Letzte Nacht fand (wie im letzten post angekündigt) die Präsidentschaftsdebatte der republikanischen Kandidaten auf CNN statt. Hier ein kleines persönliches Fazit, was die relevanten Kandidaten betrifft:
Mike Huckabee: Großartig. Der Sieger. Hatte keine nennenswerten Schwachpunkte, dafür die Lacher aber immer auf seiner Seite. Er zeigte sich so, wie die Wähler es gern haben: Likeable!
Seine Umfragewerte werden also möglicherweise weiter ansteigen. Der neue Favorit?
John McCain: Solide, hatte gute Momente (z.B. als er sich mit Ron Paul zu den Themen Irak-Krieg und Isolationismus angelegt hat), hat wie immer glaubwürdig seine Meinung vertreten, auch wenn sie nicht sehr populär war, was dieser Blog generell an ihm bewundert. Also: Kommt eher positiv aus der Debatte heraus.
Rudy Giuliani: Es gilt ähnliches wie bei McCain. Die Diskussion mit Romney am Anfang war allerdings etwas merkwürdig und unnötig. Dabei ging es um die Tatsache, dass Romney unwissentlich eine Firma angestellt hatte, die illegale Einwanderer beschäftigte. Giuliani nannte Romneys Haus daraufhin eine "sanctuary mansion".
Fred Thompson: Verbuchte den ein oder anderen Lacher. Substance? Nicht viel gesehen. Weiterhin also eher eine Enttäuschung, wird das Rad nicht mehr rumreißen können.
Mitt Romney: Schwamm ein paar Mal ordentlich (die Bibel, Schwule im Militär). Gerade deswegen ist es nicht sein bester Abend gewesen. Huckabee ist ihm durch diese Debatte sicherlich NOCH gefährlicher geworden.
Ron Paul: Dazu ist alles gesagt. Seine Inhalte sind für diesen Blog absolut inakzeptabel. Der Applaus aus dem Publikum war erschreckend.
Freitag, 30. November 2007
Mittwoch, 28. November 2007
TV-Tipp
Den heutigen TV-Tipp können sich vielleicht nur Arbeitslose und Studenten anschauen, aber dennoch möchte dieser Blog verweisen auf:
Die nächste TV-Debatte der republikanischen Präsidentschaftskandidaten!
Heute Nacht um 2.00 Uhr MEZ auf CNN.
Moderiert wird das ganze von Anderson Cooper. Die Fragensteller sind jedoch amerikanische Bürger, die Videos mit ihrer Frage bei youtube einschicken konnten. Schon im September haben sich die demokratischen Präsidentschaftskandidaten diesem Format gestellt. Heute Nacht sind wie gesagt die Republikaner dran.
Im Laufe des morgigen Tages wird es bestimmt eine Wiederholung auf CNN geben.
Die nächste TV-Debatte der republikanischen Präsidentschaftskandidaten!
Heute Nacht um 2.00 Uhr MEZ auf CNN.
Moderiert wird das ganze von Anderson Cooper. Die Fragensteller sind jedoch amerikanische Bürger, die Videos mit ihrer Frage bei youtube einschicken konnten. Schon im September haben sich die demokratischen Präsidentschaftskandidaten diesem Format gestellt. Heute Nacht sind wie gesagt die Republikaner dran.
Im Laufe des morgigen Tages wird es bestimmt eine Wiederholung auf CNN geben.
Dienstag, 20. November 2007
Webtipp: Blogs For Victory
Im Zuge des US-Präsidentschaftswahlkampfes wurde im Jahre 2003 ein amerikanischer Blog erschaffen, um die Kandidatur von Präsident Bush unterstützend zu begleiten: Blogs For Bush! Der Blog erfreute sich sobald großer Beliebtheit und hat heute eine große Leserschaft. Die Hauptautoren Matt Margolis und Mark Noonan sind mittlerweile sogar regelmäßige Gäste in US-Radiosendungen und haben ein Buch geschrieben: "Caucus of Corruption - The Truth about the New Democratic Majority".
