Mittwoch, 29. August 2007

Verschwörungstheorien leicht gemacht

Dieser Blog hält von Verschwörungstheorien generell eher wenig. Der Begriff "Paranoia" kommt ihm da in den Sinn. Nicht hinter allem, was in dieser Welt vor sich geht, steckt gleich "die Wirtschaft", die CIA, die USA, oder Israel. Hier haben wir auch gleich die potentiellen Hauptakteure einer jeden guten Verschwörungstheorie. Nur wenn eine solche Theorie einen dieser Begriffe enthält gibt es gute Aussichten darauf, dass man seine Theorie an den Mann bringen kann, denn gemeinhin gelten die Wirtschaft, die CIA, die USA und Israel schlicht und einfach als böse.
Aber was will dieser Blog seinen Lesern lange Vorträge über eine gute Verschwörungstheorie halten. Es genügt ein Blick auf diese Website. Dort findet sich das Verschwörungs-ABC, mit dessen Hilfe ein jeder lernen kann, was man so als Verschwörungstheoretiker alles wissen muss.
Die Liste reicht von A wie Allmacht ("die haben Deine Gegner. Sie können Kriege entfachen, Massenmorde vertuschen und jeden eliminieren, der ihnen in die Quere kommt.") bis zu Z wie Zionisten ("die stehen hinter allem und profitieren von den Kriegen dieser Welt – wahlweise als Waffen- oder Diamantenhändler, machtgierige Imperialisten oder ganz allgemein als Strippenzieher des internationalen Finanzsystems.").

Einge andere interessante Punkte:

Der Held dieses Blogs ist natürlich unter dem Buchstaben B mit von der Partie:

Bush, George W. 43. „Präsident“ (Gänsefüßchen) der USA; willfährige Marionette neokonservativer Kreise; Elefant im nahöstlichen Porzellanladen; Ursache, Verstärker und Nutznießer des internationalen Terrorismus; CIA-gesteuert; am Wickel der mächtigen jüdischen Lobby – und doch zugleich Reinkarnation Hitlers. Dem ist ALLES zuzutrauen. Dann tu’s auch!

Demokratie. Entpuppt sich bei näherem Hinsehen als besonders raffiniertes Herrschaftsinstrument der Mächtigen. Der kleine Mann wird mit Pseudo-Wahlen ruhig gestellt und von den Medien eingelullt. Diese werden ihrerseits von einflussreichen Kreisen kontrolliert, die so bestimmen, was der „Bürger“ liest und sieht und denkt. Dir muss klar sein, dass wahre Demokratie beinhalten würde, erstmal mit diesem ganzen „System“ aufzuräumen (dass „System“ keinen eigenen Eintrag unter S hat, haben übrigens „sie“ zu verantworten). Bevor dies geschieht, steht Demokratie bei Dir in Gänsefüßchen oder wird mit dem Zusatz „so genannte“ versehen – vor allem, wenn es um die USA geht.

Kreise. Vergiss den Matheunterricht von früher! In Deiner neuen Berufung als Verschwörungstheoretiker sind Kreise nicht rund, sondern „einflussreich“, „neokonservativ“ oder „der Ölindustrie nahe stehend“. Sie werden nicht gezirkelt, sondern treten im Aktiv und grundsätzlich in der Mehrzahl auf. Sie „drängen“ Regierungen zu Dummheiten oder „wirken“ auf etwas hin: Kriege, Hungersnöte, Gletscherschmelze – sei kreativ!

Neoliberalismus und neokonservativ. Zwei zentrale Elemente in Deinem Baukasten für Verschwörungstheorien. Beide Begriffe wecken bei Deinen Mitbürgern ein Maximum an negativen Assoziationen (Ausbeutung, Imperialismus, Kriegstreiberei) bei einem Minimum von Verständnis dafür, was sie eigentlich bedeuten.

