opfer, das medizinische Personal, das an der Absturzstelle erste Hilfe leistete, sowie hunderte FBI-Agenten und schottische Polizisten. Er schließt den Brief mit der berechtigten Frage: "Wo ist hier die Gerechtigkeit?"

Man muss gar nicht nach Afghanistan schauen. Auch mit solchen Aktionen wird der Krieg gegen den Terror Schritt für Schritt verloren. Letztlich wird diese Niederlage nur einen Grund haben: Die Islamisten hatten einen schwachen Gegner.

Mittwoch, 19. August 2009

Robert Novak, R.I.P.


Das konservative Amerika muss sich wieder einmal von einem seiner Vordenker verabschieden. Robert Novak starb vor wenigen Tagen im Alter von 78 Jahren an einem Gehirntumor.

Der Journalist war vor allem für seine Kolumne "Evans-Novak Political Report" bekannt, die unter anderem in der Chicago Sun-Times veröffentlicht wurde. Auf Sendern wie Fox News und CNN war er immer wieder als Kommentator zu sehen.

Robert Novak war nur schwer in eine politische Schublade zu stecken. Er war registrierter Demokrat, vertrat jedoch konservative Werte und war wirtschaftlich libertär. Vor allem war er aber überzeugter Anti-Kommunist.

2003 geriet Robert Novak in die Schlagzeilen, als er die so genannte "Plame-Affäre" lostrat. In seiner Kolumne veröffentlichte er, dass die Frau von Bush-Kritiker Joe Wilson, Valerie Plame, eine CIA-Agentin sei. Diese Information, so Novak, habe er von zwei Mitgliedern der Bush-Administration erhalten. Da die Enttarnung eines Geheimdienstagenten in den USA illegal ist und die Enttarnung Plames als pure Rache der Bush-Administration an Joe Wilson gesehen wurde (der die Bush-Administration in einem New-York-Times-Artikel angegriffen hatte), gerieten nicht nur die Mannen um George Bush, sondern auch Robert Novak in große Bedrängnis. Den Demokraten und ihren Freunden in den US-Medien gelang es, aus der ganzen Sache eine handfeste politische (und juristische) Affäre zu machen, obwohl letztlich alles halb so wild war: Valerie Plame war keine Agentin à la James Bond, sondern nur eine Analystin deren Anstellung bei der CIA alles andere als top secret war und Robert Novaks Informant bei der Bush-Administration war nicht etwa jemand wie Dick Cheney (den die US-Linke natürlich gerne vor einem Richter gesehen hätte), sondern Richard Armitage, der selbst nicht gerade zu den hard-core Bush-Loyalisten innerhalb der Regierung zählte. Einen besonders faden Beigeschmack erlangte die Glaubwürdigkeit der ganzen Affäre, als bekannt wurde, dass Sonderermittler Patrick Fitzgerald von Anfang an wusste, dass Armitage Novaks Informant gewesen war.

Letztlich also viel Trubel um nichts, der Robert Novak aber emotional stark zusetzte. In einem Interview sagte er später, dass er alles wieder so machen würde. Er kritisierte die "hasserfüllte und abscheuliche Art und Weise" in der seine linken Kritiker in den US-Medien und dem Kongress versucht hatten, aus dem ganzen eine politische Affäre zu machen und "mich zu ruinieren": "Meine Antwort heute ist folgende: Zur Hölle mit euch. Sie haben mich nicht ruiniert. Ich habe meinen Glauben, meine Familie und ein gutes Leben. Viele Menschen mögen mich. Also sind sie gescheitert. Ich würde alles wieder so machen, da ich denke, dass ich Valerie Plame in keiner Weise geschadet habe."

Robert Novak wird als einer der besten US-Journalisten der letzten Jahrzehnte in Erinnerung bleiben, der vor allem für seine tiefgreifenden Recherchen bekannt war. Es war sein Grundsatz, dass in jeder seiner Kolumnen eine Information stehen sollte, die vorher nicht bekannt war.
"Seine" Chicago Sun-Times schrieb zu seinem Ableben: "His contributions to the great debates of the day demonstrated that Bob was someone who thought deeply about his country, its system of government and the challenges both faced."