Nach vier Jahren haben Margolis und Noonan sich nun entschlossen, ihre Agenda zu verändern und dem Umstand Rechnung zu tragen, dass Präsident Bushs Amtszeit sich dem Ende zuneigt und es für das konservative Amerika eine elementare Herausforderung gibt: Victory in 2008!!!
So wurde der Blog vor wenigen Tagen von Blogs For Bush in Blogs For Victory umbenannt und hat eine neue Webadresse bekommen, die dieser Blog hiermit nur wärmstens empfehlen kann: www.blogsforvictory.com
Die Feinde von BFV versuchen aus dem Ganzen natürlich ein Abrücken von George W. Bush zu machen. Die Antwort von BFV:
BFV wird sich auch weiterhin mit allem beschäftigen, was das politische und gesellschaftliche Amerika bewegt und nun eben auch verstärkt die Kandidaten beider Parteien beobachten, wobei die Dems nicht viel zu lachen haben werden.
Zum Schluss noch ein Auszug aus dem "Willkommenspost" von BFV:
"I’ll never forget the more than four years I Blogged for Bush. [...] No matter how long I live or how far I go, I’ll always retain a soft spot in my heart for those rather seat-of-the-pants days of 2003 and 2004 where Matt and I just jumped into the battle and had at it. Blogging for President Bush over these past few years has been a pleasure and a challenge - pleasure in supporting policies strongly agreed with, challenging in answering the unending, and almost entirely unfair, attacks upon President Bush and his policies. [...] What Matt and I have experienced in the opposition has most been a tale of regurgitated lies coupled with some rather fantastic expressions of hatred.
[...] Of course, it is a time for a change. Actually, we had thought of changing sooner, but it has been fun keeping up Blogs for Bush…the more unreasonable and out of touch the anti-Bush sentiment, the more strongly we felt our duty to continue to support the President in a very public and steadfast manner. But the Bush Administration does draw to its close - come what may, a little less than a year from now we choose his successor, and just a little more than a year from now we’ll swear in the next President of the United States.
There is still much to do in America and we have a lot of battles yet to be won - we must win the war, we must keep the current crop of Democrats out of the White House and out of power as much as possible. We have the ongoing battles over life issues, judicial appointments, taxation and public morality, and they must all be won. Matt and I intend to continue those fights."
Dabei wünscht dieser Blog: Good Luck!
Nach vier Jahren haben Margolis und Noonan sich nun entschlossen, ihre Agenda zu verändern und dem Umstand Rechnung zu tragen, dass Präsident Bushs Amtszeit sich dem Ende zuneigt und es für das konservative Amerika eine elementare Herausforderung gibt: Victory in 2008!!!
So wurde der Blog vor wenigen Tagen von Blogs For Bush in Blogs For Victory umbenannt und hat eine neue Webadresse bekommen, die dieser Blog hiermit nur wärmstens empfehlen kann: www.blogsforvictory.com
Die Feinde von BFV versuchen aus dem Ganzen natürlich ein Abrücken von George W. Bush zu machen. Die Antwort von BFV:
"So, let’s set the record straight. Changing from Blogs For Bush to Blogs For
Victory is merely a change in branding. We absolutely support President Bush.
The morons at Think Progress can tell themselves all they want that we have 'ditched Bush,' but nothing could be further from the truth. But, since when has the Left ever been concerned with the truth?"
BFV wird sich auch weiterhin mit allem beschäftigen, was das politische und gesellschaftliche Amerika bewegt und nun eben auch verstärkt die Kandidaten beider Parteien beobachten, wobei die Dems nicht viel zu lachen haben werden.