Terrorismus. Eine der perfidesten Waffen in den Händen neokonservativer Kreise und deutscher Innenminister. Indem „sie“ Terroristen anheuern oder zumindest gewähren lassen, erzeugen sie die öffentliche Hysterie, die nötig ist, ihre von langer Hand geplanten Überwachungsmaßnahmen endlich durchsetzen zu können. Zitiere Orwell. Rechne Deinen Lesern vor, wie unwahrscheinlich Terrorismus statistisch betrachtet als Todesursache ist – eher fällt man einer amerikanischen Bombe oder klimaerwärmungsbedingten Naturkatastrophen zum Opfer. Und wer hat Kyoto nicht unterschrieben? So sieht es doch aus! Rücke die Dinge ins rechte Verhältnis: Terror-Anschläge, im Grunde demografisch unbedeutende Nadelstiche, werden mit unverhältnismäßiger Repression beantwortet. Denke bei all diesen Vorwürfen stets daran, zu fragen, ob das nicht eventuell auch Hitler schon so gemacht hat.

USA. Wenn es um die USA geht, kannst Du alle Hemmungen über Bord werfen, die Aufklärung und Political Correctness dem zivilisierten Mitteleuropäer ins Bewusstsein gebrannt haben. Normalerweise sind Vorurteile, Stereotype und Pauschalisierungen verpönt – beim „großen Bruder“ jenseits des Atlantiks aber darfst und solltest Du in die Vollen gehen: Verurteile die Amerikaner wahlweise kollektiv als zu prüde oder zu exhibitionistisch. Vergiss PISA und mach Dich lieber über die ungebildeten Trottel im Mittleren Westen lustig, von denen es in Deinen Michael-Moore-Büchern wimmelt. Interpretiere die Tatsache, dass Bill Gates reicher ist als beide Aldi-Brüder zusammen, als Ausdruck des raffgierigen Volkscharakters. Tu so, als wäre es ein weltbewegender Unterschied, ob die Europäer das Kyoto-Protokoll unterschreiben und sich nicht daran halten oder die USA es nicht unterschreiben und sich nicht daran halten. Schreie „Kein Blut für Öl!“, sobald ein US-Soldat einen Fuß außer Landes setzt. Rufe den kulturellen Notstand aus, wenn McDonald’s eine Filiale in der Dönerwüste Deines Kiezes eröffnen will. Wirf den USA vor, sich in den Nahostkonflikt einzumischen. Wirf ihnen gleichzeitig vor, ihr weltpolitisches Gewicht nicht angemessen für eine Lösung des Nahostkonflikts einzusetzen. Wenn in den USA ein Hurrikan ganze Städte verwüstet und Hunderttausende obdachlos macht, dann mach den Trittin und wedele linkerhand mit dem Kyoto-Protokoll herum, während Du in der Rechten das Megaphon hältst, in das du brüllst: „So was kommt von so was!“ Vergleiche Bush mit Hitler. Sei misstrauisch, sei maßlos, sei gnadenlos. Und vergiss nicht, was sie mit den Indianern gemacht haben – hat nicht auch Hitler seinerzeit…?

Vernichtungskrieg. Bush, die Zionisten, eben „sie“, sind wie Hitler. Folglich führen sie nicht einfach Kriege, sie führen Vernichtungskriege. Die Zionisten Israels führten 2006 einen 32-tägigen Vernichtungskrieg gegen den Libanon, bei dem etwa 1000 Libanesen ums Leben kamen. Seit Jahrzehnten arbeiten die Zionisten an der planmäßigen Vernichtung der Palästinenser (Hier kannst Du ruhig noch einen draufsetzen und von „Völkermord“ sprechen. Niemand wird es merkwürdig finden, dass dies der erste Völkermord der Geschichte ist, dessen Objekte sich rasant vermehren). Während Bush die Iraker vernichten will, um an ihr Öl zu gelangen, hat der „Diktator“ Saddam Hussein sich lediglich mit Giftgas gegen kurdische Unruhestifter verteidigt. Ein Vergleich mit Hitler ist hier völlig unangebracht.

Weltherrschaft. Das, was „sie“ gleichzeitig anstreben und besitzen. Lass Dir nicht vorgaukeln, die „Rückschläge“, die USA, Zionisten, neokonservative Kreise oder westliche „Demokratien“ einstecken müssen, widerlegten ihre Allmacht. Im Gegenteil: Sie zeigen, wie perfide „sie“ von ihren wahren Absichten ablenken.

Dienstag, 28. August 2007

Gonzales geht!

