Montag, 25. Februar 2008

Und der Oscar in der Kategorie "Albtraum der Demokraten" geht an...

...Ralph Nader!!!

Politico: "The longtime consumer activist said on "Meet the Press" that Washington has become 'corporate occupied territory' and that none of the current presidential candidates are sufficiently addressing corporate crime, labor rights or Pentagon waste. 'In that context, I have decided to run for president,' he told host Tim Russert."

Er tut es also wieder: Ralph Nader ist seit gestern ein offizieller "candidate for president of the United States". Schon seit den 70er Jahren hängt Nader der Idee einer dritten Kraft in der amerikanischen Politik neben Demokraten und Republikanern an. Um diese Idee voranzubringen, kandidierte der linke Nader seit den 90er Jahren wiederholt für das Präsidentenamt; mal als Unabhängiger, mal als Kandidat der Green Party. Wie Informierte wissen werden, hört sich das spektakulärer an, als es ist, da Naders Erfolge nie der Rede Wert waren.

Sein bestes Ergebnis erzielte er bei der Präsidentschaftwahl im Jahr 2000 und hier sind wir auch schon bei dem einen Fall, wo Naders "Erfolg" eben doch der Rede Wert war: Insgesamt erhielt Nader damals fast 3 Millionen Stimmen. In Florida waren es fast 100 000 und zumindest ein paar von denen fehlten Al Gore, um in Florida zu gewinnen und damit Präsident zu werden. Spätestens seit der Wahl 2000 ist Nader also ein rotes Tuch für die Demokraten und ein gern gesehener Gast in jedem Präsidentenrennen aus Sicht der Republikaner. Entsprechend "not amused" waren Hillary Clinton und Barack Obama gestern, als sie auf die Kandidatur Naders angesprochen wurden. Es wird erwartet, dass der letztliche demokratische Kandidat unter anderem auf rechtlichem Wege versuchen wird, Nader in so vielen Staaten wie möglich nicht auf den Wahlzettel zu lassen.

Wie schon im Jahr 2004 wird allerdings auch in diesem Jahr bezweifelt, dass Nader auch nur annähernd an sein Ergebnis von 2000 herankommen und so das Ergebnis der Präsidentschaftswahl entscheidend beeinflussen kann. Und dennoch: Jede Stimme für Nader ist eine weniger für Obama oder Hillary. Deshalb ist Ralph Nader der einzige Kandidat neben John McCain, dem dieser Blog viel Glück wünscht. Und für 2000 werden wir natürlich immer dankbar sein.

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