Zum Schluss noch ein Auszug aus dem "Willkommenspost" von BFV:
"I’ll never forget the more than four years I Blogged for Bush. [...] No matter how long I live or how far I go, I’ll always retain a soft spot in my heart for those rather seat-of-the-pants days of 2003 and 2004 where Matt and I just jumped into the battle and had at it. Blogging for President Bush over these past few years has been a pleasure and a challenge - pleasure in supporting policies strongly agreed with, challenging in answering the unending, and almost entirely unfair, attacks upon President Bush and his policies. [...] What Matt and I have experienced in the opposition has most been a tale of regurgitated lies coupled with some rather fantastic expressions of hatred.
[...] Of course, it is a time for a change. Actually, we had thought of changing sooner, but it has been fun keeping up Blogs for Bush…the more unreasonable and out of touch the anti-Bush sentiment, the more strongly we felt our duty to continue to support the President in a very public and steadfast manner. But the Bush Administration does draw to its close - come what may, a little less than a year from now we choose his successor, and just a little more than a year from now we’ll swear in the next President of the United States.
There is still much to do in America and we have a lot of battles yet to be won - we must win the war, we must keep the current crop of Democrats out of the White House and out of power as much as possible. We have the ongoing battles over life issues, judicial appointments, taxation and public morality, and they must all be won. Matt and I intend to continue those fights."
Dabei wünscht dieser Blog: Good Luck!
Dienstag, 13. November 2007
Lieberman: "The Democratic flip-flop on foreign policy"
Spätestens seit der Kongress-Wahl im letzten Jahr ist bekannt, dass Joe Lieberman einer der wenigen Demokraten ist, die wissen, was die Stunde im Kampf gegen den Terror geschlagen hat.
Joe Lieberman wird offiziell ein "unabhängiger Demokrat" genannt, und unabhängig ist er auf jeden Fall. Innenpolitisch stimmt Lieberman im Senat mit den Demokraten ab, was Außen- und Sicherheitspolitik angeht, hält er es jedoch meistens mit den Republikanern. Letzteres, zusammen mit seiner eher positiven Haltung zum Irak-Krieg, hat bei den Wahlen im letzten Jahr dazu geführt, dass Lieberman die Vorwahlen verlor. Er konnte sich also nicht als Kandidat der demokratischen Partei zur Wiederwahl als Senator von Connecticut stellen. Statt dessen entschieden sich die Demokraten für den linken Kriegsgegner Ned Lamont, was als Zeichen für einen Linksruck in der demokratischen Partei galt. Lieberman kandidierte daraufhin als Unabhängiger und ließ Lamont bei den Hauptwahlen keine Chance.
In dem seither vergangenen Jahr hat sich Joe Lieberman immer mehr an die Seite der Republikaner und des Weißen Hauses gestellt, was den Krieg gegen den Terror an allen Fronten betrifft. Die Republikaner sind mittlerweile so begeistert, dass Lieberman für einige sogar schon als Vizepräsidentschaftskandidat in Frage kommt.
Diese Leute sahen sich vor ein paar Tagen sicherlich bestätigt, als Joe Lieberman beim "Center for Politics and Foreign Relations/Financial Times breakfast" eine Rede hielt, die nur wenigen Demokraten gefallen haben dürfte.
Unter anderem heißt es darin:
"In the weeks and months after September 11, Democrats and Republicans put aside our partisan divisions and stood united as Americans. As late as October 2002, a Democratic-controlled Senate voted by a wide bipartisan margin to authorize President Bush to use military force against Saddam Hussein.
As the Iraq war became bogged down in a long and costly insurgency, however, and as President Bush’s approval ratings slipped, Democrats moved in a very different direction—first in the presidential campaign of 2004, where antiwar forces played a decisive role in the Democratic primaries. As you may recall, they also prevailed in Connecticut’s Democratic U.S. Senate primary last year.