Meine beliebtesten Mitglieder der Bush-Administration sind schon fast die, die den Demokraten und allen sonstigen "liberals" regelmäßig die Zornesröte ins Gesicht treiben.
Nun sind es leider genau die, die mehr und mehr genug von den Hetzjagden ihrer politischen Gegner zu haben scheinen und ihre Posten verlassen.
Nach Karl Rove, der am Freitag seinen letzten offiziellen Arbeitstag haben wird, hat heute nun auch US-Justizminister Alberto Gonzales seinen Rücktritt angekündigt - dieser wird am 17. September erfolgen.

Gonzales ließ die Öffentlichkeit heute noch im Dunkeln, was die Gründe für seinen Rücktritt sind. Nicht einmal Floskeln à la "ich möchte mehr Zeit mit meiner Familie verbringen" kamen über seine Lippen.

Es ist nicht schwer zu erraten, dass Gonzales letztlich wohl einfach nur noch genug hatte. Und zwar davon, wie Bush es sehr richtig ausdrückte, aus politischen Gründen durch den Schmutz gezogen zu werden. Bush in seinem Statement:
"After months of unfair treatment that has created a harmful distraction at the
Justice Department, Judge Gonzales decided to resign his position, and I accept
his decision. It's sad that we live in a time when a talented and honorable
person like Alberto Gonzales is impeded from doing important work because his
good name was dragged through the mud for political reasons."


Ganz besonders zugesetzt haben Gonzales die Demokraten im Kongress in den letzten Monaten, da sie der Bush-Administration und namentlich Gonzales vorwarfen, im letzten Jahr acht Bundesanwälte aus politischen Gründen aus ihrem Dienst entlassen zu haben. Dieses Thema würde eigentlich einen eigenen Blog-Eintrag verlangen, daher nur so viel: All diese Bundesanwälte dienen einzig und allein auf Geheiß des US-Präsidenten. Dieser kann einen Bundesanwalt also selbst aus dem Grund entlassen, dass ihm seine Frisur nicht gefällt. Tatsächlich hat Bill Clinton kurz nach Amtsantritt alle 93 Bundesanwälte entlassen.
So haben die Kongress-Demokraten (und einige Republikaner haben sich auf ihre Seite geschlagen) nicht einen einzigen Beweis dafür, dass Gonzales oder sonst irgend jemand aus der Adminstration etwas Unrechtes getan hat. Tatsächlich haben sie schon zugegeben, dass es hier um nichts Illegales geht. Vorladungen vor Kongress-Ausschüsse wurden dennoch weiterhin fleißig verschickt.
Das Weiße Haus nannte diese Manöver zu Recht "rein politisch" oder "fishing expeditions".

Alberto Gonzales hat lange tapfer durchgehalten und Bush hat seinem langjährigen Weggefährten immer wieder öffentlich den Rücken gestärkt. Dennoch bat Gonzales heute also um die Entlassung aus dem Staatsdienst. Der von den Demokraten geführte US-Kongress, dessen Popularitätswerte noch weit unter denen von George W. Bush liegen, kann sich ja jetzt wieder um das kümmern, wozu er eigentlich da ist: Nein, nicht das Weiße Haus mit Vorladungen und Untersuchungen zuzuschütten, sondern durch weise Gesetzgebung das Leben der Amerikaner zu verbessern.

Als heißester Kandidat für die Nachfolge Gonzales' wird derzeit der Heimatschutzminister Michael Chertoff gehandelt. Da man für ihn dann allerdings auch noch einen Nachfolger bräuchte, würde dies zwei "Confirmation-hearings" vor dem Kongress nach sich ziehen. In der gegenwärtigen vergifteten politischen Atmosphäre ist dies für das Weiße Haus vielleicht weniger erstrebenswert.
Eine Alternative wäre so womöglich Fran Townsend, die gegenwärtig Heimatschutz-Beraterin von George Bush ist.

Mittwoch, 22. August 2007

Bush: "This enemy will be defeated!"