Montag, 17. August 2009

Say what?!

Laut einer Rasmussen-Umfrage ist Jimmy Carter der beste noch lebende Ex-US-Präsident. Das denken jedenfalls 32 Prozent der Befragten, womit der Erdnussfarmer die drei anderen noch lebenden Ex-US-Präsidenten - Clinton und die zwei Bushs - hinter sich ließ. Wenig überraschend ist wohl, dass George W. Bush mit 9 Prozent den letzten Platz einnimmt.

Die genaue Fragestellung war, wer der vier lebenden Ex-Präsidenten den besten Job seit dem Ausscheiden aus dem Amt gemacht hat. Dem Ergebnis nach zu urteilen sind mindestens 32 Prozent der von Rasmussen Befragten von Leuten begeistert, die in ihrer Amtszeit aber auch gar nichts auf die Reihe bekommen haben, das eigene Land geschwächt und Amerikas Gegner gestärkt haben, für jeden Nachfolger im Präsidentenamt durch endloses Klugscheißen ein "pain in the ass" gewesen sind, Israel hassen und für jeden islamistischen Terroristen Verständnis haben und jeder Diktatur in den Allerwertesten kriechen - und für so was auch noch den Friedensnobelpreis kriegen.

Wie Michelle Malkin auf ihrer Website schrieb: "As much as I’d like to, I just can’t disagree with the outcome of this poll. The best thing that Jimmy Carter ever did for America was to leave office, and as such he’s not only the best living ex-president, but possibly the best ex-president ever."

Aus Sicht dieses Blogs war Jimmy Carters größte Leistung, dass er die Präsidentschaft Ronald Reagans mit ermöglicht hat. Dafür gebührt ihm ewiger Dank.

Nun bleibt nur zu hoffen, dass Rasmussens Liste der ehemaligen noch lebenden US-Präsidenten in dreieinhalb Jahren um einen Namen erweitert werden kann: Barack Hussein Obama. Den ersten Platz kann er dann auch gern haben.

Freitag, 14. August 2009

Der "Mob" beendet Obamas Honeymoon

Vom 20. Januar 2001 bis zum 20. Januar 2009 gab es für die Demokraten keine größeren US-Patrioten als die, die "speaking truth to power" betrieben haben. Also jene, die es "gewagt" haben (und in Demokratien sollte das eigentlich kein Wagnis, sondern ein Bürgerrecht sein), der Regierung die Stirn zu bieten und ihr die Meinung zu geigen. Das war aus Sicht der Dems so lange "in", wie vor dieser Regierung das Wort "Bush-" stand. Jetzt ist es das Wort "Obama-" und aus Demonstranten und Protestlern werden plötzlich Störenfriede, die von Nancy Pelosi höchstselbst als "unamerikanisch" bezeichnet werden und die natürlich die Speerspitze einer Revolte sind, die laut Obamas Pressesprecher Gibbs von einigen Kabel-Nachrichtensendern (sprich Fox News) angezettelt und immer weiter geschürt wird.

Es sind jene, die bei Bürgerversammlungen mit Kongressabgeordneten ihrem Unmut gegen die von Obama geplante Gesundheitsreform Luft machen, die sich in diesen Tagen als Mob bezeichnen lassen müssen. Die Abgeordneten mögen, wie Senator Arlen Specter kürzlich sagte, ja keine Zeit haben, den Gesetzestext zu lesen - seine Bürger scheinen das aber umso mehr getan zu haben und was sie da gelesen haben, scheint ihnen nicht zu gefallen. Ein Teil des Volkes will Obamacare nicht und nutzt seine Meinungs- und Redefreiheit, um dies seinen gewählten Repräsentanten auch mitzuteilen - amerikanischer geht es ja wohl nicht. Allerdings hat dieser Teil des Volkes vergessen, dass man "The One" gefälligst zu huldigen und nicht zu kritisieren hat. Opposition unerwünscht.