Since retaking Congress in November 2006, the top foreign policy priority of the Democratic Party has not been to expand the size of our military for the war on terror or to strengthen our democracy promotion efforts in the Middle East or to prevail in Afghanistan. It has been to pull our troops out of Iraq, to abandon the democratically-elected government there, and to hand a defeat to President Bush.
Iraq has become the singular litmus test for Democratic candidates. No Democratic presidential primary candidate today speaks of America’s moral or strategic responsibility to stand with the Iraqi people against the totalitarian forces of radical Islam, or of the consequences of handing a victory in Iraq to al Qaeda and Iran. And if they did, their campaign would be as unsuccessful as mine was in 2006. Even as evidence has mounted that General Petraeus’ new counterinsurgency strategy is succeeding, Democrats have remained emotionally invested in a narrative of defeat and retreat in Iraq, reluctant to acknowledge the progress we are now achieving, or even that that progress has enabled us to begin drawing down our troops there.
Part of the explanation for this, I think, comes back to ideology. For all of our efforts in the 1990s to rehabilitate a strong Democratic foreign policy tradition, anti-war sentiment remains the dominant galvanizing force among a significant segment of the Democratic base.
But another reason for the Democratic flip-flop on foreign policy over the past few years is less substantive. For many Democrats, the guiding conviction in foreign policy isn’t pacifism or isolationism—it is distrust and disdain of Republicans in general, and President Bush in particular."
You nailed it, Senator!
Joe Lieberman wird offiziell ein "unabhängiger Demokrat" genannt, und unabhängig ist er auf jeden Fall. Innenpolitisch stimmt Lieberman im Senat mit den Demokraten ab, was Außen- und Sicherheitspolitik angeht, hält er es jedoch meistens mit den Republikanern. Letzteres, zusammen mit seiner eher positiven Haltung zum Irak-Krieg, hat bei den Wahlen im letzten Jahr dazu geführt, dass Lieberman die Vorwahlen verlor. Er konnte sich also nicht als Kandidat der demokratischen Partei zur Wiederwahl als Senator von Connecticut stellen. Statt dessen entschieden sich die Demokraten für den linken Kriegsgegner Ned Lamont, was als Zeichen für einen Linksruck in der demokratischen Partei galt. Lieberman kandidierte daraufhin als Unabhängiger und ließ Lamont bei den Hauptwahlen keine Chance.
In dem seither vergangenen Jahr hat sich Joe Lieberman immer mehr an die Seite der Republikaner und des Weißen Hauses gestellt, was den Krieg gegen den Terror an allen Fronten betrifft. Die Republikaner sind mittlerweile so begeistert, dass Lieberman für einige sogar schon als Vizepräsidentschaftskandidat in Frage kommt.
Diese Leute sahen sich vor ein paar Tagen sicherlich bestätigt, als Joe Lieberman beim "Center for Politics and Foreign Relations/Financial Times breakfast" eine Rede hielt, die nur wenigen Demokraten gefallen haben dürfte.
Unter anderem heißt es darin:
"In the weeks and months after September 11, Democrats and Republicans put aside our partisan divisions and stood united as Americans. As late as October 2002, a Democratic-controlled Senate voted by a wide bipartisan margin to authorize President Bush to use military force against Saddam Hussein.
As the Iraq war became bogged down in a long and costly insurgency, however, and as President Bush’s approval ratings slipped, Democrats moved in a very different direction—first in the presidential campaign of 2004, where antiwar forces played a decisive role in the Democratic primaries. As you may recall, they also prevailed in Connecticut’s Democratic U.S. Senate primary last year.
Since retaking Congress in November 2006, the top foreign policy priority of the Democratic Party has not been to expand the size of our military for the war on terror or to strengthen our democracy promotion efforts in the Middle East or to prevail in Afghanistan. It has been to pull our troops out of Iraq, to abandon the democratically-elected government there, and to hand a defeat to President Bush.
