Samstag, 13. Dezember 2008

Wer solche Freunde hat...

Der Club der dubiosen (und teilweise kriminellen) Freunde von Barack Obama hat ein neues Mitglied: Rod "Blago" Blagojevich, seines Zeichens Gouverneur von Obamas Heimatstaat Illinois.


Und da sind wir auch schon beim Problem: Illinois. Illinois im Allgemeinen und Chicago im Besonderen gelten als Politikbetriebe, in denen Vetternwirtschaft und Korruption zum guten Ton gehören und Reformer kampagnenartig bekämpft werden. Die politischen Figuren hierbei gehören mehrheitliche zur Demokratischen Partei, da aus dem früheren "Battleground-State" in den letzten Jahren ein solider Demokratischer Staat wurde.


Rod Blagojevich wurde in dieser Woche verhaftet, ist derzeit aber auf Kaution frei. Ihm wird unter anderem Folgendes vorgeworfen:

  • Als Gouverneur darf er einen neuen Senator bestimmen, wenn einer der beiden Senatssitze von Illinois vakant wird. Dies ist nun der Fall, da Barack Obama seinen Senatssitz abgibt, um im Januar Präsident zu werden. Blagojevich besaß die Dreistigkeit, den Senatssitz quasi an den Höchstbietenden verkaufen zu wollen. Es hat mehrere Kandidaten gegeben, die den Sitz haben wollten und "Kandidat Nummer 5" soll überlegt haben, zu zahlen. Dabei könnte es sich um Jesse Jackson Jr. handeln, den Sohn des schwarzen Bürgerrechtlers Jesse Jackson.
  • Blagojevich hat mit seinem Stabschef John Harris, der ebenfalls verhaftet wurde, verlangt, dass leitende Redakteure der Chicago Tribune gefeuert werden, da Blagojevich deren Berichterstattung nicht gefiel. Im Gegenzug wollte der Gouverneur dabei helfen, das Stadion der Chicago Cubs zu verkaufen, welches der Tribune gehört. Die Tribune steckt nämlich in finanziellen Problemen.
  • Blagojevich und Harris wollten Regierungsverträge und verschieden Ämter an Leute vergeben, die im Gegenzug finanzielle Annähmlichkeiten für Blagojecvich, Harris und deren Familien bereitstellen würden.
  • "Blago" wollte Gesundheitsminister in Obamas Kabinett werden oder einen lukrativen Job in einer Gewerkschaft bekommen und im Gegenzug einen Senator nominieren, der den Gewerkschaften nahe steht.

Selbst Bundesstaatsanwalt Patrick Fitzgerald, der schon Vieles gesehen hat, war geschockt von diesen Taten, die die Polizei mit Abhörmaßnahmen aufdeckte. Er nannte die Vorgänge "atemberaubend" und sagte, Abraham Lincoln, Illinois bekanntester Sohn, würde sich im Grab umdrehen. Der leitende FBI-Ermittler Robert Grant sagte: "Wenn Illinois nicht der korrupteste Bundesstaat der Vereinigten Staaten ist, dann ist er jedenfalls ein höllisch guter Bewerber." Blagojevich ist schon der vierte Gouverneur von Illinois, der festgenommen wurde. Sein direkter Vorgänger, ein Republikaner, sitzt derzeit noch ein.

Wie es mit "Blago" weiter geht, ist ungewiss. Kenner sagen ihm psychisch nicht einwandfreie Persönlichkeitszüge nach (Größenwahn, Gefühl der Unantastbarkeit, etc.). Ein Amtsenthebungsverfahren würde sich monatelang hinziehen und eine Absetzung per Referendum ist, anders als z.B. in Kalifornien, nicht möglich.

Barack Obama muss sich also mal wieder von einem früheren Weggefährten distanzieren. Obama und sein zukünftiger Stabschef Emanuel unterstützten 2002 und 2006 die Kandidatur Blagojevichs. Außerdem gibt es Querverbindungen über einen Mann names Tony Rezko. Dieser sitzt bereits wegen Korruption in Haft und war ein Spendensammler Obamas. Außerdem hatte Obamas Berater David Axelrod vor ein paar Wochen noch gesagt, das Obama-Lager habe mit Blagojevich über die Neubesetzung des Senatorenpostens gesprochen. Nun fällt Axelrod plötzlich ein, dass er sich geirrt hat und dass das doch nicht stimmt. Und so stellt sich wie schon im Wahlkampf wieder einmal die Frage, wie Obama aus der Chicagoer Politikmaschinerie kommen kann, ohne selbst Dreck am Stecken zu haben.

Zwei andere Mitglieder der dubiosen Freunde Obamas machten in dieser Woche ebenfalls wieder von sich reden. Jeremiah Wright - dessen Predigten sich Obama 20 Jahre lang angehört hat, um dann völlig überraschend festzustellen, was die so beinhalten - hat mal wieder in den übelsten Tönen gegen die USA gewettert und Bill Ayers hat seine früheren terroristischen Aktivitäten verteidigt. Hier ein Kommentar von Bill O'Reilly dazu.

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