Die Legitimität des Protests und derjenigen, die ihn äußern, wird von den Demokraten wie gesagt angezweifelt (und die Medien machen natürlich fröhlich mit). Dabei ist es Obama, der bei einer seiner Bürgerversammlungen neulich eine Inszenierung vom Feinsten geboten hat: Ein junges, süßes Mädchen fragte ihn in Portsmouth nach den "gemeinen" Schildern, die sie vor der Halle gesehen hatte und wollte vom Messias wissen, was Kinder denn nun glaubten sollten. Steilvorlage für Obama. Hinterher kam raus: Das Mädchen, das die Frage übrigens von einem Zettel ablas, ist die Tochter einer Wahlkampfhelferin Obamas. Der Messias sollte sich also erst einmal über die Authentizität seiner eigenen Fragensteller Gedanken machen, bevor sein Lager auf dem "Mob" der Gegenseite rumhackt.

Leute, die Schilder hochhalten, auf denen SS-Runen zu sehen sind und Obama mit Hitler verglichen wird, übertreiben sicherlich maßlos. Nancy Pelosi regt sich darüber auch gebührend auf. Man fragt sich aber, wo ihre Aufregung denn von 2001 bis 2009 abgeblieben war, als solche Beleidigungen im Leben des George W. Bush Alltag waren. Willkommen in der harten Realität des Präsidentenamtes. Das Rumheulen wird wenig hilfreich sein.
Wenn wir schon bei Bush sind: Dieser Blog kann sich nicht daran erinnern, von Bush jemals gehört zu haben, dass die linken Antikriegsdemonstranten während seiner Amtszeit ein "wütender Mob" gewesen seien, der "inszenierte Wut" zum Ausdruck gebracht habe. Bush nannte das Demokratie. Für ihn waren diese Leute Bürger, deren Meinung er zwar nicht teilte, die aber legitimerweise von ihrer Redefreiheit gebraucht machten - selbst die, die ihn auf Plakaten einen zweiten Hitler nannten. Wir lernen: Vorbei die Zeiten, als es im Weißen Haus noch Klasse gab.

Wenigstens Hillary Clinton hat etwas verstanden: "I am sick and tired of people who say that if you debate and you disagree with this administration, somehow you're not patriotic. We should stand up and say, 'We are Americans, and we have a right to debate and disagree with ANY administration!' " Oh, diese Worte stammen übrigens aus dem Jahr 2003.

Auch die neuesten Umfragewerte Obamas zeigen: Der Honeymoon ist wohl endlich vorbei. Let the good times begin!

Montag, 3. August 2009

Obamacare auf dem Prüfstand

Auch in Amerikas Hauptstadt brechen die Sommerferien an und das heißt, dass die Kongressabgeordneten in ihre Wahlkreise zurückkehren. Dort erwarten sie Bürger, die derzeit vor allem ein Thema bewegt: Die geplante Gesundheitsreform, auch (eher gehässigerweise) Obamacare genannt. Das Thema bewegt die Bürger nicht nur, sondern sie verlangen von ihren Abgeordneten Antworten. Viele wollen überhaupt erst mal verstehen, wie eine solche Reform im Detail aussehen soll. Immerhin hat nicht nur das Weiße Haus so seine eigenen Vorstellungen, sondern auch im Kongress kursieren mittlerweile mehrere Gesetzesentwürfe. Die Bürger befürchten, dass der letztliche Kompromiss an die eine Billion Dollar teuer sein und massenhaft Bürokratie enthalten wird. Interessant war zu sehen, wie die zweite Ausgabe von "The Great Communicator", Barack Obama, in einer Primetime-Pressekonferenz zum Thema Gesundheitsreform selber nicht wirklich in der Lage war, diese so zu erklären, dass auch John Smith sie auch nur ansatzweise verstehen kann.

Außerdem echauffieren sich viele über den Zeitplan, der für die Verabschiedung eines Gesundheitsgesetzes vorgesehen ist: Obama und co. wollen das Ganze möglichst schnell über die Bühne bringen (ja sie wollten eigentlich schon vor den Sommerferien eine Abstimmung im Kongress haben), da sie sich vor der Opposition im Land fürchten, die sich mit der Zeit immer stärker formieren wird. Man fragt sich wieder einmal, wo denn die von Obama versprochene Transparenz abgeblieben ist und das Versprechen, Gesetzesvorhaben nicht einfach durchzupeitschen, sondern stets erst einmal zum allgemeinen Einsehen und Verstehen ins Internet zu stellen, bevor sie verabschiedet werden. Im Weißen Haus scheint man zu wissen, dass sich die Beliebtheit von Obamacare in Grenzen halten wird und so verfährt man dann doch lieber nach dem Motto: Was der Bürger nicht weiß, macht ihn nicht heiß.