Iraq has become the singular litmus test for Democratic candidates. No Democratic presidential primary candidate today speaks of America’s moral or strategic responsibility to stand with the Iraqi people against the totalitarian forces of radical Islam, or of the consequences of handing a victory in Iraq to al Qaeda and Iran. And if they did, their campaign would be as unsuccessful as mine was in 2006. Even as evidence has mounted that General Petraeus’ new counterinsurgency strategy is succeeding, Democrats have remained emotionally invested in a narrative of defeat and retreat in Iraq, reluctant to acknowledge the progress we are now achieving, or even that that progress has enabled us to begin drawing down our troops there.
Part of the explanation for this, I think, comes back to ideology. For all of our efforts in the 1990s to rehabilitate a strong Democratic foreign policy tradition, anti-war sentiment remains the dominant galvanizing force among a significant segment of the Democratic base.
But another reason for the Democratic flip-flop on foreign policy over the past few years is less substantive. For many Democrats, the guiding conviction in foreign policy isn’t pacifism or isolationism—it is distrust and disdain of Republicans in general, and President Bush in particular."
You nailed it, Senator!
Montag, 12. November 2007
"Porqué no te callas?"
Diese Frage wollte wohl schon jeder einmal dem venezolanischen Dikt... ähh... Präsidenten Hugo Chavez stellen. Der spanische König hat es neulich getan.
In Santiago de Chile fand in den letzten Tagen der ibero-amerikanische Gipfel statt. Als die Staats- und Regierungschefs der entsprechenden Länder vor der Presse zusammen saßen, ließ es sich Chavez nicht nehmen, eine seiner Tiraden loszulassen. Diesmal traf es vor allem den ehemaligen spanischen Regierungschef José Maria Aznar. Diesen bezeichnete Chavez ein ums andere Mal als Faschist. Dessen Nachfolger Luis Rodriguez Zapatero mahnte daraufhin an, dass Aznar ein demokratisch gewählter Staatsmann gewesen sei, den man mit Respekt behandeln solle. Als Chavez sich von dieser Maßregelung nicht all zu beeindruckt zeigte und Zapatero dann auch noch mehrere Male in seinem Reden unterbrach, reichte es König Juan Carlos endgültig: Die Diplomatie wurde abgelegt und es wurde erfrischender Weise mal Klartext gesprochen.
Juan Carlos beugte sich nach vorn, schaute zu Chavez, der ein paar Plätze links vom spanischen König saß und sagte: "Porqué no te callas?" Dieser Blog ist der schönen spanischen Sprache nicht mächtig und die Übersetzungen sind verschiedenartig. In Deutschland wird das Ganze vor allem mit "warum hältst du nicht einfach den Mund?" übersetzt, während amerikanische Medien auf das gute alte "shut up" zurückgreifen, was aber eher "das Maul halten" bedeutet. Dieser Blog hofft eher auf die Richtigkeit letzterer Variante.
So oder so hat Juan Carlos für seine deutlichen Worte gegenüber einem absolut widerlichen Typen jedoch Anerkennung verdient, die dieser Blog ihm hiermit auch zuteil werden lässt.
Es ist zwar französisch, aber dennoch: Chapeau, Majestät!
In Santiago de Chile fand in den letzten Tagen der ibero-amerikanische Gipfel statt. Als die Staats- und Regierungschefs der entsprechenden Länder vor der Presse zusammen saßen, ließ es sich Chavez nicht nehmen, eine seiner Tiraden loszulassen. Diesmal traf es vor allem den ehemaligen spanischen Regierungschef José Maria Aznar. Diesen bezeichnete Chavez ein ums andere Mal als Faschist. Dessen Nachfolger Luis Rodriguez Zapatero mahnte daraufhin an, dass Aznar ein demokratisch gewählter Staatsmann gewesen sei, den man mit Respekt behandeln solle. Als Chavez sich von dieser Maßregelung nicht all zu beeindruckt zeigte und Zapatero dann auch noch mehrere Male in seinem Reden unterbrach, reichte es König Juan Carlos endgültig: Die Diplomatie wurde abgelegt und es wurde erfrischender Weise mal Klartext gesprochen.