George W. Bush hat heute im US-Bundesstaat Missouri eine interessante Rede gehalten. Vor einer jährlichen Veteranenversammlung zog Bush Parallelen zwischen der früheren US-Politik gegen den Totalitarismus in Asien und dem Krieg gegen den heutigen Totalitarismus im Nahen Osten. Bush über den Zweck seiner Rede:
"I'm going to describe why helping the young democracies of the Middle East
stand up to violent Islamic extremists is the only realistic path to a safer
world for the American people. I'm going to try to provide some historical
perspective to show there is a precedent for the hard and necessary work we're
doing, and why I have such confidence in the fact we'll be successful."

Wie schon in vielen Reden zuvor nutzte Bush Japan als Beispiel dafür, was eine Demokratisierung bewirken kann: Japan wandelte sich von einem Kriegsgegner zu einem der engsten Alliierten der USA, zu einem Land, in dem Freiheit und Rechtsstaatlichkeit herrschen, und das keine unprovozierten Angriffskriege führt. Es sind allein diese Prinzipien, die nach Japan "exportiert" worden sind. Kulturell ist Japan das geblieben, was es immer war. Ausdruck dafür, ist zum Beispiel, dass Japan noch immer einen Kaiser als Staatschef hat. So viel dazu, dass die USA anderen Ländern ihr System aufdrücken wollen.
Bush:
"Today most of the nations in Asia are free, and its democracies reflect the
diversity of the region. Some of these nations have constitutional monarchies,
some have parliaments, and some have presidents. Some are Christian, some are
Muslim, some are Hindu, and some are Buddhist. Yet for all the differences, the
free nations of Asia all share one thing in common: Their governments derive
their authority from the consent of the governed, and they desire to live in
peace with their neighbors."

Bush zeigte in seiner Rede, dass es auch damals, während der verschiedenen amerikansichen Engagements in Asien, stets Zweifler und Pessimisten gegeben hat, deren Vorhersagen jedoch nicht eingetroffen sind. Gerade im Bezug auf Japan waren die Zweifel groß: So genannte Experten argumentierten immer wieder, dass Japan nun mal traditionell nichts mit Demokratie zu tun habe und überhaupt die japanische Kultur und Religion mit Demokratie unvereinbar seien. Sogar ein Regierungsmitglied Harry Trumans sagte: "Democracy in Japan would never work". Ja, das alles hört sich doch irgendwie bekannt an.

Selbst vor der Erwähnung Vietnams schreckte Bush in seiner Rede nicht zurück. Natürlich titeln jetzt alle Zeitungen damit, Bush vergleiche die Situation im Irak mit der in Vietnam. Dabei ging es ihm nur um einen einzigen Punkt: Cutting and running! In Vietnam hatte dies unzählige tote Vietnamesen zur Folge und den Ruf bei sämtlichen Schurken dieser Welt, mit Amerika könne man's ja machen, da die eh nur davon laufen. Bush:
"There was another price to our withdrawal from Vietnam, and we can hear it in
the words of the enemy we face in today's struggle -- those who came to our
soil and killed thousands of citizens on September the 11th, 2001. In an
interview with a Pakistani newspaper after the 9/11 attacks, Osama bin Laden
declared that 'the American people had risen against their government's war
in Vietnam. And they must do the same today'. His number two man, Zawahiri,
has also invoked Vietnam. In a letter to al Qaeda's chief of operations in Iraq,
Zawahiri pointed to 'the aftermath of the collapse of the American power in
Vietnam and how they ran and left their agents'.
Zawahiri later returned to this theme, declaring that the Americans 'know better than others that there is no hope in victory. The Vietnam specter is closing every
outlet.' Here at home, some can argue our withdrawal from Vietnam carried no
price to American credibility -- but the terrorists see it differently."


Natürlich sind die beiden Situationen - damals im Fernen und heute im Nahen Osten - nicht die selben. Es geht aber auch nicht um irgendwelche Details, sondern um prinzipielle Dinge: Auch heute geht es um eine totalitäre Ideologie, die sich so weit in der Welt ausbreiten möchte, wie möglich. Dem muss Einhalt geboten werden und das erreicht man nicht, indem man sich zurück lehnt. Und letztlich gibt es keine größere Kraft als die der Freiheit und Demokratie, um das Problem bei der Wurzel zu packen und ein für alle mal zu lösen. Bush:
"... because the shadow of terror will never be lifted from our world and the
American people will never be safe until the people of the Middle East know the
freedom that our Creator meant for all."