Doch eine gewünschte frühe Verabschiedung des Gesetzes hat es aufgrund von Streitigkeiten im Kongress nicht gegeben und so erfahren die Bürger mehr und mehr über das, was ihre politischen Führer so planen und es gefällt ihnen nicht wirklich. Die Opposition im Land formt sich und das bekommen die Politiker auch zu spüren. Besonders hart traf es dabei Neu-Demokrat Senator Arlen Specter und Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius, die in Philadelphia ein Townhall-Meeting zu besagtem Thema veranstalteten und dabei einiges zu hören bekamen.
Eine Frau sagte: "I look at this health care plan and I see nothing that is about health or about care. What I see is a bureaucratic nightmare, senator. Medicaid is broke, Medicare is broke, Social Security is broke and you want us to believe that a government that can't even run a cash for clunkers program is going to run one-seventh of our U.S. economy? No sir, no."

Und das erwartete den Abgeordneten Lloyd Doggett, der ankündigte, für Obamacare stimmen zu wollen, in seinem Wahlkreis in Austin.

Samstag, 18. Juli 2009

Die CIA und gezielt getötete Al-Kaida-Terroristen oder: Wer hätte das gedacht?

Die Welt erfuhr neulich Erschreckendes und Unfassbares: Die Bush-Administration hatte nach der Kleinigkeit von 3000 toten Menschen am 11. September 2001 doch tatsächlich die Absicht, (hochrangige) Al-Kaida-Terroristen gezielt durch die CIA töten zu lassen. Ein Skandal!
Was noch schlimmer ist: Der Kongress wusste davon nichts - und zwar auf Geheiß von Darth Vader Dick Cheney. Vielleicht hätten die Damen und Herren Abgeordneten mal einen Blick in die New York Times werfen sollen. Dort stand das Ganze nämlich schon 2002 groß und breit drin. Für die, die der deutschen Sprache mächtig sind, wäre auch der Spiegel in Frage gekommen.

Die Entrüsteten - allen voran Speaker Pelosi, die aufgrund von gelegentlich auftauchenden Gedächtnislücken ja sowieso so ihre Problemchen mit der CIA hat - sollten sich außerdem daran erinnern, dass das gezielte Töten von Terroristen durch die CIA alles andere als eine revolutionäre Idee George Bushs gewesen ist, sondern schon zu Clinton-Zeiten (und eigentlich schon lange davor) zum guten Ton gehörte. Wenn es bei Bushs Programm auch darum ging, die Tötungen nicht etwa mit Drohnen, sondern mit Bodeneinsätzen von CIA-Agenten vorzunehmen. Wenn jetzt also nach einer Untersuchung der ganzen Geschichte gerufen wird, kann sich der zuständige Sonderermittler ja gleich mal Clintons Telefonnummer besorgen, bevor er überhaupt nur darüber nachdenkt, Dick Cheney zu sich zu zitieren. Bis 1997 hieß Clintons Stabschef übrigens Leon Panetta. Heute ist er CIA-Chef und er beendete das Tötungsprogramm am 23. Juni. Erst dann hat er nämlich davon erfahren. Is klar...

Interessant ist außerdem, dass die Leute um The One Barack Obama herum - der ja angeblich null Interesse daran hat, George Bush nachträglich auf irgendeine Art und Weise ans Bein zu pinkeln - immer dann solche Geschichten aus dem Hut zaubern, wenn es mal wieder darum geht, vom eigenen Scheitern abzulenken. Der Arbeitsmarkt und die Wirtschaft wollen trotz gefühlter 10 "Stimulus Packages" nicht richtig in Schwung kommen und die Beliebtheitswerte des Präsidenten liegen nicht mehr in astronomischer Höhe. Dann muss halt der Dubya herhalten und sich auf die verlogenste Art und Weise mit Schmutz bewerfen lassen. Auf das Mitspielen der (US-)Medien ist da ja hundertprozentiger Verlass, wie Obama nur all zu gut weiß.