Juan Carlos beugte sich nach vorn, schaute zu Chavez, der ein paar Plätze links vom spanischen König saß und sagte: "Porqué no te callas?" Dieser Blog ist der schönen spanischen Sprache nicht mächtig und die Übersetzungen sind verschiedenartig. In Deutschland wird das Ganze vor allem mit "warum hältst du nicht einfach den Mund?" übersetzt, während amerikanische Medien auf das gute alte "shut up" zurückgreifen, was aber eher "das Maul halten" bedeutet. Dieser Blog hofft eher auf die Richtigkeit letzterer Variante.
So oder so hat Juan Carlos für seine deutlichen Worte gegenüber einem absolut widerlichen Typen jedoch Anerkennung verdient, die dieser Blog ihm hiermit auch zuteil werden lässt.
Es ist zwar französisch, aber dennoch: Chapeau, Majestät!
Sonntag, 11. November 2007
Veterans Day 2007
Der 11. 11. eines jeden Jahres ist für viele Dinge - wichtigere wie unwichtigere - bekannt: St. Martinstag, Beginn der fünften Jahreszeit, der Tag des Endes des 1. Weltkrieges.
Zusammenhängend mit letztgenanntem Punkt ist der 11. November in den USA der "Veterans Day". Dies ist ein Feiertag, an dem Amerikas Veteranen gedacht wird, bzw. an dem sie geehrt werden - die noch lebenden, wie die schon gestorbenen.
Aus Präsident Bushs Proklamation:
"In times of war and of peace, our men and women in uniform stepped forward to defend their fellow citizens and the country they love. They shouldered great responsibility and lived up to the highest standards of duty and honor. Our veterans held fast against determined and ruthless enemies and helped save the world from tyranny and terror. They ensured that America remained what our founders meant her to be: a light to the nations, spreading the good news of human freedom to the darkest corners of the earth.
Like the heroes before them, today a new generation of men and women are fighting for freedom around the globe. Their determination, courage, and sacrifice are laying the foundation for a more secure and peaceful world.
Veterans Day is dedicated to the extraordinary Americans who protected our freedom in years past, and to those who protect it today. They represent the very best of our Nation. Every Soldier, Sailor, Airman, Marine, and Coast Guardsman has earned the lasting gratitude of the American people, and their service and sacrifice will be remembered forever. In the words of Abraham Lincoln: ' . . . let us strive on to finish the work we are in, to bind up the Nation's wounds, to care for him who shall have borne the battle . . . .' On this Veterans Day, I ask all Americans to express their appreciation to our Nation's veterans."
Zusammenhängend mit letztgenanntem Punkt ist der 11. November in den USA der "Veterans Day". Dies ist ein Feiertag, an dem Amerikas Veteranen gedacht wird, bzw. an dem sie geehrt werden - die noch lebenden, wie die schon gestorbenen.
Aus Präsident Bushs Proklamation:
"In times of war and of peace, our men and women in uniform stepped forward to defend their fellow citizens and the country they love. They shouldered great responsibility and lived up to the highest standards of duty and honor. Our veterans held fast against determined and ruthless enemies and helped save the world from tyranny and terror. They ensured that America remained what our founders meant her to be: a light to the nations, spreading the good news of human freedom to the darkest corners of the earth.
Like the heroes before them, today a new generation of men and women are fighting for freedom around the globe. Their determination, courage, and sacrifice are laying the foundation for a more secure and peaceful world.
Veterans Day is dedicated to the extraordinary Americans who protected our freedom in years past, and to those who protect it today. They represent the very best of our Nation. Every Soldier, Sailor, Airman, Marine, and Coast Guardsman has earned the lasting gratitude of the American people, and their service and sacrifice will be remembered forever. In the words of Abraham Lincoln: ' . . . let us strive on to finish the work we are in, to bind up the Nation's wounds, to care for him who shall have borne the battle . . . .' On this Veterans Day, I ask all Americans to express their appreciation to our Nation's veterans."
