Freitag, 17. August 2007

Stühlerücken im Weißen Haus

Zwei Wochen Entspannung auf Rhodos sind für diesen Blog seit gestern Geschichte. Obwohl die Rückkehr in den Alltag nie leicht ist, ist es zumindest schön, wieder fleißig bloggen zu können.

Zumindest eine Nachricht aus den letzten zwei Wochen soll nachträglich erwähnt werden:

Karl Rove gab am Montag bekannt, dass er zum 31. August das Weiße Haus verlassen wird. Roves offizielle Amtsbezeichnung war zuletzt Vize-Stabschef oder einfach nur Chef-Berater von George W. Bush. Doch Spitznamen hatte Rove viele: "Bushs Gehirn" oder "Der Architekt", wie Bush ihn selbst einmal nannte, waren die netteren. Doch auch als eine Art "Darth Vader" oder "black prince" wurde er gerne gesehen. Karl Rove kokettierte mit diesem Image, als er zum Beispiel einmal scherzhaft sagte, dass es eines seiner Hobbies sei, kleinen Tieren den Kopf abzureißen.

Der Hass seiner politischen Gegner war Rove jedenfalls stets sicher. Sie haben es ihm wohl nie verziehen, dass er einen Wahlsieg nach dem anderen für George W. Bush produzierte. So analysierte Rush Limbaugh ganz richtig:
"The only reason these people hate Rove is because he outsmarted them at nearly
every turn, and they hate that. You know, power is theirs by birthrate. Rove, in
their minds, is the one person that came along and took it away from them and
kept it away from them for all these years, and they just despise him. They are
the smartest people in the room, and to be outsmarted by rubes like Rove from
Texas, and Bush, just offends them all to hell."

Immer wieder versuchten gerade die Demokraten im Kongress, Rove etwas anzuhängen und ihn vor Untersuchungsausschüsse zu laden. Ihr Verfolgungswahn war allerdings nie von Erfolg gekrönt, da schon das Executive Privilege Rove vor den Hexenjagden der Dems bewahrte.


Dass Rove nun aus dem Weißen Haus scheidet, ist zwar schade, aber auch verständlich. Diese sechs einhalb Jahre im Weißen Haus waren für einen Mann mit seinem Arbeitspensum viel. Irgendwann ist es nun mal Zeit zu gehen.
Der Stabschef des Weißen Hauses, Josh Bolton, hatte dem Seniorstab Bushs gesagt, dass alle, die nicht vorhaben, bis zum Ende der Amtszeit zu bleiben, bis Anfang September ihren Posten verlassen sollen. Nach Kommunikationsdirektor Dan Bartlett ist nun Karl Rove das zweite berühmte Gesicht des Präsidentenstabes, das dieser Aufforderung nachkommt. Auch Pressesprecher Tony Snow wird das Weiße Haus aus gesundheitlichen und finanziellen Gründen wohl bald verlassen.

Die Medien rufen natürlich das große Flüchten von der Titanic aus und könne ihre Freude über Roves Abgang nur schwer verbergen. Die Kongress-Demokraten haben ihn bisher zwar nicht gekriegt, aber endlich ist er trotzdem bald weg.

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