"I'm going to describe why helping the young democracies of the Middle East
stand up to violent Islamic extremists is the only realistic path to a safer
world for the American people. I'm going to try to provide some historical
perspective to show there is a precedent for the hard and necessary work we're
doing, and why I have such confidence in the fact we'll be successful."
Wie schon in vielen Reden zuvor nutzte Bush Japan als Beispiel dafür, was eine Demokratisierung bewirken kann: Japan wandelte sich von einem Kriegsgegner zu einem der engsten Alliierten der USA, zu einem Land, in dem Freiheit und Rechtsstaatlichkeit herrschen, und das keine unprovozierten Angriffskriege führt. Es sind allein diese Prinzipien, die nach Japan "exportiert" worden sind. Kulturell ist Japan das geblieben, was es immer war. Ausdruck dafür, ist zum Beispiel, dass Japan noch immer einen Kaiser als Staatschef hat. So viel dazu, dass die USA anderen Ländern ihr System aufdrücken wollen.
Bush:
"Today most of the nations in Asia are free, and its democracies reflect the
diversity of the region. Some of these nations have constitutional monarchies,
some have parliaments, and some have presidents. Some are Christian, some are
Muslim, some are Hindu, and some are Buddhist. Yet for all the differences, the
free nations of Asia all share one thing in common: Their governments derive
their authority from the consent of the governed, and they desire to live in
peace with their neighbors."
Bush zeigte in seiner Rede, dass es auch damals, während der verschiedenen amerikansichen Engagements in Asien, stets Zweifler und Pessimisten gegeben hat, deren Vorhersagen jedoch nicht eingetroffen sind. Gerade im Bezug auf Japan waren die Zweifel groß: So genannte Experten argumentierten immer wieder, dass Japan nun mal traditionell nichts mit Demokratie zu tun habe und überhaupt die japanische Kultur und Religion mit Demokratie unvereinbar seien. Sogar ein Regierungsmitglied Harry Trumans sagte: "Democracy in Japan would never work". Ja, das alles hört sich doch irgendwie bekannt an.
Selbst vor der Erwähnung Vietnams schreckte Bush in seiner Rede nicht zurück. Natürlich titeln jetzt alle Zeitungen damit, Bush vergleiche die Situation im Irak mit der in Vietnam. Dabei ging es ihm nur um einen einzigen Punkt: Cutting and running! In Vietnam hatte dies unzählige tote Vietnamesen zur Folge und den Ruf bei sämtlichen Schurken dieser Welt, mit Amerika könne man's ja machen, da die eh nur davon laufen. Bush:
"There was another price to our withdrawal from Vietnam, and we can hear it in
the words of the enemy we face in today's struggle -- those who came to our
soil and killed thousands of citizens on September the 11th, 2001. In an
interview with a Pakistani newspaper after the 9/11 attacks, Osama bin Laden
declared that 'the American people had risen against their government's war
in Vietnam. And they must do the same today'. His number two man, Zawahiri,
has also invoked Vietnam. In a letter to al Qaeda's chief of operations in Iraq,
Zawahiri pointed to 'the aftermath of the collapse of the American power in
Vietnam and how they ran and left their agents'.
Zawahiri later returned to this theme, declaring that the Americans 'know better than others that there is no hope in victory. The Vietnam specter is closing every
outlet.' Here at home, some can argue our withdrawal from Vietnam carried no
price to American credibility -- but the terrorists see it differently."
Natürlich sind die beiden Situationen - damals im Fernen und heute im Nahen Osten - nicht die selben. Es geht aber auch nicht um irgendwelche Details, sondern um prinzipielle Dinge: Auch heute geht es um eine totalitäre Ideologie, die sich so weit in der Welt ausbreiten möchte, wie möglich. Dem muss Einhalt geboten werden und das erreicht man nicht, indem man sich zurück lehnt. Und letztlich gibt es keine größere Kraft als die der Freiheit und Demokratie, um das Problem bei der Wurzel zu packen und ein für alle mal zu lösen. Bush:
"... because the shadow of terror will never be lifted from our world and the
American people will never be safe until the people of the Middle East know the
freedom that our Creator meant for all."
2 Kommentare:
Aber wie immer bei den deutschen Medien, reagieren die nur auf einige bestimmte Reizwörter.
Sie hören Vietnam und schon haben sie eine Schlagzeile und da der "durchschnittliche" Deutsche von Vietnam keine Ahnung hat(höchstens das die Amis da zur Musik von Wagner irgendwelche Dörfer plattmachten) kann man wieder wunderbar den Anti-Amerikanismus der Leser bedienen.
So siehts aus. Du musst dir nur sämtliche Schlagzeilen in den diversen Zeitungen und im Fernsehen anschauen. Die Worte "vergleicht" und "Vietnam" waren garantiert zu finden. Da hat man mal wieder ganz gewitzt eine 45-minütige Rede, die viele interessante Aspekte hatte auf einen Absatz reduziert. Ja, und Hauptsache man kann das Reizwort Vietnam verwenden.
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