Mittwoch, 7. November 2007
Sarko aime l'Amérique!
Genau ein Jahr vor der US-Präsidentschaftswahl ist es offiziell: Wir Bush-Jünger können wieder reinen Gewissens französischen Wein trinken, nach Frankreich reisen und die "freedom fries" wieder in "French fries" umtaufen. Welch Erleichterung, man darf wieder beides tun: Die USA UND Frankreich lieben! Was gerade für diesen Blog gut ist, da die französische Grenze nicht all zu weit von seinem Wohnort entfernt liegt.
Natürlich ist (noch) nicht alles Gold, was glänzt. Französische Truppen werden wohl niemals den Irak betreten und wie groß der Jubel unter der Tricolore sein wird, wenn die ersten amerikanischen Bomben auf iranischen Boden fallen, bleibt ebenfalls abzuwarten.
Aber zumindest eines hat sich geändert, und zwar heftig: Der Ton. Und da dieser die Musik macht, ist schon mal viel gewonnen.
Los ging das Fest der Freundschaft bereits gestern Abend, als Bush nebst Gattin zum festlichen Dinner einlud. Bush hasst zwar alles, wo er mit Fliege um den Hals erscheinen muss, aber für den neuen Freund Sarko lässt man so einen Abend schon mal gerne über sich ergehen. Sarkozy entschädigte Bush auch gleich mit ein paar netten Worten vor dem Dinner:
(Man beachte das Wort "reconquer". Der neue Präsident scheint sich darüber im Klaren zu sein, was der alte verbockt hat.)
Unter Gelächter fügte Sarkozy dann noch an, dass man ein Freund Amerikas sein und trotzdem französische Wahlen gewinnen könne.
Ebenfalls große Worte fand Sarkozy, als er heute eine Rede vor beiden Kammern des Kongresses hielt. Das Wort Irak erwähnte Sarkozy zwar kein einziges Mal, er äußerte sich jedoch über Afghanistan (in der englischen Übersetzung):
Über den Iran sagte der französische Präsident, dass der Besitz von Nuklearwaffen "inakzeptabel" sei und dass niemand "unsere Entschlossenheit" anzweifeln solle.
Natürlich ließ sich Sarkozy über Längen über die Kriege der letzten Jahrhunderte aus, in denen Frankreich und die USA Seite an Seite gekämpft haben (bwz. die USA für Frankreich). Nachdem er erklärt hatte, dass Frankreich auf ewig in Amerikas Schuld stehe, würdigte er die amerikanischen Soldaten:
Sarkozy wurde mehr als freundlich im Kongress empfangen und oft von zum Teil stehenden Ovationen unterbrochen. Senator Patrick Leahy sagte sogar, dies sei die positivste Reaktion auf einen ausländischen Staatschef gewesen, die er in 30 Jahren gesehen habe.
Sarkozys US-Besuch stand ganz im Zeichen der Freundschaft, die schon George Washington (nach Bush "der erste George W.") und Lafayette verband. So folgte der französische Präsident heute einer Einladung Bushs auf den Mount Vernon, den südlich der Hauptstadt gelegenen Wohnsitz Washingtons. Schon in seiner kurzen Ansprache vor dem schon erwähnten Dinner am gestrigen Abend, gab Sarkozy eine kleine Lafayette-Anekdote zum besten:
Als Lafayette den zweiten US-Präsidenten John Quincy Adams besuchte, schlug dieser vor, einen Toast auf die Geburtstage von Washington und Lafayette auszubringen. Darauf entgegnete Lafayette:
Cheers/A la vôtre!!!