Der eigentliche Skandal an der ganzen Sache ist dieser: Nur acht Jahre nach 9/11 muss man sich dafür rechtfertigen, hochrangige Terroristen gezielt töten zu wollen. Der Mensch vergisst schnell. Dass es so schnell ging ist nichts weniger als ein Verrat an 3000 unschuldigen Menschen, die am 11. September 2001 ihr Leben verloren. Die "pre-nine-eleven"-Mentalität ist spätestens seit dem 20. Januar 2009 zurück. Die Samthandschuhe, die laut CIA-Mann J. Cofer Black nach dem 11. September ausgezogen wurden, sind längst wieder angezogen. Die Terroristen freut's. Mögen ihre (so unvermeintlichen) zukünftigen Opfer Obama, Pelosi und den anderen Weicheiern vergeben.

Freitag, 10. Juli 2009

Foto des Tages


US-Präsident Obama schaut auf dem G8-Gipfel in Italien einer 16-jährigen Brasilianerin hinterer. Nicolas Sarkozy kann sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Montag, 6. Juli 2009

Wie man als Diktator möglichst wenig Ärger mit dem Westen bekommt

Alle Diktatoren dieser Welt und vor allem diejenigen, die es noch werden wollen und gerade an ihren Eroberungsplänen arbeiten, sollten einen kleinen Blick auf die Homepage der National Review werfen. Dort erklärt Autor Victor Davis Hanson, wie man durch geschicktes Handeln möglichst wenig Aufmerksamkeit von all jenen bekommt, die sich eigentlich am lautesten als Hüter der Menschenrechte und religiöser Toleranz bezeichnen (also alles links der Mitte). Wenn man besonders geschickt ist, ist sogar nicht nur stille Duldung sondern auch Applaus aus dem Westen möglich.

Hier eine kleine Zusammenfassung von "Diktator-Sein leicht gemacht" oder "A Thug's Primer", wie es im Original heißt:

Zunächst zählt das Aussehen: Anzug und Krawatte gehen gar nicht. Das bedeutet nämlich Imperialismus und Kapitalismus. Anzug OHNE Krawatte, wie im Iran üblich, ist akzeptabel. Damit beeindruckt man die westliche Linke, da man sich optisch vom bourgeoisen Dresscode abhebt.
Wenn schon Militäruniform, dann nicht die eines Generals, sondern die eines (höchstens!) Colonel. "Remember, you are still a private in spirit"! Als solcher führst du die breite Masse gegen den Kapitalismus an.
Ganz besonders gut funktioniert Tarnkleidung mit Baseballkappe à la Chavez und Castro.

Ein besonderes Augenmerk sollte auf Bärte gerichtet sein: Da gibt es den Dreitagebart à la Arafat, mit dem man aussieht, als ob man sich mit seinen Kameraden auf dem Schlachtfeld rasiert. Ein Bart wie ihn Achmadinedschad hat, ist auch ok. Damit kommt man als Künstler oder als irgendeine Art von Dissident rüber. In Südamerika und dem Nahen Osten reicht ein einfacher Oberlippenbart.
Auf dunkle Sonnenbrillen sollte man verzichten. Besser sind Intellektuellenbrillen. Je lernbegieriger man aussieht, desto mehr politische Gefangene sind möglich.

Ganz wichtig ist natürlich das, was man so in Reden von sich gibt: Das Wort "Kommunismus" sollte vermieden werden. Betriebe verstaatlichen, die Presse gleichschalten, Demonstranten erschießen - das alles ist "Sozialismus". Bleib bei deiner Botschaft: Der Feind sind stets Globalisierung, Kapitalismus, Imperialismus und immer die Vereinigten Staaten. Deine Diktat... ääähhh... dein Staat sollte einen Namen haben wie "Volksrepublik" oder "Demokratische Republik". Wann immer mehr als 100 Unschuldige erschossen werden, sollte man nicht vergessen, die Worte "Verfassung" oder "Rechtsstaatlichkeit" zu erwähnen. Erwähne Nelson Mandela oder Martin Luther King, wenn du die Panzer losschicken musst. Abu Ghraib kann gar nicht oft genug bemüht werden. Schweinebucht, Exxon, Vietnam oder Guantanamo funktionieren ebenfalls immer. Dabei wiegt Abu Ghraib 5000 Gefangene in deinem Gulag auf, während bei der Erwähnung von My Lai 1000 Inhaftierte in Ordnung gehen.
Setze alles eben genannte offensiv ein, bis man aus den USA Folgendes hört: "Ich entschuldige mich für die Sklaverei, den Völkermord an den Indianern, Flughafenkontrollen, Dresden und den Klan." Dann kannst du mit dem Foltern, Morden und Inhaftieren so richtig loslegen, ohne dir weiter Sorgen zu machen.

