Sonntag, 22. Juli 2007

Why Bush Will Be A Winner...

...dies ist der Titel eines in der Washington Post veröffentlichten Artikels. Geschrieben wurde er vom konservativen Journalisten Bill Kristol. Wer so eine Stellungnahme abgibt (und dann noch in der nicht gerade Bush-freundlichen Washington Post) darf heutzutage ruhig behaupten, dass er sich weit aus dem Fenster gelehnt hat. Und tatsächlich lautet der erste Satz des Artikels auch:
"I suppose I'll merely expose myself to harmless ridicule if I make the
following assertion: George W. Bush's presidency will probably be a
successful one."

Zumindest dieser Blog wird nicht mit "ridicule" reagieren, da er ganz ähnlich denkt. Es soll aber festgehalten werden, dass niemand zum jetzigen Zeitpunkt wissen kann, welches Urteil die Geschichte einmal über den 43. Präsidenten der USA fällen wird. Darin eingeschlossen sind auch die, die ihn schon jetzt den schlechtesten US-Präsidenten aller Zeiten nennen.

Kristol begründet seine These, indem er auflistet, was Bush schon jetzt auf der Haben-Seite verbuchen kann: Als erstes nennt er die wirtschaftliche Lage in den USA:
"After the bursting of the dot-com bubble, followed by the attacks of Sept. 11,
2001, we've had more than five years of steady growth, low unemployment and a
stock market recovery."
Dies führt Kristol vor allem auf die "Bush-tax-cuts" zurück. Auch die Änderungen im Bereich der US-Altengesundheitsfürsorge Medicare wertet Kristol als Erfolg, da die vorausgesagten Horror-Szenarien nicht eingetroffen sind. Im Bereich des Rentenprogramms Social Security und der Immigrationspolitik sagt Kristol voraus, dass in der Zukunft Gesetze verabschiedet werden, die ähnlich dessen sind, was Bush vorgeschlagen hat.
Auf der Haben-Seite verbuchen könne Bush auch das Einsetzen der zwei konservativen Bundesrichter Samuel Alito und John Roberts.

Der zweite große Bereich, über den Bill Kristol schreibt ist der War On Terrorism: Außer im Irak habe es weniger Terror im In- und Ausland gegeben, als man es am 12. 9. 2001 geglaubt hätte. Vor allem hat es seit 9/11 keinen weiteren Anschlag in den USA gegeben. Der Afghanistan-Krieg sei einigermaßen gut abgelaufen; ein Problem stelle Pakistan dar. Kristol ist der Meinung, dass Bush hier (auch militärisch) noch eingreifen wird.
Kristol über die Bush-Außenpolitik generell:
"It has mostly been the usual mixed bag. We've deepened our friendships
with Japan and India; we've had better outcomes than expected in the two
largest Latin American countries, Mexico and Brazil; and we've gotten
friendlier governments than expected in France and Germany. China is
stable. There has been slippage in Russia. The situation with North
Korea is bad but containable."

Das zentrale Thema ist natürlich auch für Kristol der Irak: "
Bush is a war president, and war presidents are judged by whether they win or
lose their war. So to be a successful president, Bush has to win in Iraq."
Kristol schreibt, dass er nun denkt, dass dieser Krieg zu gewinnen ist, da man jetzt endlich die richtige Strategie habe:
"With the new counterinsurgency strategy announced on Jan. 10, backed up by the
troop 'surge', I think the odds are finally better than 50-50 that we will
prevail. We are routing al-Qaeda in Iraq, we are beginning to curb the
Iranian-backed sectarian Shiite militias and we are increasingly able to protect
more of the Iraqi population."
Und so kann sich, nach einem Sieg im Irak, die politische Lage im gesamten Nahen Osten zu Gunsten ,,unserer Freunde" verschieben.
Wichtig sei zum Schluss auch, das Weiße Haus nicht an einen Demokraten zu verlieren. Dies ist nach Kristols Meinung durchaus realistisch.
"Many Americans will recoil from the prospect of being governed by an unchecked
triumvirate of Hillary Clinton, Nancy Pelosi and Harry Reid."


Kristols Fazit:
"What it comes down to is this: If Petraeus succeeds in Iraq, and a Republican
wins in 2008, Bush will be viewed as a successful president. I like the odds."

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ist zwar das uebliche Post Feigenblaetchen das sich hier und da auf der Ops Seite findet, nun gut da gehoert es ja auch rein, aber immerhin.
Letztendlich hat Kristol es aber sehr schoen und umfassend geschrieben warum die Konservativen recht haben und die Dems unrecht mit ihrer Darstellung.
Letztendlich wird die Geschichte es eh zeigen und auch Praesident Reagan stand lange Zeit auf der Hassseite der Dems. Von Europas Linken (allen voran Deutschland) mal ganz zu schweigen.

Anonym hat gesagt…

Nun, ich denke der Republikaner Abraham Lincoln war zu seinen Lebzeiten nicht nur bei den Konföderierten, sondern auch bei der New Yorker Presse der besthasste Präsident der USA.

Es entbehrt wohl nicht einer gewissen Ironie, dass die Manifestationen der mehrheitlich demokratisch orientierten Bürgerrechtsbewegung mm Lincoln-Memorial stattfanden.

Noch ironischer wird es, wenn man sich an die Anti-Vietnam Demos im Schatten des Monuments erinnert und wie sie z.B. in "Forrest Gump" genial zusammengefasst dargestellt wurden.

Ich wollte damit eigentlich nur sagen, dass man zur Beurteilung eines US-Präsidenten mindestens fünfzig Jahre verstreichen lassen und dann immer noch nicht auf einheitliche und positive Bewertung hoffen oder bestehen sollte.

Anonym hat gesagt…

Ist durchaus richtig. Wie sagt Bush selbst immer: Sie schreiben immer noch Bücher über den ersten Präsidenten, dann sollte sich der 43. nicht all zu viele Gedanken machen.

Anonym hat gesagt…

http://politblog.blog.de/2007/07/28/warum_bush_ein_verlierer_ist~2718491

Gruß

Politblog

Anonym hat gesagt…

Zitat
"Wenn es nach den Nuernberger Prozessen gegangen waere, haette man danach jeden US-Prasidenten gehenkt."
Noam Chomsky

Anonym hat gesagt…

Korrigiere mich, wenn ich mich irre, aber wo genau finden in den USA denn Prozesse gegen Al-Kaida-Verdächtige statt?