Natürlich ist (noch) nicht alles Gold, was glänzt. Französische Truppen werden wohl niemals den Irak betreten und wie groß der Jubel unter der Tricolore sein wird, wenn die ersten amerikanischen Bomben auf iranischen Boden fallen, bleibt ebenfalls abzuwarten.
Aber zumindest eines hat sich geändert, und zwar heftig: Der Ton. Und da dieser die Musik macht, ist schon mal viel gewonnen.
Los ging das Fest der Freundschaft bereits gestern Abend, als Bush nebst Gattin zum festlichen Dinner einlud. Bush hasst zwar alles, wo er mit Fliege um den Hals erscheinen muss, aber für den neuen Freund Sarko lässt man so einen Abend schon mal gerne über sich ergehen. Sarkozy entschädigte Bush auch gleich mit ein paar netten Worten vor dem Dinner:
"You know, I've come to Washington to bear a very simple, straightforward
message, and I bear it on behalf of all French men and women: I wish to
reconquer the heart of America, and I wish to reconquer the heart of America in
a lasting fashion. I've come to say one simple thing: France and the United
States are allies, have been allies, and will continue to be allies, and have
been so forever."
(Man beachte das Wort "reconquer". Der neue Präsident scheint sich darüber im Klaren zu sein, was der alte verbockt hat.)
Unter Gelächter fügte Sarkozy dann noch an, dass man ein Freund Amerikas sein und trotzdem französische Wahlen gewinnen könne.
Ebenfalls große Worte fand Sarkozy, als er heute eine Rede vor beiden Kammern des Kongresses hielt. Das Wort Irak erwähnte Sarkozy zwar kein einziges Mal, er äußerte sich jedoch über Afghanistan (in der englischen Übersetzung):
"Let me tell you solemnly today: France will remain engaged in Afghanistan as
long as it takes, because what's at stake in that country is the future of our
values and that of the Atlantic alliance. For me, failure is not an option.
Terrorism will not win because democracies are not weak, because we are not
afraid of this barbarism. America can count on France."
Über den Iran sagte der französische Präsident, dass der Besitz von Nuklearwaffen "inakzeptabel" sei und dass niemand "unsere Entschlossenheit" anzweifeln solle.
Natürlich ließ sich Sarkozy über Längen über die Kriege der letzten Jahrhunderte aus, in denen Frankreich und die USA Seite an Seite gekämpft haben (bwz. die USA für Frankreich). Nachdem er erklärt hatte, dass Frankreich auf ewig in Amerikas Schuld stehe, würdigte er die amerikanischen Soldaten:
"I want to tell you something, something important. Every time, whenever an
American soldier falls somewhere in the world, I think of what the American Army
did for France. I think of them and I am sad, as one is saddened to lose a
member of one's family. "
Sarkozy wurde mehr als freundlich im Kongress empfangen und oft von zum Teil stehenden Ovationen unterbrochen. Senator Patrick Leahy sagte sogar, dies sei die positivste Reaktion auf einen ausländischen Staatschef gewesen, die er in 30 Jahren gesehen habe.
Sarkozys US-Besuch stand ganz im Zeichen der Freundschaft, die schon George Washington (nach Bush "der erste George W.") und Lafayette verband. So folgte der französische Präsident heute einer Einladung Bushs auf den Mount Vernon, den südlich der Hauptstadt gelegenen Wohnsitz Washingtons. Schon in seiner kurzen Ansprache vor dem schon erwähnten Dinner am gestrigen Abend, gab Sarkozy eine kleine Lafayette-Anekdote zum besten:
Als Lafayette den zweiten US-Präsidenten John Quincy Adams besuchte, schlug dieser vor, einen Toast auf die Geburtstage von Washington und Lafayette auszubringen. Darauf entgegnete Lafayette:
"No, let there be no toast to my birthday, or even to that of George Washington.
Let us raise our glasses and toast the 4th of July, which is the day that
liberty was born."
Cheers/A la vôtre!!!
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