Ein ganz wichtiges Pflaster: Die UNO! Hierbei ist die Mitgliedschaft in möglichst vielen UN-Gremien wichtig. Je mehr du im Menschenrechtsrat zu sagen hast, desto mehr Unschuldige kannst du zu Hause inhaftieren. Mach ein paar Soldaten zu Blauhelmen. Das hält dir später den Rücken frei. Und wer weiß, wenn auf den Straßen deiner Heimat die Schießerei losgeht, schickt die UN dir ja womöglich ein paar dieser Blauhelme. Das Wort "Israel" ist immer hilfreich. Vermeide aber das Wort "Juden". "Zionisten" ist besser. Holocaustleugnungen funktionieren vielleicht drei oder vier Mal, nutzen sich dann aber ab.

Rasse ist ein wichtiges Stichwort: Wenn du schon töten musst, dann nimm weiße Männer. Mach es auf die Mugabe-Art: Du kannst ein Land zerstören, es ausbeuten und eine ganze Generation Afrikaner ruinieren - wenn du dabei nur mit weißen Farmern anfängst und aufhörst. Die Morales-Chavez-Art funktioniert ebenfalls: Es waren immer die "Kolonialisten".

Kommen wir zum Stichwort Religion: Der größte atheistische Kommunist kann immer noch zum fundamentalistischsten Moslem werden (Arafat!), wenn es darum geht, den Anti-USA-Mob zu mobilisieren. Wenn ein paar Hundert in Afrika getötet werden müssen, sollten es Christen sein. Dann wird irgendeine evangelikale Gruppe in den USA auf den Plan treten, und was Billy Graham und Rick Warren von sich geben hat die New York Times schon immer mehr interessiert als jeden Völkermord. Islam funktioniert immer. Du kannst das Opfer von Islamophobie spielen und jederzeit Anti-Karrikaturen-Reaktionen hervorrufen.

Wovon man zumindest reden muss: Nuklearwaffen! Investiere in ein paar Zentrifugen aus Pakistan oder Nordkorea. Raste alle sechs Monate aus und spreche davon, Hawaii oder Israel dem Erdboden gleich zu machen - also Orte, wo es Juden oder weiße Männer gibt. Zur Phase der Urananreicherung zu kommen, ist gut. Du wirst entweder Bestechungsgelder bekommen, um es zu stoppen oder deine internationale Stellung wird gestärkt.
Vergiss nicht zu erwähnen, dass es unfair ist, dass Israel Atomwaffen haben darf und du nicht. Vorsicht! Versuch so was niemals, wenn es einen US-Präsidenten wie George W. Bush gibt. Du wirst entweder wie Saddam Hussein enden oder deine Pläne, wie Gaddafi, aufgeben müssen.

Geldverdienen leicht gemacht: Kauf dir Waffen von China oder Russland. Die sind billig und geben deiner Armee so was revolutionäres. Das Resultat: Geld aus dem Westen! Die USA haben Ägypten 70 Milliarden gezahlt, um 1973 nicht zu wiederholen. Bewaffen dich also bis an die Zähne, sprich über Krieg, und nimm dann Geld, um dich zurückzuhalten. Eine AK-47 mit einer Panzerfaust auf CNN ist dabei zehn M-16 auf Fox wert.