Sonntag, 19. August 2007

Media Bias

Es ist ja kein Geheimnis, dass Bush zumindest in Old Europe als der erste amerikanische Diktator gilt. So ziemlich alles hat er unter Kontrolle (was natürlich anderen Behauptungen widerspricht, andere (die Zionisten, die Öl-Lobby etc.) hätten IHN unter Kontrolle, aber wen stört das schon). Vor allem die amerikanischen Medien gehören zum Einflussbereich des Weißen Hauses (Fox News!!!). Die amerikanischen Medien sind also ein Instrument der Neocons, mit dem sie die Amerikaner manipulieren.

Die unzähligen Beispiele, die zeigen, dass eher das Gegenteil der Fall ist, dass Bush sich also pausenlos gegen die Mainstream-Medien zur Wehr setzen muss, werden natürlich ignoriert. Nun sind neue Fälle bekannt geworden, die zeigen, dass in den Redaktionsstuben der meisten Fernsehsender und Zeitungen vor allem die Liberals sitzen:

NBC-Journalist Joe Scarborough enthüllte vor ein paar Tagen folgendes:
"My first night here at MSNBC was the president's State of the Union Address in
2003. And I was shocked because there were actually people in the newsroom that
were booing the president basically from the beginning to the end."
Na ja, bei NBC ist das ja nun wirklich nichts neues. In der Wahlnacht 2000 hat die Redaktion der Nachrichtensendung von NBC, laut dem damaligen Vorsitzenden von General Electric Jack Welch, offen für Gore gejubelt.

Seine Aussage machte Joe Scarborough übrigens, als er in seiner Sendung von einem zweiten Fall von "liberal bias" in den amerikanischen Medien berichtete: Der Redaktionschef der Seattle Times Dave Boardman schickte ein Memo an seine Mitarbeiter, in denen er sie dafür kritisierte, bei Karl Roves Rücktritt applaudiert zu haben. Wörtlich:
"When word came in of Karl Rove's resignation, several people here started
cheering. That sort of expression is simply not appropriate for a newsroom."
Letzteres hat Boardman ja richtig erkannt!

Freitag, 17. August 2007

Stühlerücken im Weißen Haus

Zwei Wochen Entspannung auf Rhodos sind für diesen Blog seit gestern Geschichte. Obwohl die Rückkehr in den Alltag nie leicht ist, ist es zumindest schön, wieder fleißig bloggen zu können.

Zumindest eine Nachricht aus den letzten zwei Wochen soll nachträglich erwähnt werden:

Karl Rove gab am Montag bekannt, dass er zum 31. August das Weiße Haus verlassen wird. Roves offizielle Amtsbezeichnung war zuletzt Vize-Stabschef oder einfach nur Chef-Berater von George W. Bush. Doch Spitznamen hatte Rove viele: "Bushs Gehirn" oder "Der Architekt", wie Bush ihn selbst einmal nannte, waren die netteren. Doch auch als eine Art "Darth Vader" oder "black prince" wurde er gerne gesehen. Karl Rove kokettierte mit diesem Image, als er zum Beispiel einmal scherzhaft sagte, dass es eines seiner Hobbies sei, kleinen Tieren den Kopf abzureißen.

Der Hass seiner politischen Gegner war Rove jedenfalls stets sicher. Sie haben es ihm wohl nie verziehen, dass er einen Wahlsieg nach dem anderen für George W. Bush produzierte. So analysierte Rush Limbaugh ganz richtig:
"The only reason these people hate Rove is because he outsmarted them at nearly
every turn, and they hate that. You know, power is theirs by birthrate. Rove, in
their minds, is the one person that came along and took it away from them and
kept it away from them for all these years, and they just despise him. They are
the smartest people in the room, and to be outsmarted by rubes like Rove from
Texas, and Bush, just offends them all to hell."

Immer wieder versuchten gerade die Demokraten im Kongress, Rove etwas anzuhängen und ihn vor Untersuchungsausschüsse zu laden. Ihr Verfolgungswahn war allerdings nie von Erfolg gekrönt, da schon das Executive Privilege Rove vor den Hexenjagden der Dems bewahrte.


