Donnerstag, 28. Februar 2008

William F. Buckley Jr. - R.I.P.

In Deutschland unbekannt, für jeden den Konservativen Amerikas nahestehend jedoch erwähnenswert: William F. Buckley Jr. ist gestern im Alter von 82 Jahren gestorben.

Er gilt als einer der Väter der eigentlichen Republican Revolution, die mit der Präsidentschaftskandidatur von Barry Goldwater 1964 begann und den Weg für Ronald Reagan ("the outsiders are now in" kommentierte er dessen Sieg) ebnete - eine Zeit, in der Buckley und co. den Konservatismus in Amerika salonfähig machten. Einer der vielen Artikel von Townhall zum Tode Buckleys trägt deshalb die Überschrift: "Bill Buckley Made It Okay To Be a Conservative".

George W. Bush (der von Buckley durchaus auch kritisiert wurde) würdigt den Verstorbenen: "America has lost one of its finest writers and thinkers. Bill Buckley was one of the great founders of the modern conservative movement. He brought conservative thought into the political mainstream, and helped lay the intellectual foundation for America's victory in the Cold War and for the conservative movement that continues to this day. He will be remembered for his principled thought and beautiful writing -- as well as his personal warmth, wit, and generous spirit."

Buckleys Sprachrohr war die von ihm gegründete National Review - ein Magazin, das als Bibel der US-Konservativen gilt und eine von Buckleys größten Hinterlassenschaften ist. In ihrem Nachruf schreibt NR: "He inspired and incited three generations of conservatives, and counting."

Buckley hatte ein Mundwerk à la Franz Josef Strauß (oder sollte man besser sagen Ann Coulter?) und die von ihm verhassten Liberals hatten nichts zu lachen und verloren so ziemlich jeden verbalen Schlagabtausch. Als die National Review von der "Liberty Lobby" verklagt wurde, wurde Buckley im Zeugenstand gefragt, ob er den linken Bürgerrechtler Jesse Jackson einen Dummkopf genannt habe. Buckley antwortete: "Falls ich es nicht getan habe, hätte ich es tun sollen." Berühmt ist auch das Zitat: "Ich würde mich eher von den ersten 2000 Namen im Bostoner Telefonbuch regieren lassen, als von den 2000 Mitgliedern des Lehrkörpers von Harvard." Auch Selbstironie war ihm nicht fremd: Als er als Bürgermeister New Yorks kandidierte, ohne je eine realistische Chance auf den Sieg gehabt zu haben, wurde er am Wahlabend gefragt, was seine Reaktion sei, wenn man ihm sage, er habe die Wahl gewonnen. "Ich würde eine Nachzählung der Stimmen fordern", antwortete er.

Buckley sagte einmal über sich: "I asked myself the other day, 'Who else, on so many issues, has been so right so much of the time?' I couldn't think of anyone."

Recht hatte er.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ja ich musste auch erst ein paar Jahrzehnte Alt werden um Buckley zu verstehen und wuerdigen zu koennen. Ein Grosser Denker ist in den Ewigen Osten eingegangen.