Vergiss den letzten Punkt nicht: Drogen. Bekämpfe niemals Drogenkartelle oder den Handel mit Kokain, Marihuana oder Opium. Dies sind legitime Einkommensquellen der eingeborenen Völker in deinem Land. Was hat Uribe die Kooperation mit der amerikanischen Antidrogenbehörde gebracht? Wenn du deine eigenen Häfen und Flugzeuge benutzt, um Drogen in die USA einzuführen, gewinnst du auf drei Arten: Du verdienst gutes Geld, du zerstörst die bürgerliche kapitalistische Gesellschaft und die USA lässt dich aus komischen Gründen in Ruhe, da du revolutionären Trotz und Provokation an den Tag legst. Vergiss nicht, dass Islamisten und Kommunisten nie Drogendealer sein können. Es handelt sich also um eine Wachstumsbranche.

Happy Birthday, George W.!

Zwei Tage nach "Happy Birthday, America!" heißt es heute:

Happy Birthday, President Bush!

George W. Bush feiert heute seinen 64. Geburtstag. Es ist der erste Geburtstag seit 15 Jahren, den er als Privatperson und nicht als Inhaber eines öffentlichen Amtes feiert.

Am vorgestrigen 4. Juli, dem amerikanischen Nationalfeiertag, hielt Bush zum ersten Mal nach seinem Ausscheiden aus dem Präsidentenamt am 20. Januar eine öffentliche Rede.
George und Laura Bush waren zu Gast im kleinen Städtchen Woodward im Bundesstaat Oklahoma, wo 7000 Menschen ihnen zujubelten. Das ländliche Oklahoma bedeutete für Bush ein Heimspiel und so war ihm das Publikum freundlich gesonnen. Zwischenrufe à la "We miss you, George!" waren keine Seltenheit. Manche der Anwesenden trugen T-Shirts auf denen z.B. stand: "Club Gitmo: When America was Safe."

Die große Weltpolitik ist nicht mehr sein Thema, weshalb Bush vor allem Scherze über sein derzeitiges Ex-Präsidenten-Leben machte. Am Anfang der Rede bedankte sich Bush dafür, dass das Publikum ihm als Rentner mit dieser Rede etwas zu tun gebe. Außerdem erklärte er, wie seit dem 20. Januar seine "domestic policy" aussieht: Müll raustragen und Rasen mähen.
Außerdem dankte Bush dem US-Militär für seine Arbeit, sprach über den Mut verwundeter Soldaten, die er getroffen hat und über die Wichtigkeit gemeinnütziger Arbeit.
Die 30-minütige Rede wäre keine Bush-Rede gewesen, wenn nicht das Thema Freiheit den zentralen Platz eingenommen hätte: "Die Freiheit ist wundervoll, die Freiheit ist kostbar und die Freiheit muss immer verteidigt werden", sagte er.

Samstag, 4. Juli 2009

Independence Day

We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed by their Creator with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty and the pursuit of Happiness. — That to secure these rights, Governments are instituted among Men, deriving their just powers from the consent of the governed, — That whenever any Form of Government becomes destructive of these ends, it is the Right of the People to alter or to abolish it, and to institute new Government, laying its foundation on such principles and organizing its powers in such form, as to them shall seem most likely to effect their Safety and Happiness.

Es sind Worte, die selbst deutsche Kinder in der Schule auswendig lernen. Es sind Worte, die allen freiheitsliebenden Menschen (im heutigen Iran und sonst wo) den Weg weisen. Es sind die Worte, mit denen die Menschen in den 13 Kolonien am 4. Juli 1776 begründeten, warum sie sich von der britischen Krone lossagten. Jeder der 56 Delegierten des Kontinentalkongresses, die diese Erklärung unterschrieben, riskierten nichts weniger als ihr Leben. Und dennoch unterschrieb der Präsident des Kontinentalkongresses, John Hancock, mit einer demonstrativ großen Unterschrift. Hancock soll dies mit den Worten begründet haben: "Damit König George es auch ohne Brille lesen kann."

Die einige Jahre später verabschiedete amerikanische Verfassung, Lincolns Worte in Gettysburg, als er von einer Regierung "of the people, by the people, for the people" sprach und Martin Luther Kings Kampf für Bürgerrechte fußen auf der Unabhängigkeitserklärung, die heute gefeiert wird.

Happy Birthday, America!