Dass Rove nun aus dem Weißen Haus scheidet, ist zwar schade, aber auch verständlich. Diese sechs einhalb Jahre im Weißen Haus waren für einen Mann mit seinem Arbeitspensum viel. Irgendwann ist es nun mal Zeit zu gehen.
Der Stabschef des Weißen Hauses, Josh Bolton, hatte dem Seniorstab Bushs gesagt, dass alle, die nicht vorhaben, bis zum Ende der Amtszeit zu bleiben, bis Anfang September ihren Posten verlassen sollen. Nach Kommunikationsdirektor Dan Bartlett ist nun Karl Rove das zweite berühmte Gesicht des Präsidentenstabes, das dieser Aufforderung nachkommt. Auch Pressesprecher Tony Snow wird das Weiße Haus aus gesundheitlichen und finanziellen Gründen wohl bald verlassen.

Die Medien rufen natürlich das große Flüchten von der Titanic aus und könne ihre Freude über Roves Abgang nur schwer verbergen. Die Kongress-Demokraten haben ihn bisher zwar nicht gekriegt, aber endlich ist er trotzdem bald weg.

Donnerstag, 2. August 2007

König Fußball

Ja, der Blog weiß, dass er seine Leser in den letzten Tagen etwas vernachlässigt hat. Hausarbeiten sind daran Schuld. Und auch in den nächsten zwei Wochen wird es nicht besser werden. Schuld daran wird ein All-Inklusive-Urlaub auf Rhodos sein (Yeeeehaaaaa!).

Deswegen zum vorläufigen Abschied diese positive Meldung:

Die Fußballnationalmannschaft des Irak hat überraschend den Asien-Cup gewonnen!
Ja, wenn man nicht mehr befürchten muss, bei Niederlagen von Saddams perversen Söhnen zum Zeitvertreib gefoltert zu werden, klappt's auch mit dem Siegen.

Die Bedeutung dieser Nachricht vollständig verstehen werden wohl nur die (und ich zähle mich dazu), die wissen, dass Fußball mehr ist als nur ein Spiel.

Der Stern: "'La Schiiya, la Sunniya, Irakiya Wuataniya', riefen die Feiernden aus den Autos, die eigentlich gar nicht fahren durften, 'Keine Schiiten, keine Sunniten, der Irak ist unsere Heimat!' Junge Frauen ohne Kopftuch, die Nationalfarben auf Wange und Stirn gepinselt, trillerten, sangen. Wildfremde fielen sich weinend in die Arme, rannten in der Gluthitze mit nacktem Oberkörper durch die Straßen."

Freitag, 27. Juli 2007

Al Kaida im Irak: "Public Enemy Number One"

George W. Bush hielt vor ein paar Tagen eine interessante Rede auf einem Luftwaffenstützpunkt in South Carolina.

Das Thema: Die Al Kaida im Irak. Denn eine der Lieblingsaussagen der Demokraten ist ja, dass die Al Kaida im Irak nichts gemeinsam hat mit der Al Kaida von Osama bin Laden. Ja, dieser Blog findet auch, dass sich das etwas weit hergeholt anhört, aber schließlich brauchen die Dems dieses Argument, um sagen zu können, dass der Krieg im Irak nur von der eigentlichen Priorität, nämlich dem War On Terror, ablenkt.



Um eben genau dieses Denken zu entkräften, hat Bush nun besagte Rede in South Carolina gehalten.

Hier die Hauptpunkte:


