Dienstag, 4. November 2008

US-Wahltag 2008

Endlich ist es soweit. Es ist Election Day in den USA. Ein schon seit Ewigkeiten andauernder Wahlkampf geht zu Ende. Es fing an mit acht (Ernst zu nehmenden) Präsidentschaftskandidaten auf der Demokratischen und neun Präsidentschatskandidaten auf der Republikanischen Seite. Das Besondere an diesem Wahlkampf war, dass weder ein amtierender Präsident noch ein amtierender Vize-Präsident zu den Kandidaten gehörte.


Hillary Clinton gegen Rudy Giuliani. Mit der Erwartung, dass dies letztlich das Duell um die Präsidentschaft sein würde, ging der Vor-Wahlkampf los. Er endete mit den Namen Barack Obama gegen John McCain. Vor allem der Vor-Wahlkampf der Demokraten hatte historische Dimensionen, nicht nur auf Grund seiner Dauer. Die Republikaner hätten sicherlich lieber Hillary Clinton auf dem Wahlzettel gesehen. Dass der lange Vor-Wahlkampf nicht nur Fluch, sondern auch Segen für Obama war, ist an dem heutigen Organisationsgrad seiner Kampagne zu sehen.


Ende August kamen die beiden Parteitage: Auf Demokratischer Seite blieb die Revolution der Clinton-Anhänger aus und der Messias ließ sich am vierten Tag der National Convention in seinem Tempel feiern. Der Parteikonvent der Republikaner war zunächst buchstäblich vom Winde verweht. Entgegen der Erwartungen konnte aber schon der zweite Tag wie geplant ablaufen. Den Höhepunkt stellte bereits der dritte Tag dar: Die völlig überraschende Vize-Präsidentschaftskandidatin John McCains trat auf und elektrisierte die republikanischen Massen. Endlich hatte auch die GOP ihren Star.


Es folgten für die beiden Präsidentschaftskandidaten und ihre "running mates" zahllose Wahlkampfveranstaltungen, TV-Interviews und natürlich die insgesamt vier Debatten. Der US-Wahlkampf war Teil einer jeden Zeitung und einer jeden Nachrichtensendung - innerhalb wie außerhalb Amerikas.


Heute helfen keine Wahlkampfauftritte oder -Reden mehr. Die zahlreichen Umfragen sind bedeutungslos. Es zählen die Stimmen der US-Bürger über 18 Jahre. Die Wahl ist nach wie vor "Obama's election to loose". John McCain ist der klare Außenseiter. Die Umfragen sind in den letzten Tagen und Wochen zwar immer enger geworden, das Rad herum gerissen hat McCain deswegen aber nicht. Es ist immer noch so, dass McCain jeden der so genannten "swing states" gewinnen muss und zusätzlich noch in Staaten erfolgreich sein muss, die nach den letzten Umfragen mehr oder weniger wahrscheinlich an Obama gehen werden. Hoffnung macht aus GOP-Sicht die allgemeine Unzuverlässigkeit von Umfragen und besonders der "Bradley-Effekt".


Wie lang die Wahlnacht wird, ist nicht vorherzusehen. Je nach dem wie gut McCain in Staaten wie Florida, Pennsylvania und Ohio abschneiden wird, könnten Staaten in westlicher gelegenen Zeitzonen entscheidend sein und die Wahlnacht somit verlängern.


Es wird eine Rekord-Wahlbeteiligung erwartet. In manchen Staaten haben bereits ein Drittel der wahlberechtigten Bürger ihre Stimme beim "early voting" abgegeben. Obama und McCain haben in allen Staaten Anwälte in Stellung gebracht, um Wahl-Unregelmäßigkeiten gerichtlich zu begegnen.

George W. Bush nutzte seine wöchentliche Radioansprache diesmal, um einen überparteilichen Kommentar zu den Wahlen abzugeben. Darin lobte er den Wahltag vor allem als großen Tag für die Demokratie: "Election season brings out the spirit of competition between our political parties, and that competition is an essential part of a healthy democracy. But as the campaigns come to a close, Republicans, Democrats, and independents can find common ground on at least one point: Our system of representative democracy is one of America's greatest strengths.The United States was founded on the belief that all men are created equal. Every Election Day, millions of Americans of all races, religions, and backgrounds step into voting booths throughout the Nation. Whether they are rich or poor, old or young, each of them has an equal share in choosing the path that our country will take. And every ballot they cast is a reminder that our founding principles are alive and well."

Des weiteren forderte er alle Amerikaner auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen, um damit ein Beispiel für junge Demokratien zu sein.

Viele deutsche Sender werden ungefähr ab Mitternacht in voller Länge über die Wahl berichten. Dieser Blog empfiehlt jedoch die Berichterstattung von CNN.
Der Blog wünscht eine spannende Wahlnacht und John McCain alles Glück der Welt - er wird es brauchen.

McCain/Palin 2008!!!!

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