Freitag, 27. Juli 2007

Resolut in der Öffentlichkeit, emotional im Privaten

Eine Sache, die in den Medien gerne verbreitet wird ist, dass George W. Bush nie an der Beerdigung eines im Irak oder in Afghanistan gefallenen Soldaten teilgenommen hat, geschweige denn jemals an einem Flughafen stand, um mit Flaggen bedeckte Särge in Empfang zu nehmen. Damit wird suggeriert, dass Bush sich in keinster Weise um die Soldaten schert, die auf seinen Befehl hin in Kriegsgebiete geschickt wurden und dort gefallen sind; die mehr als 3500 gefallenen Soldaten als bloße statistische Zahl.

Doch gerne verschwiegen wird, dass Bush viele andere Dinge für die Soldaten und ihre Familien tut: So besucht er regelmäßig die beiden großen Militärkrankenhäuser in Washington DC: Das Naval Medical Center in Bethesda und das Walter Reed Army Medical Center. Dort tritt er an die Krankenbetten von zum Teil schwer verwundeten Soldaten, trifft sich mit deren Familien und verleiht Orden.

Wann immer Bush einen US-Militärstützpunkt besucht, trifft er sich mit den Familien von gefallenen Soldaten. Hunderte Familien haben diese Erfahrung schon gemacht, darunter auch Angehörige, die Bush politisch nicht nahe stehen und auch deutliche Worte finden, was den Irak-Krieg angeht. Die Medien dürfen bei diesen Treffen nicht anwesend sein und Bush selbst spricht selten darüber. Wenn er es tut, dann sagt er, dass es vor allem eine Inspiration für ihn sei, die Kraft und Stärke derer zu sehen, die einen schmerzhaften Verlust erlitten haben. Was die Medien von den Treffen erfahren, erfahren sie von den Familien selbst. So berichtete Ellen Thornton über Bush:
„He’s very sincere, he’s very caring and very compassionate. You can tell that
he struggles every day with the loss of life.”
Und Ellen Holton sagt über ihre Begegnung mit Bush:
„I just looked at him and I’d already been crying. And he just came over and he
gave me a big hug and he kissed me on both cheeks, and he was crying at the same
time. He’s like ‘I’m sorry, I just cannot believe this’.”

Seit einiger Zeit bietet Bush Veteranen, die Amputationen erlitten haben an, zu gegebener Zeit mit ihm joggen zu gehen. Gestern war es mal wieder so weit: US Army Sgt. Neil Duncan und Army Specialist Max Ramsey wurden ins Weiße Haus eingeladen und joggten dort mit Bush.
Das Foto gibt es hier.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das ist ein sehr schöner Beitrag.
Ich dacht immer ich wüßte alles über Bush.
Danke Anita. Weiter so.

Arno
arno..m@web.de

Anita hat gesagt…

"Ich dacht immer ich wüßte alles über Bush."

Genau deswegen soll es in diesem Blog Einträge wie diesen geben. Viele Leute wissen nämlich noch viel weniger als du, was falsche Einschätzungen Bush gegenüber mit sich bringt.

Anonym hat gesagt…

Ich halte es aber für sehr wahrscheinlich, dass sich die meisten Menschen, die eine "Blame Bush Einstellung" haben, nicht für solche Texte interessieren.
Sie suchen eine Projektionsfläche für die eigenen Unsicherheiten, keine Argumente.

Den Wenigen, die sich jedoch von allen möglichen Blickwinkeln ein Bild vom amerikanischen Präsidenten machen wollen, kann man dein Blog empfehlen.

Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass dein Blog ein solches Publikum bekommt!

Anonym hat gesagt…

@Anita
Schöner Beitrag!

@der_sp
Du hast recht - die interessieren sich nicht. Aus verschiedenen Gründen - man pflegt halt seine Vorurteile und im schlimmsten Fall seinen Hass.