  • Die Führer und Hauptentscheidungsträger von Al Kaida im Irak sind stets Nicht-Iraker gewesen, die Verbindungen zur Al-Kaida-Führung um bin Laden hatten oder haben, bzw. sogar einen Treueschwur gegenüber bin Laden abgelegt haben. Berühmtestes Beispiel ist natürlich der 2006 getötete al Sarkawi. Bush: "In 2004, Zarqawi and his terrorist group formally joined al Qaida, pledged allegiance to Osama bin Laden, and he promised to 'follow his orders in jihad'."
  • Bin Laden selbst legt größten Wert auf den Kampf gegen die US-Truppen im Irak. Er nannte das Ganze einmal den "dritten Weltkrieg". Auch wenn die Demokraten das nicht so sehen, aber für bin Laden ist der Irak-Krieg die zentrale Front in seinem Dschihad gegen die USA. Im letzten Jahr hat bin Laden einen seiner Kommandeure Abd al-Hadi in den Irak geschickt, um die dortige al Kaida zu unterstützen. Dort ist Abd al-Hadi aber nie angekommen, denn die USA konnten ihn verhaften. Jetzt sitzt er in Guantanamo
  • Vor ein paar Wochen verhafteten die USA Mashadani, den ranghöchsten Iraker bei der al Kaida im Irak. Bei seinen Verhören sagte er, so Bush: "The foreign leaders of Al Qaida in Iraq went to extraordinary lengths to promote the fiction that al Qaida in Iraq is an Iraqi-led operation. He says al Qaida even created a figurehead whom they named Omar al-Baghdadi. The purpose was to make Iraqi fighters believe they were following the orders of an Iraqi instead of a foreigner. Yet once in custody, Mashadani revealed that al-Baghdadi is only an actor."
  • Manche führen als Argument an, dass die al Kaida Führungsriege um bin Laden nicht vollständig den Befehl über die Operationen der al Kaida im Irak hat. Deshalb sei die al Kaida im Irak eine selbstständige Organisation. Dies, so Bush, zeige ein falsches Verständnis von der Art und Weise, wie die al Kaida operiert: "Al Qaida and its affiliate organizations are a loose network of terrorist groups that are united by a common ideology and shared objectives, and have differing levels of collaboration with the al Qaida senior leadership. In some cases, these groups have formally merged into al Qaida and take what is called a "bayaat" -- a pledge of loyalty to Osama bin Laden." Eben in diese Kategorie falle die al Kaida im Irak. Sie sei Teil der dezentralisierten Befehlskette der al Kaida und keine eigenständige Organisation.
  • Bush liefert auch gleich den Grund, warum gerade in den Reihen der Demokraten viele darauf bestehen, dass die al Kaida im Irak nicht zur eigentlichen al Kaida gehört: Pure Politik. Bush: "It's because they know that if they can convince America we're not fighting bin Laden's al Qaida there, they can paint the battle in Iraq as a distraction from the real war on terror. If we're not fighting bin Laden's al Qaida, they can argue that our nation can pull out of Iraq and not undermine our efforts in the war on terror."
  • Bush fand auch noch deutliche Worte zu einer anderen oft geäußerten Anschuldigung: Die al Kaida im Irak hätten die USA selbst durch den Irak-Krieg geschaffen. Bush: "The argument follows the flawed logic that terrorism is caused by American actions. Iraq is not the reason that the terrorists are at war with us. We were not in Iraq when the terrorists bombed the World Trade Center in 1993. We were not in Iraq when they attacked our embassies in Kenya and Tanzania. We were not in Iraq when they attacked the USS Cole in 2000. And we were not in Iraq on September the 11th, 2001. [...] If we were not fighting these al Qaida extremists and terrorists in Iraq, they would not be leading productive lives of service and charity. Most would be trying to kill Americans and other civilians elsewhere -- in Afghanistan, or other foreign capitals, or on the streets of our own cities."

Resolut in der Öffentlichkeit, emotional im Privaten

Eine Sache, die in den Medien gerne verbreitet wird ist, dass George W. Bush nie an der Beerdigung eines im Irak oder in Afghanistan gefallenen Soldaten teilgenommen hat, geschweige denn jemals an einem Flughafen stand, um mit Flaggen bedeckte Särge in Empfang zu nehmen. Damit wird suggeriert, dass Bush sich in keinster Weise um die Soldaten schert, die auf seinen Befehl hin in Kriegsgebiete geschickt wurden und dort gefallen sind; die mehr als 3500 gefallenen Soldaten als bloße statistische Zahl.

Doch gerne verschwiegen wird, dass Bush viele andere Dinge für die Soldaten und ihre Familien tut: So besucht er regelmäßig die beiden großen Militärkrankenhäuser in Washington DC: Das Naval Medical Center in Bethesda und das Walter Reed Army Medical Center. Dort tritt er an die Krankenbetten von zum Teil schwer verwundeten Soldaten, trifft sich mit deren Familien und verleiht Orden.

Wann immer Bush einen US-Militärstützpunkt besucht, trifft er sich mit den Familien von gefallenen Soldaten. Hunderte Familien haben diese Erfahrung schon gemacht, darunter auch Angehörige, die Bush politisch nicht nahe stehen und auch deutliche Worte finden, was den Irak-Krieg angeht. Die Medien dürfen bei diesen Treffen nicht anwesend sein und Bush selbst spricht selten darüber. Wenn er es tut, dann sagt er, dass es vor allem eine Inspiration für ihn sei, die Kraft und Stärke derer zu sehen, die einen schmerzhaften Verlust erlitten haben. Was die Medien von den Treffen erfahren, erfahren sie von den Familien selbst. So berichtete Ellen Thornton über Bush:
„He’s very sincere, he’s very caring and very compassionate. You can tell that
he struggles every day with the loss of life.”
Und Ellen Holton sagt über ihre Begegnung mit Bush:
„I just looked at him and I’d already been crying. And he just came over and he
gave me a big hug and he kissed me on both cheeks, and he was crying at the same
time. He’s like ‘I’m sorry, I just cannot believe this’.”

Seit einiger Zeit bietet Bush Veteranen, die Amputationen erlitten haben an, zu gegebener Zeit mit ihm joggen zu gehen. Gestern war es mal wieder so weit: US Army Sgt. Neil Duncan und Army Specialist Max Ramsey wurden ins Weiße Haus eingeladen und joggten dort mit Bush.
Das Foto gibt es hier.

Donnerstag, 26. Juli 2007

General Patton is back!

Wer kennt ihn nicht, den Monolog am Anfang des Hollywood-Films über einen der Kriegshelden des 2. Weltkrieges, General George S. Patton. Auf YouTube tauchte jetzt ein Video auf, in dem die Szene dahingehend verändert wurde, als dass Patton über den heutigen Krieg gegen den Terror und vor allem über den Krieg im Irak spricht. Wieder einmal steht er vor einer überdimensionalen US-Flagge und nimmt kein Blatt vor den Mund.

Über den War on Terror: "This is not a goddamned video game. This is a modern fight for freedom and security of this nation and the world."

Über den Congress of Surrender: "I really wonder where we'd be today if some of our current members of Congress were residing during World War Two. I think we'd all be speaking German right now and the world would have a serious shortage of Jews. These people like Harry Reid, that son of a bitch, is like a man in combat that won't provide you the cover fire you ask for so you end up getting your goddamned head blown off."

Über den geforderten Rückzug: "Now there's another thing I want you to remember. I don't wanna get any more messages saying that we need to pull out of Iraq. We're not pulling out of anything, let the enemy do that. We are advancing constantly and we're not interested in pulling out of anything except a parking lot."

Dieses Video ist ein absolutes Muss und spricht zumindest diesem Blog aus der Seele.
Hier ist es zu finden.

Dienstag, 24. Juli 2007

Chavez - der lupenreine Demokrat Süd-Amerikas

Ist es nicht immer wieder schön zu hören, wie die Linken in Deutschland gerne den venezuelanischen Präsidenten Hugo Chavez verteidigen? Immerhin sei der demokratisch gewählt worden (ganz im Gegensatz zu seinem Kollegen weiter nördlich im Jahre 2000 versteht sich) und überhaupt kann einem jemand, der Bush vor der UN einen Teufel nennt ja wohl nur sympathisch sein. Wer schon seit vielen Jahren für Castro und Guevara schwärmt, ist natürlich auch taub für jedes Argument, das man vorbringt, um zu zeigen, dass Chavez vor allem für eines in die Geschichte eingehen wird: Aus Venezuela vollends eine sozialistische Diktatur gemacht zu haben.
Gerade hat Chavez ein weiteres dieser Argumente geliefert: Chavez hat angeordnet, genau zu beobachten, was ausländische Staatsbürger, die sich in Venezuela aufhalten so alles schreiben und sagen. Sobald sich jemand regimekritisch äußert soll er zukünftig des Landes verwiesen werden.

Chavez:
"How long are we going to allow a person — from any country in the world — to
come to our own house to say there's a dictatorship here, that the president is
a tyrant, and nobody does anything about it?"

OK. Chavez will (zumindest ausländische) Kritiker des Landes verweisen, er selbst ist aber kein Tyrann und Venezuela keine Diktatur.
Got it!